„Die große Mauersause am Crailsheimer Diebsturm“ – Fest und Festival, Hörvergnügen und Gaumenfreude

Stadtnah und doch im Grünen? Viel besser! Stadtkern und doch im Grünen! Der altehrwürdige Diebsturm mit seinem angrenzenden Park, eine kleine Flanierperle inmitten Crailsheims, will in den kulturellen Vordergrund gerückt werden. Am Freitag, 8. Juli 2016, ist es endlich soweit.

Von Sina Stuber, Crailsheim, Verein Adieu Tristesse

Livemusik zum Schwelgen und Tanzen

Nachdem der Kulturverein Adieu Tristesse dem ehemaligen WLZ-Gebäude gebührend „GoodBaywa“ gesagt hat, wird nun erneut ein alteingesessener Platz der Stadt Crailsheim neu definiert. Rund um den Diebsturm findet „die große Mauersause“ statt, eine Veranstaltung zwischen Fest und Festival, Hörvergnügen und Gaumenfreuden inklusive. Während auf der Bühne Livemusik zum Schwelgen und Tanzen einlädt, steht abseits davon ein Grillstand für die Hungernden bereit. Schnell noch an der Bar mit den gewünschten Getränken eingedeckt und schon kann es losgehen: ob bewegen oder im Gras liegen, ob Musik hören oder mit netten Menschen unterhalten, ob einfach nur staunen oder noch mehr entdecken – oder am besten alles zusammen: Genießen steht im Vordergrund. Bei sehr schlechtem Wetter steigt die Sause im Ratskeller.

Den Rahmen dafür bilden folgende grandiose Künstler:

Dominik Baer hat auf dem diesjährigen Osterfolk im Jugendzentrum schon zu überzeugen gewusst. Damals im Duett, entert er die Mauersause gleich mit kompletter Bandbesetzung. Dabei kommt er mit seiner Musik ganz nah an den Zuhörer heran. Intimität, Entspanntheit, Authentizität und eine Prise Selbstironie, das sind die Zutaten für sein Songwriting-Rezept. In Asien als Kind von Entwicklungshelfern aufgewachsen, fühlt sich der mittlerweile in Heidelberg ansässige Dominik Baer auf der ganzen Welt zu Hause – und gleichzeitig fremd. Mit seiner Band und solo spielt Dominik Baer jährlich über 50 Konzerte in ganz Deutschland. Die Wahl von Instrumenten wie Ukulele, Waschbrett, Banjo und Glockenspiel verraten es: Dominik Baer hat einen Hang zum Selbermachen, zum ausgeklügelten Detail und zur Raffinesse, ohne dabei kompliziert zu werden.

Wiener Band DAWA

Spätestens seit dem Erscheinen ihres ersten Albums „This Should Work“ ist die Wiener Band DAWA nicht mehr nur ein Geheimtipp unter Freundinnen handgemachter und ehrlicher Singer/Songwriter-Musik. Zwei Stimmen, eine Gitarre, ein Cajon und Cello und vor allem die Menschen dahinter ergeben ein so perfektes Bild, das man gar nicht glauben will, dass bei der Zusammensetzung nur der Zufall Regie geführt hat. Beim zweiten Album perfektionierte sich der DAWA-Sound mit Hilfe von neuen analogen Instrumenten (Shruti-Box, Waschbrett, Ukulele, Akkordeon…) als auch mit ein, zwei elektronische Elementen.

 

Aus der Ferne, nämlich aus Virginia/USA, pilgern die Hackensaw Boys zum Diebsturm! Mit im Gepäck tragen sie ihr brandneues Album „Charismo“, produziert von Larry Campbell, dessen Talente sich beispielsweise schon Bob Dylan zu eigen gemacht hat, welches nicht nur die Erfahrungen der 17-jährigen Bandgeschichte zusammenfasst, sondern auch durch einen wilden musikalischen Mix ihren Zenit darstellt. Man könnte sie „Appalachen-Country-Punk-Rocker“ bezeichnen, oder es auch einfach lassen und sie nicht in irgendeine Genreschublade stecken. Traditionelles und Neues, Americana, Folk, Punk, Bluegrass, Country, Alternative- nennt es wie ihr wollt, aber nehmt dabei eure Beine in die Hand und werft die Arme in die Luft!

