Spektakuläre Festnahmen von Autodieben in Crailsheim und Kirchberg/Jagst – Staatsanwaltschaft ermittelt noch

Verfolgungsjgden mit höchster Geschwindigkeit, demolierte Polizeifahrzeuge, vermummte Polizisten und spektakuläre Festnahmen kennen viele Menschen nur aus Action-Filmen. Am 13. Mai 2009, gegen 20.30 Uhr, spielte sich all das auf den Straßen zwischen Crailsheim und Kirchberg/Jagst ab. Zwei polnische Männer, die möglicherweise schon seit längerer Zeit als Diebe hochwertiger Autos gesucht wurden, konnte die Polizei festnehmen. Allerdings mussten die Beamten  für diesen Fahndungserfolg einiges an Sachbeschädigungen in Kauf nehmen.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen

Fast drei Monate nach der spektakulären Festnahmen hat Hohenlohe-ungefiltert bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen nachgefragt. Das Ermittlungsverfahren nach Auskunft von Armin Burger, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen, noch nicht abgeschlossen. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit auch keine weiteren Auskünfte erteilt werden. Zu Details des Verfahrens werden im übrigen generell keine Auskünfte erteilt“, erklärt Burger weiter.

Staatsanwaltschaft schickt Polizeipressemeldung

Zum Sachverhalt schickte die Staatsanwaltschaft Ellwangen eine Pressemitteilung der Polizeidirektion Aalen vom 14. Mai 2009. Diese hat folgenden Inhalt:

Filmreife Festnahme von Pkw-Dieben
Aalen / Crailsheim
Verfolgungsfahrten mit höchster Geschwindigkeit, demolierte Polizeifahrzeuge, vermummte Polizisten und erfolgreiche Festnahmen sind Szenen, die der Leser zur genüge aus Action-Filmen kennt. Am Mittwochabend spielte sich all das auf den Straßen zwischen Crailsheim und Kirchberg ab. Insgesamt mit einem aus polizeilicher Sicht positivem Ausgang: zwei Polen, die möglicherweise schon seit längerer Zeit als Diebe hochwertiger Autos gesucht wurden, konnten festgenommen werden. Allerdings musste für diesen Erfolg einiges an Kollateralschaden in Kauf genommen werden.

Die Aalener Kriminalpolizei ermittelte seit einiger Zeit im Fall eines Diebstahls eines Pkw Mercedes Benz, der Anfang März vom Hof eines Autohauses gestohlen wurde. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen wurden Parallelen zu anderen Pkw-Diebstählen in einem anderen Landkreis und einem anderen Bundesland erkannt und es ergaben sich Anhaltspunkte darauf, dass diese Taten durch dieselbe Tätergruppe ausgeführt worden sein könnten.

Am Dienstag war es dann soweit, die Polizei erhoffte sich, durch ihre Ermittlungen rechtzeitig von einem geplanten Diebstahl erfahren zu haben. Unter Federführung der Aalener Kriminalpolizei wurde, in enger Absprache mit den Kollegen der Crailsheimer KriPo-Außenstelle und unter Hinzuziehung von Spezialkräften, Vorbereitungen zur Festnahme der Diebe getroffen. Als diese um 20 Uhr, am Mittwochabend, auftauchten und sofort in einen von ihnen bereits vorher zum schnellen Diebstahl vorbereiteten 500er Daimler CLS einstiegen, schnappte die Falle zu. Der wegfahrende Pkw wurde durch ein bereitgestelltes Fahrzeug der Spezialkräfte blockiert und am Weiterfahren gehindert. Der Pkw-Dieb versuchte jedoch, sich ohne Rücksicht auf Verluste, seiner Festnahme zu entziehen und wollte das Polizeifahrzeug von der Straße rammen. Zwar gelang ihm die Flucht nicht, der 34-Jährige konnte an Ort und Stelle festgenommen werden, jedoch richtete er an den Fahrzeugen hohen Sachschaden an.

Sein Komplize, der den Haupttäter nur abgesetzt hatte, erfasste die Situation schnell und flüchtete mit seinem Pkw in Richtung Kirchberg. Die verfolgende Polizei versuchte er durch äußerst hohe Fahrgeschwindigkeit und riskante Fahrmanöver abzuschütteln. Um Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer so schnell wie möglich auszuschließen, entschloss sich die Polizei den flüchtenden Pkw mit ihren Fahrzeugen zu blockieren, was schließlich in Kirchberg gelang. Auch hier rammte der Flüchtende die quergestellten Polizeifahrzeuge rücksichtslos, aber auch er konnte bei dieser Aktion durch die Polizei festgenommen werden. Da er sich beim Rammen der Polizeifahrzeuge Verletzungen zugezogen hatte, musste er stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden.

Gegen die beiden Festgenommenen wurde durch die Staatsanwaltschaft Ellwangen Haftbefehl beantragt, der durch den zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Ellwangen erlassen wurde.
Der Sachschaden an den fünf beschädigten Fahrzeugen beträgt etwa 70.000 Euro. Die Polizei hat nun die Ermittlungen bezüglich Zusammenhängen zu weiteren, ähnlichen Diebstählen aufgenommen.

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