„Windkraftanlagen: Naturzerstörung mit Ansage“ – Leserbrief zum Südwestpresse-Artikel “Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“

Einen Leserbrief zum Artikel Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“, der am 10. Juni 2016 in der Südwestpresse erschienen ist, hat Eleonore Krause-Krieger aus Gaildorf geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Leserbrief in voller Länge.

Leserbrief von Eleonore Krause-Krieger, Gaildorf

Auf der grünen Energiewendeseite

„Über Nacht wurde aus dem NABU-Chef Andre Baumann ein Staatssekretär“, von einem Seitenwechsel ist die Rede. Der Versuch, Dr. Andre Baumanns Aufstieg zum Staatssekretär zu erklären, geht meiner Meinung nach an der Realität vorbei. Das war kein Seitenwechsel, denn Herr Baumann ist seit Jahren auf der grünen Energiewendeseite mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen für die Natur.

Neuen Staatssekretärsposten für Baumann geschaffen

Lediglich bei der Vermaisung der Landschaften war Kritisches von ihm zu hören. Für so viel Wohlverhalten, für so viel Schweigen zu den großen Naturschutzkonflikten um den Ausbau der Windenergie gab es jetzt die „Belohnung“ und so wurde flugs ein neuer Staatssekretärposten für Baumann geschaffen.

Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände?

Er sieht sich selbst als „glühender Befürworter“ der Windkraft und des Rotmilanschutzes. Das glaube ich ihm sogar und sehe viele Naturschützer ebenfalls in diesem inneren Konflikt. Genau darin liegt das Problem, denn beides ist nicht miteinander vereinbar – auch wenn das landauf, landab gepredigt wird. Durch das so genannte Dialogforum regiert die grüne Landesregierung in die Naturschutzverbände hinein und bezahlt auch die dafür geschaffenen Stellen. Wo bleibt da die Unabhängigkeit der Verbände? Ziel ist die Windkraft auch in kritischen Bereichen durchzusetzen. Der Naturschutz, einst grüne Bastion, wird bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen und mit neuen, abstrusen Regelungen (z.B. Rotmilandichtezentren) aufgeweicht.

Helgoländer Papier wird nicht umgesetzt

Da wird auch die Empfehlung der Vogelschutzwarte im so genannten „Helgoländer Papier“ in Baden-Württemberg nicht umgesetzt. Dort wird dem Rotmilan ein Schutzabstand von 1500 Meter zwischen Horst und einer Windkraftanlage zugestanden. Über 1100 Rotmilane sterben jährlich an Windkraftanlagen und das ist eine vom NABU genannte Zahl! Damit ist der Bestand dieses, durch internationale Schutzabkommen geschützten Vogels, massiv gefährdet.

Viele getötete Greifvögel und Fledermäuse

Mit keinem offiziellen Wort hat Dr. Baumann sich für die Umsetzung des Helgoländer Papiers eingesetzt. Im Gegenteil, dafür hat er sich in seinem Verband mit den Worten: „Wir brauchen Windräder – möglichst viele …“ für den weiteren Ausbau der Windkraft stark gemacht. Aktuell wurden erschreckende Zahlen zu getöteten Greifvögeln und Fledermäusen aus dem Windpark Hardthäuser Wald bekannt, dem derzeit größten Windindustriegebiet mit 14 Windkraftanlagen im Wald.

Position „Keine Windkraft im Wald“ aufgegeben

In einem offenen Brief wendet sich die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. an zuständige Stellen, darunter die Staatsanwaltschaft und auch Minister Untersteller. Sterben für die Wende?! – Wie immer werden die Politiker betonen, dass sie dies ernst nehmen und dies nicht zu erwarten war. Natürlich war dies zu erwarten, das war Naturzerstörung mit Ansage und das läuft überall gleich ab. Die frühere NABU-Position – keine Windkraft im Wald – wurde aufgegeben, um den Ausbau flächendeckend zu ermöglichen.

Teilweise unerträglicher Lärm

Außerdem können sich Fledermäuse, Milane, Schwarzstörche und andere Waldbewohner schlecht wehren. Damit wurde die fatale Entwicklung eingeläutet, unsere Wälder zu Gunsten der Windkraft zu opfern. Von der grünen Landesregierung und den großen Naturschutzverbänden NABU und BUND hätte ich eine andere, eine sinnvolle, Mensch und Natur schonende Energiepolitik erwartet. Aber wer seinen Bürgern nur 700 Meter  Abstand zu Windkraftanlagen zugesteht und unser Baden-Württemberg und seine letzten Refugien in Windindustriezonen verwandeln will, den kümmern solche Gedanken nicht. Die in Bayern festgeschriebene 10H-Regel würde zumindest die Bürger vor diesem teilweise unerträglichen Lärm schützen. So spaltet die Energiewende die Menschen und die Natur in Gewinner und Verlierer.