Nach der Mauersause geht’s in der 7180-Bar weiter

Die Tore für die große Mauersause öffnen sich um 17.00 Uhr, geschlossen werden sie wieder um 23 Uhr. Bei sehr schlechtem Wetter steigt die Sause im Ratskeller. Danach gehts direkt weiter im Jugenzentrum bei „feed your feet“ oder in der 7180-Bar mit „Seniore M“.

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„Was passiert bei der Ablehnung eines Asylantrags?“ – Vortrag in Crailsheim zum Thema Asylrecht

Ein Vortrag zum Thema Asylrecht findet am Mittwoch, 13. Juli 2016, um 18.30 Uhr  im Forum in den Arkaden des Crailsheimer Rathauses statt. Der Freundeskreis Asyl Crailsheim und die Stadt Crailsheim laden dazu ein.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Konkrete Fragen vorab zumailen

Wie läuft ein Asylverfahren ab? Was gibt es zu beachten? Was passiert bei der Ablehnung eines Asylantrags? Diese und weitere Fragen sollen im Forum in den Arkaden (Rathaus) geklärt werden. Referent ist Rechtsanwalt Talip Öz aus Heilbronn. Konkrete Fragen können vorab an Flüchtlingsbeauftrage Sandra Göke gemailt werden: sandra.goeke@crailsheim.de. Die Teilnahme ist kostenlos.

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„Auslaufmodell Glyphosat: Auch Mini-Verlängerung muss eingeschränkt werden“ – Kommentar von Harald Ebner (Grüne)

Zur angekündigten Glyphosat-Laufzeitverlängerung durch die EU-Kommission gibt Harald Ebner, Abgeordneter aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Erklärung ab. Die selbstgewählte Überschrift lautet „Auslaufmodell Glyphosat: Auch Mini-Verlängerung muss eingeschränkt werden“. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht das Schreiben in voller Länge.

Von Harald Ebner, Abgeordneter aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Fehler wiederholt

Es ist das falsche Signal, dass EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis den EU-Staaten die unpopuläre Entscheidung am Ende entgegen seiner Ankündigung doch wieder abnimmt. Vor Kurzem hatte er noch gesagt, die Kommission wolle bei Glyphosat „nicht die eigenen Fehler in Sachen Gentechnik wiederholen“ und Zulassungen ohne breite Unterstützung der Mitgliedsstaaten aussprechen.

Allerletzte Galgenfrist für Glyphosat

Dennoch ist die auf ein Zehntel zusammengeschrumpfte Mini-Verlängerung ein großer erster Erfolg, den noch vor Monaten niemand für möglich gehalten hätte. Es dürfte jedem klar sein, dass die Verlängerung nur die äußerste Notlösung ist, um Glyphosat noch eine allerletzte Galgenfrist zu verschaffen. Immer deutlicher wird, dass das Ackergift angezählt ist und dass wir eine Agrarwende weg von der chemiebasierten industriellen Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung brauchen. Die deutsche Regierung ist ein weiteres Mal damit durchgekommen, eine unpopuläre Entscheidung an die EU-Kommission abzuschieben. Monsanto und die Glyphosat-Industrie haben noch einmal eine Laufzeitverlängerung bekommen – zum Schaden von Mensch und Natur. Denn es ändert sich leider vorerst nichts an der Nutzung von Glyphosat.

