„Unser Geld für die Griechen?“ – Wirtschaftspolitik aktuell

Seit Tagen feuert vor allem die BILD-Zeitung Breitseiten gegen „die Griechen“ ab. Tenor: Die leben in Saus und Braus – und wir müssen nun dafür zahlen. Verantwortlich für die Misere der Staatsfinanzen hier wie in Griechenland sind aber vor allem wiederholte Steuersenkungen, von denen Konzerne und Reiche profitieren – Banken, die ganze Volkswirtschaften an den Rand des Kollapses treiben.

Von der Gewerkschaft ver.di, Bundesvorstand, Bereich Wirtschaftspolitik (Gefunden von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall)

Schuld sind neoliberale Politiker

„Wer Griechenland Milliarden an Hilfen in Aussicht stellt und sich dann vor die deutschen Arbeitnehmer stellt und sagt, für Euch ist kein Geld da, der schlägt den Bürgern ins Gesicht.“ Starke Worte von Nordrhein-Westfalens FDP-Chef Pinkwart. Doch sie grenzen an Volksverhetzung. Nicht die Griechen sind schuld, dass der
Staat hoch verschuldet ist und die öffentlichen Leistungen immer schlechter werden. Schuld daran sind hierzulande wie in Griechenland die Gleichen: Erstens neoliberale Politiker wie die von der FDP, die immer neue Steuersenkungen durchdrücken und so die öffentlichen Kassen plündern. Statt „mehr netto für alle“, profitieren Konzerne und Reiche.

Schuld sind profitgierige Banken

Zweitens profitgierige Banken wie die Deutsche Bank, die mit dem Geld der Reichen spekulieren und ganze Volkswirtschaften an den Rand des Kollapses treiben. Und
dann auch noch an der daraus folgenden Staatsverschuldung verdienen. Griechenland zu retten ist nicht selbstlos, sondern rettet den Euro und damit die deutsche Wirtschaft. Zudem geht es um Kredite, nicht um Geschenke. So bekommen die Griechen Zeit, ihre Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Aber nicht bei den Löhnen darf gekürzt werden, sondern etwa bei den Militärausgaben. Und die Steuereinnahmen müssen erhöht werden – vor allem indem die Reichen einen höheren Beitrag leisten.

Weitere Informationen:

http://wipo.verdi.de

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5 Gedanken zu „„Unser Geld für die Griechen?“ – Wirtschaftspolitik aktuell

  1. „Die Schuldigen des Griechenland-Desasters“

    Die „Springer Presse“ beschreitet neuerdings einen erstaunlichen Weg. Nicht nur „Bild“, sondern auch die „Welt“ nennt die „ehrenwerten“ von den europaeischen Waehlerschaften in ihre Aemter transportierten Verantwortlichen der Krise namentlich.

    http://www.welt.de/wirtschaft/article7432792/Die-Schuldigen-des-Griechenland-Desasters.html

    Man muss sich fragen, welche Hintergruende und Ziele diese Strategie hat, wenn jetzt die zentral koordinierten Medien systematisch eine solche Berichterstattung fahren.

    Die Situation scheint sich eher zuzuspitzen als zu entspannen. Zum Thema ein sehr interessanter und kritischer Vortrag von Herrn Dirk Mueller (der Boersenmann), der am vergangenen Wochenende auf dem Kongress der unabhaengigen Medien in Sinsheim sprach: „Es hat niemend ein Interesse daran, die Krise zu beenden. Ein „Reset“ des Systems ist in Vorbereitung.“

    http://www.contracoma.com/. (Dirk Mueller Teil 2, Laenge 1:36:47)

    Zum diesem Thema nimmt auch Michael Mross in seinem Vortrag Stellung.

  2. Unser Geld sehen wir sowieso nicht wieder! Denn, es ist alles nur gelogen! Die Banken machen hier gemeinsame Sachen mit den Politikern (siehe Freunde wie Ackermann & Merkel) Sie veruntreuen hier Steuergelder. Das ist in Griechenland genauso wie in Deutschland oder irgendwo anders in der EU.
    Als Beispiel: Ein Betrieb geht insolvent weil er schlecht gewirtschaftet hat, aus welchen Grund sollte dann der Betrieb gleich nebenan, der hingegen gut gewirtschaftet hat, auch insolvent gehen…das macht doch garkeinen Sinn? Mit der Einführung des Euros wurden wir Bürger nicht gefragt, denn hätte man damals eine Volksbefragung gemacht, so währe der Euro niemals eingeführt worden. Jetzt bekommen wir die Rechnung präsentiert für etwas was eigentlich kaum jemand wollte. Darum schaut genau hin wer hier die Nutznießer dieser Krise sind, denn Diejenigen haben alles von langer Hand geplant!

  3. Die Griechen sollen Ihr Land selber aufbauen!!!
    Mir Deutschen Leiden schon genug, jetzt sollen wir noch der geldgeber der EU werden?
    Am besten die D-mark wieder einführen und die Grenzen dicht machen.
    Griechen haben ein Hass auf Deutsche und unsere Merkel Griecht den Griechen in den …..!

  4. Wenn wir die Grenzen schließen, sind wir bald bitterarm. Wir leben davon, dass wir Rohstoffe einführen, diese zu Produkten verarbeiten und dann als Waren exportieren.
    Die Innlandsnachfrage ist zurückgegangen, seit die Umverteilung nach oben stattgefunden hat. Die Löhne sind nicht gestiegen, obwohl immer mehr erwirtschaftet wird. So kann die breite Masse nicht konsumieren, weil sich bei wenigen immer mehr Reichtum ansammelt.
    Wir brauchen ein stabiles Europa, ja gerade wir, die wir hauptsächlich in europäische Länder exportieren. Mit einem verfehlten Nationalismus würden wir uns selbst am meisten schaden.

    Eine andere Frage wäre, ob wir nicht jeden Euro, den wir für ein verfehltes Engagement in Afghanistan ausgeben, für eine Stabilisierung Europas sinnvoll investieren. Im Rahmen der Finanzkrise hat jeder erfahren, dass wir ein Teil des Gesamtsystems sind.
    Einfache Konzepte sind untauglich für eine komplizierte vernetzte Welt.

  5. Hallo Ex-Crailsheimer,

    was ist denn das für ein Stammtischgeschwätz „Griechen haben einen Hass auf Deutsche…“ Übrigens ihre Rechtschreibung hat sich kein bisschen verbessert: „Mir Deutschen…“ hahaha, wirklich lustig. Soll man „…Griecht den Griechen in den….“ als Satire verstehen, oder meinten Sie „…kriecht den…“?
    Da Sie das Thema interessiert, schlage ich vor, dass Sie mal die Artikel in der Wochenzeitung „Freitag“ oder die „Nachdenkseiten“, die ja auch von Hohenlohe- ungefiltert empfohlen werden, lesen und sich der „Blöd“-Zeitung mal für eine Weile enthalten. Vielleicht erfassen Sie dann die Hintergründe der ganzen Katastrophe.
    Und bevor ich’s noch vergesse, der gemeine Grieche ist genauso unschuldig an der Krise wie der gemeine Deutsche.

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