„Mütter und Kinder kaltblütig getötet“ – Benefiz-Aktion in Schwäbisch Hall für Entbindungsklinik in Kabul

Der Freundeskreis Asyl Schwäbisch Hall (FKA) und die Grenzenlose Freundschaft e.V. rufen am Samstag, 6. Juni 2020, von 9.30 bis 12.30 Uhr, auf zu einer Solidaritätsaktion für die Opfer des blutigen Angriffs der Terrormiliz IS auf die Geburtsklinik Dasht-e-Barchi am 12. Mai 2020 in Kabul. Die Klinik befindet sich in einem vor allem von Hazara bewohnten Stadtteil in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Die Solidaritätsaktion findet am Froschgraben in Schwäbisch Hall statt.

Von Sadiq Zartila und Hans A. Graef vom Freundeskreis Asyl Schwäbisch Hall

Um 12 Uhr Mahnwache auf dem Marktplatz

Bei der Aktion im Haller Froschgraben wird ein Informationsstand mit erschütternden Bildern von der kaltblütigen Ermordung von 24 Säuglingen und Müttern gezeigt, auch eine Hebamme von „Ärzte ohne Grenzen“ wurde getötet, die helfen wollte. 20 weitere Mütter und Babys wurden schwer verletzt. Um 12 Uhr soll eine Mahnwache als Gedenkveranstaltung für die in der Frauenklinik Ermordeten vor der Treppe auf dem Marktplatz stattfinden. Dort sprechen unter anderem der afghanische FKA-Aktivist Sadiq Zartila, die Afghanin Zahra Sharifi aus Heilbronn, die Haller Gemeinderätin Elena Schumacher-Kölsch und der Musiker Murtaza Moosavi.

Spenden für Überlebende sammeln

Es werden Spenden gesammelt für die überlebenden Opfer des Anschlags, die direkt an die afghanische Vorort-Organisation Hazara World Foundation, Geschäftsführer Hasanzada gehen. Sadiq kennt ehrenamtlich Aktive persönlich. Spenden sind auch möglich über das Konto der Grenzenlosen Freundschaft – wir helfen e.V., Landesbank Baden-Württemberg, DE 65 6005 0101 0004 1602 83. Kontakt 01754167190.

Weitere Informationen bei „Ärzte ohne Grenzen“:

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/afghanistan-angriff-geburtenklinik

„Sie kamen, um die Mütter zu töten“ – Artikel über den Angriff auf ein Krankenhaus in Kabul

Von Ärzte ohne Grenzen, Hauptgeschäftsstelle Deutschland in Berlin

Angriff auf Entbindungsstation

In den Tagen nach dem Angriff auf das Dasht-e-Barchi Krankenhaus in Kabul ist klargeworden, dass das, was am 12. Mai 2020 geschah, ein vorsätzlicher Angriff auf eine Geburtsklinik war – mit dem Ziel, kaltblütig Mütter zu töten. „Ich ging am Tag nach dem Angriff zurück, und was ich auf der Entbindungsstation sah, zeigt, dass hier gezielt Mütter erschossen wurden“, sagt Frederic Bonnot, der Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Afghanistan. „Die Angreifer sind durch die Räume gegangen und haben Mütter in ihren Betten erschossen. Systematisch. Was ich vorfand, waren Einschusslöcher in den Wänden, blutverschmierte Böden, ausgebrannte Fahrzeuge und zersplitterte Fenster, durch die hindurch geschossen wurde.“

24 Tote, mehr als 20 Verletzte

Offizielle Zahlen sprechen von 24 Toten und mehr als 20 Verletzten, mehrheitlich Patientinnen. Ärzte ohne Grenzen unterstützt die Einrichtung seit sechs Jahren. Zum Zeitpunkt des Angriffs lagen 26 Mütter auf der Station: Zehn von ihnen gelang es, zusammen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in sicheren Räumen Unterschlupf zu finden. 16 Mütter waren dem Angriff ungeschützt ausgesetzt. Keine von ihnen blieb verschont: Elf wurden getötet, drei von ihnen im Kreißsaal mit ihren ungeborenen Babys, und fünf wurden verletzt. Unter den Toten sind zwei kleine Jungen und eine afghanische Hebamme von Ärzte ohne Grenzen. Neben drei afghanischen Angestellten von Ärzte ohne Grenzen wurden zwei Neugeborene verletzt, von denen eines nach einem Schuss ins Bein für eine Notoperation in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde.