Glyphosatmenge beschränken

Darum müssen schleunigst verbindliche EU-weite Anwendungsbeschränkungen her, die eine deutliche Reduktion der verwendeten Glyphosatmenge bringen. Glyphosat muss vom Normal- zum Ausnahmefall werden. Erklärtes Ziel der Mini-Verlängerung ist schließlich, noch offene Fragen zu den Gesundheitsgefahren zu klären und die Glyphosat-Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur ECHA zu warten. Die ECHA-Bewertung ist von größtem öffentlichen Interesse und muss deshalb absolut transparent und am Ende frei von jedem Verdacht der Unregelmäßigkeit sein.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Telefon: 030 / 227-730 28

Fax: 030 / 227-760 25

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

Internet: www.harald-ebner.de

 

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„friends meet friends“ – Englischsprachige Stadtführung in Crailsheim

„friends meet friends“ bietet am Mittwoch, 6. Juli 2016, um 18.30 Uhr eine englischsprachige Stadtführung durch Crailsheim an.

Von Michaela Butz, Crailsheim

Weitere Informationen gibt es im Internet

Treffpunkt ist vor dem Evangelischen Jugendwerk in der Bergwerkstraße 3 in Crailsheim. Unkosten: 1 Euro: Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.facebook.com/FriendsCrailsheim.

 

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„Fliegerhorst-Führung ist derzeit der Renner“ – Seit zehn Jahren regelmäßige Stadtführungen in Crailsheim

Auf das zehnjährige Bestehen kann der Crailsheimer Stadtführungsservice zurückblicken. Kontinuierlich baute das Team um Stadtarchivar Folker Förtsch die Themenbereiche und Anzahl der Führungen aus.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Jährlich über 100 Führungen

„Im Juli 2006 haben wir nach der Fußball-Weltmeisterschaft angefangen, es war ein wunderbarer Sonnentag“, so Gudrun Bolz, die neben Inge Weible, eine der Stadtführerinnen der ersten Stunde ist. Etwas später kamen Dietlinde Bialluch und Ursula Mroßko dazu. Auch Anneliese Müller gehörte früher zum Team. Fanden im Jahr 2007 insgesamt 97 Führungen statt, gab es 2014 bereits 130 Führungen. Im vergangenen Jahr kam das Team auf 107 Führungen.

Klassiker: „Crailsheim zum Kennenlernen“ oder die „Türme-Führung“

Aber nicht nur die Anzahl nimmt zu, auch die Themenbereiche, unter denen Interessierte wählen können, werden ausgebaut. Über 15 unterschiedliche Standardthemen werden angeboten. Derzeitig stoßen Touren durch den Fliegerhorst auf große Resonanz. Aber auch die klassische Führung „Crailsheim zum Kennenlernen“ oder die „Türme-Führung“ sind immer noch gefragt.

900-jährige Stadtgeschichte

Die Stadtführerinnen haben sich teilweise auf einzelne Themengebiete spezialisiert, gilt es doch, sich viel detailliertes Wissen über die rund 900-jährige Stadtgeschichte anzueignen und auch aktuelle Entwicklungen in der Stadt in die Führungen einfließen zu lassen. Daneben gilt es, sich auf die jeweilige Gruppe und deren Erwartungen einzugehen.

Keine Anmeldung erforderlich

Von April bis Oktober finden an jedem ersten Sonntag um 14.30 Uhr und an jedem dritten Sonntag um 11 Uhr öffentliche Führungen statt. Treffpunkt ist der Brunnen am Marktplatz. Jeden letzten Mittwoch um 18 Uhr steht eine öffentliche Abendführung auf dem Programm. Eine Anmeldung zu den öffentlichen Führungen ist übrigens nicht erforderlich. Für rund 90 Minuten zahlen Erwachsene vier Euro, Kinder ab zwölf Jahren zwei Euro.

Gruppen- und Schulklassenführungen individuell vereinbaren

Zudem können Gruppen- und Schulklassenführungen individuell vereinbart werden. Gebucht werden diese Führungen beispielsweise von Hochzeitsgesellschaften, Geburtstagsrunden oder, wie neulich, von einer Gruppe von ehemaligen ASG-Schülern (Unkosten: ab 35 Euro für eine einstündige Führung).

