„Der Wirtschaftsjournalismus hat beim Thema Finanzkrise versagt“ – Ernüchterndes Urteil der Otto-Brenner-Stiftung

„Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ lautet der Titel einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung in Frankfurt/Main, veröffentlicht im Arbeitsheft 63, März 2010. „Wenn eine Gruppe von Bankern hunderte Milliarden Dollar an Boni dafür kassiert, dass sie weltweit Billionen Dollar an Vermögen und hundert Millionen Arbeitsplätze vernichten, …“ (John Talbott, ehemaliger Banker von Goldman-Sachs) … dann wollen wir wissen, welche Rolle der Journalismus dabei gespielt hat.

Gefunden von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Die wichtigsten Befunde der Studie der Otto-Brenner-Stiftung:

„Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus ist ein gläubiger Diener des Mainstreams, kein kritischer Träger der Aufklärung. Im Bereich der Wirtschaft, den die Gesellschaft selbst für ihren wichtigsten hält, leistet sie sich einen tagesaktuellen Journalismus, der wenig Information bietet und viel Desorientierung verursacht. Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus hat als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet; Pfusch am Bau nennt man das im Handwerk. Die besten Tageszeitungen dieser Republik sind erst mit dem Krach der Krise publizistisch und journalistisch “erwacht”. DPA und ARD-Aktuell machten auch dann in ihrer handwerklich schlechten Alltagsroutine einfach weiter wie zuvor.“

Zur Studie der Otto-Brenner-Stiftung über das Versagen des Wirtschaftsjournalismus:

http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/wirtschaftsjournalismus-in-der-krise-zum-massenmedialen-umgang-mit-finanzmarktpolitik.html

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5 Gedanken zu „„Der Wirtschaftsjournalismus hat beim Thema Finanzkrise versagt“ – Ernüchterndes Urteil der Otto-Brenner-Stiftung

  1. „Die amerikanischen Intellektuellen Noam Chomsky und Edward S. Herman haben vor einigen Jahren ein Buch mit dem Titel Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media [Der künstlich erschaffene Konsens: Die politische Ökonomie der Massenmedien] herausgebracht, in dem sie eingehend untersuchen, wie die Massenmedien die veröffentlichten Nachrichten und Informationen auf Druck eines Machtverbunds aus Regierung, Werbung und Wirtschaft hin verzerren. Die sogenannten „Nachrichten“, die die breite Öffentlichkeit erhält, sind daher verdreht und verfälscht, um den Interessen der reichen Anzeigenkunden der Massenmedien entgegenzukommen – den mächtigen Konzernen, die die Massenmedien kontrollieren und besitzen, wie auch den mächtigen Regierungsbehörden, die mittels Presseerklärungen oder -konferenzen gewissermaßen nach Gutdünken „Nachrichten“ erschaffen.“

    Zitiert aus: „Der Richard Sauder Bericht“ von Dr. Richard Sauder, Kirchberg/Jagst, April/Mai 2010. ISBN 978-3937725-15-4.

    http://www.amazon.de/Richard-Sauder-Bericht/dp/3937725156/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1270381285&sr=8-1

  2. Sehr geehrter Herr Roman Schmitt,
    wenn schon Werbung in eigener Sache, dann bitte in Zukunft nicht verdeckt (sonst werden wir solche Kommentare in Zukunft nicht mehr veröffentlichen!)
    Aber vielleicht vergaßen Sie ja einfach nur darauf hinzuweisen, dass das o.g. Buch im Roman Schmitt Verlag erschienen ist (1. Auflage Mai 2010!). Auch dass die bisher einzige Kundenrezension (fünf Sterne) von Ihnen selber kommt: tja, was soll ich dazu noch sagen …

    Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

  3. Sie hätten sich auch freuen können, dass ein weiteres zeitkritisches Buch verfügbar ist. Die Vorgehensweise bei amazon ist seit Jahren üblich. Viele veröffentlichen verdeckt bestellte Rezensionen. In diesem Fall ist alles offen und mit echtem Namen. Dass ich von Richard Sauders Buch überzeugt bin, liegt in der Natur der Sache. Sonst hätte ich nicht Zeit, Arbeit und Geld investiert, dieses deutschsprachigen Lesern zugänglich zu machen.

    Mit einer Löschung des Kommentares bin ich einverstanden.

  4. Gefreut habe ich mich sowieso. Aber:
    1. Amazon ist nicht Hohenlohe-ungefiltert. Das „verdeckt“ bezog sich auf uns & unsere LeserInnen, nicht auf Amazon.
    2. Da Sie in diesem Fall quasi als Verleger auftreten, in Zukunft einfach eine Pressemitteilung daraus machen. Dann ist alles in Butter!
    3. Von „Löschung“ war keine Rede – „in Zukunft“ hieß der Wink mit dem Zaunpfahl …

    Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

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