DGB: Rente mit 67 erhöht Altersarmut im Landkreis Schwäbisch Hall

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor steigender Altersarmut in Schwäbisch Hall und fordert den sofortigen Stopp der Rente mit 67.

Von der DGB-Region Nordwürttemberg

Über 10 Prozent müssen aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Rente

Dazu sagte Silvia Wagner, Regionssekretärin der DGB-Region Nordwürttemberg: „ Altersarmut ist schon jetzt deutlich zu spüren. Aufgrund der Rentenkürzungen liegen die Altersrenten im Regierungsbezirk Stuttgart im Schnitt nur noch bei 750 Euro. Wir müssen dringend umsteuern, damit die gesetzliche Rente wieder armutsfest wird. Als ersten Schritt fordern wir die Bundesregierung auf, die Rente mit 67 zu stoppen, weil diese die Altersarmut zusätzlich verschärfen würde“, so die Gewerkschafterin. Nach DGB-Berechnungen muss im Regierungsbezirk Stuttgart jede/r neunte Beschäftigte aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden und hohe Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente hinnehmen.

Rente mit 67 führt bei den meisten Beschäftgiten zu einer Rentenkürzung

„Die Rente ab 67 Jahre ist für meisten Beschäftigten unerreichbar und wird zu einer reinen Rentenkürzung“, erklärte die DGB-Regionssekretärin. Eine große Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kann auch deshalb nicht bis 65 Jahre arbeiten, weil die Beschäftigungschancen zu schlecht sind. „Auch im Landkreis Schwäbisch Hall bietet der Arbeitsmarkt nicht genügend Möglichkeiten für Ältere“, so Silvia Wagner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind nur 25,3 Prozent aller 60 bis 64-Jährigen im Landkreis Schwäbisch Hall sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Arbeitslosenzahlen bei den 55- bis 64-Jährigen deutlich gestiegen

Mehr als jede/r Dritte aller Arbeitslosen ist älter als 50 Jahre. „Den meisten dieser etwa 1.860 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Schwäbisch Hall und Hohenlohe wird ein Wiedereinstieg in Beschäftigung nicht gelingen“, fürchtet die Gewerkschafterin. Auch die wirtschaftliche Erholung habe die Beschäftigungsmöglichkeiten Älterer nicht verbessern können. So seien die Arbeitslosenzahlen bei den 55- bis 64-Jährigen deutlich gestiegen. Im Bereich der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall gibt es im Vergleich zum Vorjahr 2,4 Porzent mehr Arbeitslose in dieser Altersgruppe.

Altersarmut darf nicht hingenommen werden

Für den DGB ist die Rente mit 67 deshalb der falsche Weg. „Die Voraussetzungen für eine Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters sind nicht gegeben. „Es wäre völlig inakzeptabel, wenn die Bundesregierung sehenden Auges in Kauf nimmt, dass Altersarmut zur Perspektive für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird“, sagte Wagner.

Weitere Informationen im Internet:

http://www.nordwuerttemberg.dgb.de/

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