Weitere Informationen und Kontakt:

Weitere Infos zu den Führungen auf der Internetseite www.stadtarchiv-Crailsheim.de. Eine Broschüre ist zudem im Bürgerbüro erhältlich. Anmeldung: Telefon 07951/403–1132 oder E-Mail stadtfuehrung@crailsheim.de

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„Wer ist nicht nur ein Bürokrat, ängstlich und obrigkeitshörig?“ – Extrablatt Nummer 5 zur Bürgermeisterwahl 2016 in Kirchberg/Jagst

Die Wahlkämpfer biegen auf die Zielgerade ein. 3308 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Gesamtgemeinde Kirchberg/Jagst über 16 Jahren entscheiden am Sonntag, wer in den nächsten acht Jahren Bürgermeister oder Bürgermeisterin unserer Stadt sein wird. Im ersten Wahlgang hat der Amtsinhaber einen Denkzettel erhalten. Ein zweiter Wahlgang wurde nötig.

Von Ralf Garmatter, Bürgermeisterkandidat in Kirchberg/Jagst

Den Kandidaten gründlich auf den Zahn fühlen

Für den Wahlsieg ist dabei nur die einfache Mehrheit notwendig. Bei der Wahl am Sonntag gewinnt, wer die meisten Stimmen hat. Das heißt: Es kann auch jemand gewinnen, der unter 50 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereint. Bei sechs Kandidaten ist das ziemlich wahrscheinlich. Doch dies ist alles Spekulation und Kaffeesatzleserei. Auch ein Fußballspiel ist erst nach dem Schlusspfiff entschieden. Deshalb: Erst am Sonntag gegen 19 Uhr wissen wir, wer gewonnen hat. Bis dahin muss über die wichtigen Sachthemen diskutiert und gestritten werden. Die Kandidaten müssen klar Stellung beziehen. Fühlen Sie allen Kandidatinnen und Kandidaten gründlich auf den Zahn. Prüfen Sie genau, wer ihren Vorstellungen entspricht.

Was wirklich zählt sind Taten und Fakten

Wem trauen sie am ehesten zu, dass er oder sie die Interessen der Kirchbergerinnen und Kirchberger am besten vertritt? Wer ist nicht nur ein Bürokrat, ängstlich und obrigkeitshörig? Wer kauft nicht nur im Wahlkampf in den Kirchberger Geschäften ein? Wer ist hartnäckig genug, um auch dicke und harte Bretter zu bohren? Wer ist klar, fair und gerecht? Wer schenkt den Bürgerinnen und Bürgern reinen Wein ein? Wer sorgt dafür, dass in der Stadtverwaltung und im Gemeinderat transparent und nachvollziehbar gearbeitet wird? Wer gibt dem Gemeinderat alle wichtigen Informationen, die er zu seiner Arbeit braucht? Wer ist ein wirklich unabhängiger und mutiger Kopf? Wer mauschelt nicht mit einzelnen Gruppierungen und einzelnen Mitgliedern im Gemeinderat? Wer kümmert sich auch um die Bedürfnisse der kleinen Leute – die keine große Lobby haben? Wer sorgt dafür, dass die Kinderbetreuung und die Ausstattung der Schule besser wird? Bei wem ist Bürgerbeteiligung nicht nur eine Floskel, sondern gelebte Realität? Wer geht nicht nur im Wahlkampf auf die Bürgerinnen und Bürger zu? Wer hört sich um wie die Lage vor Ort tatsächlich ist? Im Wahlkampf ist vieles Blendwerk, viel Marketing und viele Werbe-Floskeln. Was wirklich zählt sind Taten und Fakten. Macht ein Kandidat als Bürgermeister auch das was er sagt? Ist er oder sie nur an einer guten Besoldung (A16) und an einer guten Pension interessiert? Kandidiert jemand nur aus Karrieregründen?

Ein Wechsel ist dringend nötig

Die vergangenen acht Jahre zeichneten sich in Kirchberg durch viel Stillstand und jede Menge Streit aus. Die Mitglieder vieler Gruppen sind wegen schlecht gemanagter Projekte der Stadtverwaltung wie Windkraftanlagen, Feuerwehrmagazin, Sanierungsgebiet beim Häsele-Gelände (früher Kaufmann Baustoffe), dem Verkauf des Adelheidstifts an den Landkreis und dem geplanten Schloss-Parkplatz gegenüber der katholischen Kirche zerstritten. Alle Projekte haben eines gemeinsam: Bei allen hat die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger viel zu spät informiert. Sie hat getäuscht und getrickst. Sie hat gemauschelt und gelogen. So darf es nicht weiter gehen. Die Kirchbergerinnen und Kirchberger und auch die Stadträte müssen sich auf das Wort des Bürgermeisters verlassen können. Deshalb ist ein Wechsel dringend notwendig.