Link zum Artikel „Weder Parteisoldat noch Ökopopulist“:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Andre-Baumann-Weder-Parteisoldat-noch-Oekopopulist;art1222894,3873282

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„Ideen von Kindern und Jugendlichen sind gefragt“ – Jugendforum 2016 in Crailsheim

Ideen von Kindern und Jugendlichen sind beim Jugendforum 2016 in Crailsheim gefragt. Das Jugendforum  findet am Mittwoch, 29. Juni 2016, von 9 bis 16 Uhr, im „Area 16“ des städtischen Jugendbüros am Volksfestplatz statt.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Kommunalpolitische Projekte anstoßen

Politik begegnet Bürgern jeden Tag, zum Beispiel in Form einer Diskussion über Einkaufsläden in der Stadt oder über die Gestaltung von Grünanlagen. Das zweite Crailsheimer Jugendforum soll Jugendlichen Raum für solche Diskussionen geben, Chance bieten sich für eigene Interessen und Ideen einzusetzen und das eine oder andere kommunalpolitische Projekt anzustoßen.

„Was soll ich schon ändern?“

Zur Vorbereitung auf das Jugendforum wurden an Crailsheimer Schulen aktuelle Themen von Jugendlichen gesammelt. Zu diesen fanden wiederum so genannte „Werkstattgespräche“ mit verschiedenen Experten statt. Diskutiert wurden unter anderem die Themen „Immer online – freies W-LAN für alle“, „Was soll ich schon ändern? – Jugendbeteiligung in Crailsheim“, „Einkaufsstadt Crailsheim“, „Sportstadt Crailsheim“, „Jugend mobil – Verkehrsinfrastruktur in Crailsheim“ und „Crailsheim soll schöner werden“.

Professionelle Moderation

Die Ergebnisse der Werkstattgespräche und weitere Ideen werden nun im Rahmen des Jugendforums vertieft. Der Tag wird professionell von der Landeszentrale für politische Bildung moderiert. Am Vormittag steht ein so genanntes Speed-Dating mit Oberbürgermeister Rudolf Michl sowie Stadträten und Jugendgemeinderäten auf dem Programm. Am Nachmittag geht es darum, die Ideen des Vormittags nochmals in Workshops zu diskutieren.

Nach dem Jugendforum „dranbleiben“

Danach werden die Ergebnisse des Tages zusammengefasst. Und damit die Themen nach dem Jugendforum nicht einfach in der Schublade verschwinden, wurde eine Facebook-Seite unter der Adresse www.Facebook.com/Jugendforum-Crailsheim.de eingerichtet. Hier können sich alle Interessierten über den Stand der Ergebnisse des Jugendforums informieren, diese weiter diskutieren, beziehungsweise neue Projekte ins Leben rufen. Ziel ist es, eine feste Interessengruppe von Jugendlichen zu bilden, um gemeinsam aktiv an den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen „dranzubleiben“.

Weitere Informationen und Kontakt:

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Schüler benötigen jedoch eine Unterrichtsbefreiung, um am Jugendforum teilnehmen zu können. Diese muss im Vorfeld bei der jeweiligen Schule beantragt werden. Unterstützt wird die Veranstaltung des Jugendbüros von den Crailsheimer Schulen, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Jugendgemeinderat, dem Gemeinderat und der Stadt Crailsheim. Kontakt: Katharina Kalteiß, Jugendbüro, Telefon 07951/9595821, E-Mail katharina.kalteiss@crailsheim.de

Ablauf des Jugendforums:

9.00 bis 09.15 Uhr: Beginn und Begrüßung durch Oberbürgermeister Rudolf Michl
9.30 bis 12 Uhr: Speed-Dating mit Stadträten, Jugendgemeinderat und Rudolf Michl: Diskussion von Ideen mit Entscheidungsträgern
12:15 bis 13:30 Uhr: Mittagspause
13:30 bis 15 Uhr: Workshops – Entwicklung von Ideen für die Stadt
15 bis 16 Uhr: Abschlussrunde – Zusammenfassung aller Ergebnisse

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