Patientinnen und Angestellte suchten verzweifelt Schutz

Die Angreifer stürmten kurz nach zehn Uhr vormittags durch das Haupttor in das Krankenhaus. Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen beobachteten, dass sie von dort aus direkt auf die Geburtsstation zusteuerten, obwohl andere Stationen und Gebäude näher lagen. Es folgten vier Stunden des Horrors, in denen Patientinnen und Angestellte des Krankenhauses verzweifelt Schutz suchten. „Während des Angriffs hörten wir aus unserem Schutzraum überall Schüsse und auch Explosionen“, beschreibt Frederic Bonnot. „Es war schockierend. Wir wissen, dass in dieser Gegend Angriffe geschehen waren, aber niemand konnte sich ausmalen, dass sie eine Geburtsstation angreifen würden. Sie kamen, um die Mütter zu töten.“

„Was am Dienstag passierte, dafür fehlen mir die Worte“

Im Krankenhaus arbeiteten 102 afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sowie ein paar internationale Mitarbeiter. In dem Chaos während des Angriffs und danach war es außerordentlich schwierig, sich einen Überblick über ihren Verbleib und den der Patientinnen zu verschaffen, da die Menschen wegliefen, um Schutz zu finden, und da viele Mütter eilig in andere Kliniken verlegt wurden. „Dieses Land ist leider entsetzliche Angriffe gewöhnt“, sagt Bonnot. „Aber was am Dienstag passierte, dafür fehlen mir die Worte.“

Weitere Informationen und Kontakt:

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/ansprechpartner

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/afghanistan-angriff-krankenhaus-kabul

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/afghanistan-angriff-geburtenklinik

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/afghanistan

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„425 Euro für Menschen in Not“ – Kundgebung und Spendensammlung in Schwäbisch Hall für ein Krankenhaus im Gaza-Streifen

Eine Kundgebung und Spendensammlung für ein Krankenhaus im Gaza-Streifen fand am letzten Mai-Samstag im Froschgraben in Schwäbisch Hall statt. Dabei wurde auf die aktuelle medizinische Notlage im Gazastreifen hingewiesen. Gespendet wurden 425,25 Euro.

Von Wilhelm Maier, Schwäbisch Hall

Katastrophale humanitäre Auswirkungen

Der Verein Solidarität International, der Welt-Laden Schwäbisch Hall und das Palästina-Komitee Stuttgart informierten die Haller Bevölkerung in verschiedenen Redebeiträgen über die katastrophalen humanitären Auswirkungen der israelischen Besatzungs- und die Blockadepolitik in Palästina.

Demütigungen und Freiheitseinschränkungen

Attia Rajab vom Vorstand des Palästina-Komitees, der selbst im Gazastreifen aufgewachsen ist, schilderte in bewegenden Worten welche Demütigungen und Freiheitseinschränkungen die dortige Bevölkerung erdulden muss und welche fatalen Folgen die 14-jährige komplette Abriegelung des Gaza-Streifens auch für die Gesundheitsversorgung vor Ort hat. Der schon seit langem bestehende Mangel an medizinischer Grundausstattung hat sich durch die Corona-Pandemie, die inzwischen auch Gaza erreicht hat, drastisch zugespitzt.

Große Spendenbereitschaft

Deshalb wurden bei der Kundgebung in Schwäbisch Hall Spenden gesammelt für das Al-Awda-Krankenhaus im Flüchtlingslager Jabalia im nördlichen Gaza-Streifen. Die Aktion in Schwäbisch Hall fand unter erschwerten Corona-Bedingungen statt. Durch das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und das Einhalten der Abstandsregeln konnten die Teilnehmer nur eingeschränkt mit den Passanten ins Gespräch kommen. Um so erfreulicher war die große Spendenbereitschaft der Menschen, die es möglich machte, dass nach einer guten Stunde 425,25 Euro in den Spendendosen klapperten und raschelten und an das Al-Awda-Hospital überwiesen werden konnten. Die Spenden gingen zu 100 Prozent an das Krankenhaus. Dieses Geld wird dort eingesetzt für die Anschaffung von Schutzausrüstung, Geräten zur medizinischen Sterilisation sowie zur Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung.

Gleichberechtigt zusammen leben

Die Initiatoren der Kundgebung hoffen, dass das Leiden der palästinensischen Bevölkerung über die aktuelle Notlage hinaus im Bewusstsein der Menschen präsent bleibt und wir uns gemeinsam mit dem Palästina-Komitee und vielen anderen Organisationen für einen gerechten Frieden in Nahost und für die Errichtung eines demokratischen Staates dort einsetzen, in dem die jüdische und die palästinensische Bevölkerung gleichberechtigt zusammenleben.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://solidaritaet-international.de/index.php?id=816

https://solidaritaet-international.de/index.php?id=669&no_cache=1&L=0%2525252525252525252525252525252525252525252525252525252525252525252525252525252525252523c194

https://senderfreiespalaestina.de/

https://weltladen-sha.de/

http://rebell.info/tag/solidaritaet-international/

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„Immer mittwochs: Parteibüro der LINKEN in Schwäbisch Hall öffnet wieder“

Das Parteibüro der LINKEN in Schwäbisch Hall öffnet wieder am Mittwoch, 10. Juni 2020. Immer mittwochs zwischen 10 Uhr und 19 Uhr ist das Parteibüro für politisch interessierte Menschen geöffnet.

Von Cedric Schiele, Kreissprecher Die Linke, Schwäbisch Hall und Hohenlohe

Im August ist Sommerpause

Das Parteibüro befindet sich in der Langen Straße 36, 74523 Schwäbisch Hall. Im August bleibt das Büro wegen der Sommerpause geschlossen.

Weitere Informationen und Kontakt:

https://die-linke-sha.de/

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