Das Misstrauen ist groß

Im Wahlkampf wurde mir bei vielen Gesprächen in Kirchberg und den Teilorten deutlich: Viele Menschen vertrauen dem Amtsinhaber nicht mehr. Einige Bürger und Geschäftsleute nehmen zu Gesprächen mit dem Bürgermeister immer einen Zeugen mit. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass er sich sonst nicht mehr an gegebene Zusagen und Absprachen erinnern kann. Das Misstrauen ist groß.

Kirchberger Gemeinderatssitzungen sind erstaunlich

Von 1994 bis 1999 war ich als unabhängiges Einzelmitglied selbst im Kirchberger Gemeinderat. Von 1994 bis 2014 war ich Mitglied des Ortschaftsrats Hornberg. Als Journalist habe ich etwa 40 unterschiedliche Gemeinderatsgremien in Baden-Württemberg beruflich besucht und darüber berichtet. Ich denke, dass ich gute Vergleichsmöglichkeiten habe. In den vergangenen zwei Jahren habe ich jede öffentliche Sitzung des Kirchberger Gemeinderats besucht. Vieles hat mich dabei erstaunt.

Der Gemeinderat ließ die Stadtverwaltung gewähren

Mein Fazit: Nur weil die Mehrheit des Gemeinderats die Stadtverwaltung jahrelang gewähren ließ, haben wir in Kirchberg so viel Unbehagen gegenüber den Kommunalpolitikern und ihren Entscheidungen. Der Gemeinderat ist seiner Kontrollfunktion gegenüber der Stadtverwaltung vielfach nicht nachgekommen. Durch Mauschelei, Hinterzimmerpolitik und überwiegend nicht-öffentliche Sitzungen hat der Gemeinderat zur Politikverdrossenheit der Bürgerinnen und Bürger beigetragen.

Müde Scheingefechte

Die Diskussionskultur in den öffentlichen Sitzungen ist völlig am Boden. Das allermeiste wurde schon vorher in nicht-öffentlichen Sitzungen ausgekartelt. Die Öffentlichkeit erlebt nur noch müde Scheingefechte und die anschließenden Abstimmungen.

Martin Blessing hat nicht gekämpft

Den Stadtrat Robert Schmid-Denkler (UGL-Fraktion) will ich von dieser Kritik ausdrücklich ausnehmen. Er versuchte in den vergangenen Jahren nach Kräften und meist gut vorbereitet, konstruktive Oppositionspolitik zu betreiben. In den öffentlichen Diskussionen wurde er von seinen Fraktionskolleg/innen teilweise arg alleine gelassen – auch von Martin Blessing, der jetzt im zweiten Wahlgang ebenfalls Bürgermeister von Kirchberg werden will. Martin Blessing war in den vergangenen zwei Jahren im Gemeinderat passiv, teilweise wirkte er sogar lustlos und desinteressiert. Zumindest in öffentlichen Sitzungen hat Martin Blessing nichts getan, damit die Kirchberger Kommunalpolitik ehrlicher, transparenter, informativer und faktenorientierter wird. Ein Stadtrat muss sich für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen, auch wenn es schwierig wird, Kraft und Nerven kostet. Martin Blessing hat sich im Gemeinderat nicht für eine bessere Politik gesetzt. Er hat nicht gekämpft.

Nicht in die Schmollecke zurückziehen

Ein Bürgermeister muss aber kämpfen können, wenn er beim Landratsamt, beim Regierungspräsidium und bei den Ministerien das Beste für die Kirchbergerinnen und Kirchberger erreichen will. Es hilft nicht, sich frustriert in die Schmollecke zurückzuziehen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie jemand, der als Kommunalpolitiker passiv und ängstlich war, ein transparent arbeitender, dynamischer und durchsetzungsstarker Bürgermeister sein kann. Zu den beiden Mitbewerberinnen Ulrike Rehfeld und Sandra Bonnemeier kann und will ich nicht viel sagen. Dazu kenne ich sie nicht gut genug. Sowieso bin ich der Meinung: Es kommt nur darauf an, wen die Bürgerinnen und Bürger für den Richtigen oder die Richtige halten. Das ist Demokratie und ist gut so.

Meine Standpunkte:

Kirchberg 21 verhindern

Die Finanzen der Stadt Kirchberg geraten durch das überteuerte Prestigeprojekte Feuerwehrmagazin in der Au (Kirchberg 21) völlig aus dem Ruder. Statt den ursprünglich geplanten 1,4 Millionen Euro kostet es inzwischen schon 2,9 Millionen Euro. Ein Ende der Kostensteigerung ist nicht abzusehen. Ein Feuerwehrmagazin kann an einem anderen Standort (Häsele-Gelände) billiger und besser gebaut werden. Dort lassen sich auch Räume gemeinsam mit einem modernisierten Bauhof nutzen.

Die Finanzen sind marode

Nach derzeitiger Berechnung der mittelfristigen Finanzplanung haben wir 2019 mit 6,6 Millionen Euro wieder den gleichen hohen Schuldenstand wie 2008. Da kann der Amtsinhaber schlecht von einer soliden Finanzpolitik sprechen. Es stellt sich eher die Frage, wie lange die Kommunal- und Finanzaufsicht des Landratsamts da noch zuschaut, bevor sie die Reißleine zieht.

Kläranlage muss saniert werden

Nicht einberechnet in die geplanten Schulden sind weitere notwendige Investitionen. Die Kirchberger Kläranlage ist dringend sanierungsbedürftig. Viele Maschinen sind überaltert. Eine Komplettsanierung würde zwischen einer und drei Millionen Euro kosten.

Sanierungsstau auch bei Jugendherberge

Nicht einberechnet in die weitere Verschuldung ist auch eine Sanierung der Jugendherberge (Erlebnisherberge). Dort gibt es einen Sanierungsstau von mindestens 750.000 Euro.

Orangerie in schlechtem Zustand

Nicht eingerechnet in die weitere Verschuldung ist die Sanierung der Orangerie. Der schlechte Zustand der Orangerie wurde 2015 im Stadtentwicklungskonzept des Büros Klärle dokumentiert.

Teuere Wegesanierung nach Starkregen

Nicht eingerechnet in die weitere Verschuldung sind auch die Kosten für Straßen- und Feldwegesanierung nach dem Starkregen vor einigen Wochen. Die Straße von Diembot in Richtung Seibotenberg ist abgerutscht. Viele Feldwege an Gefällstrecken sind ausgespült und haben tiefe Furchen, Risse und Rinnen. Die Stadt Kirchberg hat bisher einen Schaden von zwei Millionen Euro an das Land weiter gemeldet. Es ist nicht davon auszugehen, dass das Land, der Bund oder Versicherungen die kompletten Kosten der Wegesanierungen bezahlen. Einen großen Teil davon muss wohl die Stadt Kirchberg selbst schultern. Das verschärft die extrem angespannte Finanzsituation noch mehr.

Feuerwehrmagazin: Die Bürger sollen entscheiden

Beim geplanten Feuerwehrmagazin in der Vorderen Au muss es einen Bürgerentscheid geben. Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden, ob das Feuerwehrmagazin an diesem landschaftlich und kulturell sensiblen Standort gebaut werden soll. Die Unterschriftensammlung des Bürgerbegehrens läuft auf jeden Fall noch bis Sonntag, 26. Juni 2016. Kommen 232 oder mehr gültige Unterschriften zusammen, kann es einen Bürgerentscheid geben.

Schule dringend sanieren

Die August-Ludwig-Schlözer-Schule muss schnellstmöglich energetisch saniert werden. Außerdem braucht die Schule moderne technische Geräte. Nur eine moderne Schule mit angenehmem Raumklima im Sommer wie im Winter wird wieder mehr Schülerinnen und Schüler in die Schule und die Mensa locken. Schnellstmöglich muss der Startschuss für die konkreten Planungen fallen.

Schnelles Internet muss her

Kirchberg braucht schnelles Internet. Dafür muss sich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat mit aller Kraft einsetzen. Kirchberg darf nicht von der Datenautobahn abgehängt werden.

Über Nahwärmekonzept diskutieren

Intensiv zu diskutieren ist ein Gesamtenergiekonzept für die Stadt Kirchberg. Bei einem gut aufeinander abgestimmten Konzept können beispielsweise die Schulen, das Schloss, die künftigen Gebäude im Sanierungsgebiet beim Häsele-Gelände, das Städtle und andere Bereiche einbezogen werden. Es gilt ganz Kirchberg möglichst umweltschonend mit Energie und Wärme zu versorgen. Fachleute für Nahwärmeversorgung sind bisher bei der Stadtverwaltung auf taube Ohren gestoßen. Da gilt es, sich an einen Tisch zu setzen und umsetzbare Lösungen zu entwickeln.

Ortschaften sind nicht fünftes Rad am Wagen

Die Ortschaften dürfen in der Kommunalpolitik nicht vernachlässigt werden. Die Ortschaftsräte und die Ortsvorsteher müssen von der Stadtverwaltung umfassende Informationen über ihren Ort bekommen. Sonst können sie keine guten Entscheidungen treffen. Mindestens einmal pro Jahr werde ich als Bürgermeister Bürgerversammlungen in Gaggstatt, Hornberg, Lendsiedel und Kirchberg anbieten. In diesen Veranstaltungen können alle aktuellen und zukunftsorientierten Themen der Ortschaft öffentlich besprochen werden. Dabei können viele Dinge angestoßen und neue Ideen gemeinsam entwickelt werden. Als ich vor drei Jahren noch Mitglied des Ortschaftsrats in Hornberg war, habe ich eine solche Art von „Bürgerversammlung“ initiiert. Sie hat einen sehr guten Anklang gefunden und macht Lust auf mehr.

Mehr Mitsprache für Jugendliche

Damit junge Menschen mehr Mitspracherecht bekommen, werde ich als Bürgermeister einen Jugendbeirat anregen. Die Jugendlichen sollen die städtischen Gremien bei Themen beraten, die unsere Kinder und Jugendlichen betreffen.

Kunstrasenplatz an der Schule

Als Bürgermeister will ich mich für einen Kunstrasenplatz an der Schule einsetzen. Dieser könnte von den Schulen, den Vereinen und dem Jugendcafé genutzt werden. Die angespannte Situation bei der Hallenbelegung würde dadurch deutlich verbessert.

Bessere Kleinkindbetreuung fördern

Bei der Kleinkindbetreuung und den Kindergärten müssen die Öffnungszeiten verlängert werden. Berufstätige Eltern haben größte Probleme, wenn ein Kindergarten oder die Kinderkrippe nachmittags zu früh schließt und freitagnachmittags ganz geschlossen hat. Die Stadtverwaltung Kirchberg sollte sich einmal Gedanken darüber machen, warum mehr Eltern aus der Gesamtgemeinde Kirchberg ihre unter dreijährigen Kinder in eine privat sehr gut geführte Kinderkrippe nach Großallmerspann bringen, anstatt in die städtische Kinderkrippe nach Gaggstatt.

Mobbing muss aufhören

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt sollen wieder mehr Freude an ihrer Arbeit haben. Nur dann können sie ihre volle Leistung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger bringen. Eine Atmosphäre der Angst und des Mobbings ist keine Strategie erfolgreicher Personalführung.

Gehen Sie am Sonntag zur Wahl. Schenken Sie mir Ihr Vertrauen und geben Sie mir Ihre Stimme. Ich werde mich als Bürgermeister mit all meiner Kraft zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger Kirchbergs einsetzen.

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