Hornberger Kirchenglocken müssen nachts schweigen – Ein Anwohner durch zu lauten Glockenschlag in der Nachtruhe gestört

Nach 136 Jahren schlagen die Glocken der 1873 erbauten Hornberger Kirche nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht mehr. Der Anwohner Roman Schmitt fühlte sich durch das viertelstündliche Schlagen in seiner Nachtruhe gestört.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Zu hohe Lärmwerte – Glocken nachts abgeschaltet

Bei einer Lärmmessung des Landratsamts Schwäbisch Hall am 26. August 2009 ergaben sich tatsächlich zu hohe Werte. Der gemessene Spitzenwert lag bei 76 dB (A). Erlaubt sind in einem Dorfgebiet nur kurzzeitige Geräuschspitzen von 65 dB (A). Die Kirchengemeinde Kirchberg-Hornberg hat daraufhin die Glockenanlage am 7. Dezember 2009 umprogrammieren lassen. Die Glocken wurden nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr abgeschaltet.

Beim Einzug nächtlichen Lärm unterschätzt

Viele der etwa 180 Hornberger Bürger fragen sich nun: Warum ist Roman Schmitt im Sommer 1999 in das Haus direkt neben die Kirche gezogen, wenn er so empfindlich gegen den Glockenschlag ist? Der Psychologe hat nach eigenen Angaben vor seinem Einzug den Lärm unterschätzt. „Der nächtliche Glockenschlag störte von Anfang an massiv die Nachtruhe“, stellte Schmitt nach dem Einzug fest. Im Januar 2001 habe er sich erstmals mit der Bitte an das evangelische Pfarramt Kirchberg gewendet, „das Schlagwerk nachts abzustellen“. Nachdem daraufhin nichts passierte, wendete sich Roman Schmitt nach eigenen Angaben ebenso erfolglos an die Landeskirche in Stuttgart und den evangelischen Pressedienst.

„Fall Hornberg bei der Landeskirche nicht bekannt“

Bei der Landeskirche, war der Fall Hornberg in der zuständigen Abteilung Bau- und Gemeindeaufsicht bis vor einigen Tagen nicht bekannt. „Immer wieder müssen wir uns mit solchen Lärmproblemen beschäftigen“, sagt der Landeskirchenmitarbeiter Christian Müller auf Nachfrage. „Wir empfehlen immer, die entsprechende Anlage technisch umzurüsten, bevor sie nachts ganz abgestellt werden muss“, so Müller weiter.

Umrüstung nicht ohne weiteres möglich

Eine Umrüstung sei in Hornberg wegen der beengten Verhältnisse im Glockenstuhl nicht ohne weiteres möglich gewesen, sagt der Kirchberger Pfarrer Alfred Holbein. Deshalb habe sich der Kirchengemeinderat nach drei Sitzungen für das Abstellen entschieden. Was Pfarrer Alfred Holbein aber wundert: „Zwischen 2001 und 2009 haben wir von Herrn Schmitt nichts mehr gehört – wir dachten, das sei erledigt.“ Mehr als die 500 Euro teuere Umprogrammierung des Schlagwerks schmerzt Holbein der Verlust des nächtlichen Glockenschlags für alte und kranke Menschen, die nachts wach liegen und sich über die Kirchenglocken freuten. „Die Glocken zeigten den Menschen: die Nacht ist kein schwarzer Moloch, sie hat eine Struktur. Gott führt den neuen Morgen herauf“, so Holbein weiter.

Empört über Hornberger Ortschaftsrat

Die Verbitterung bei Roman Schmitt sitzt offensichtlich tiefer. Er ist auch über den Ortschaftsrat Hornberg empört, der sich „gerne um die Begrünung von Hornberg bemühen möchte, sich aber weder für die ordnungsgemäße Nachtruhe noch die Gesundheit der MitbürgerInnen interessiert und einsetzt. Weder die Verantwortlichen bei der evangelischen Kirche, noch der Ortschaftsrat haben meine verzweifelten Ersuchen um Hilfe ernst genommen“, so Roman Schmitt. Der Psychologe hofft nun, dass sich „die Traumatisierung und die gesundheitlichen Folgen, entstanden durch über ein Jahrzehnt ungesetzlichen Betriebs nun bessern können.“ Bei „Pfarrer Holbein und den weiteren Verantwortlichen der Evangelischen Kirche kann ich weder selbstkritische Einsicht in ihr Fehlverhalten noch Unrechtsbewusstsein erkennen. Bisher hat sich niemand bei mir für das erlittene Unrecht entschuldigt. Eine Wiedergutmachtung wurde mir nicht angeboten.“

Persönliche Stellungnahme des Betroffenen Roman Schmitt:

Kirchenlärm in Kirchberg-Hornberg

„Warum weckt man die Leute um 3 Uhr morgens, um ihnen mitzuteilen wie spät es ist?“ (Felix Mätzler, Medientrainer und DRS- 3-Moderator a.D.)

Sachverhalt wurde weitgehend ignoriert

Lange hatte ich mich um eine Lösung der Kirchenlärmproblematik bemüht. In diesem Zeitraum haben mein Hausarzt, engagierte BürgerInnen, weitere Personen und ich Schlagwerkbetreiber, Kirchenverantwortliche und Lokalpolitiker auf die untragbare Situation hingewiesen und diese Zustände beklagt, die sich in der Folge als ungesetzlich erwiesen. Der Sachverhalt wurde weitgehend ignoriert und nicht ernst genommen, obwohl allgemein und hinlänglich bekannt ist, dass Gesundheitsschäden durch Lärm vielfältig sein können. (Für weitergehend Interessierte Zeitgenossen Informationen weiter unten)

Gesundheitlich belastete Zonen

Daher beschloss ich im Juli 2009, eine Lösung herbeizuführen und sandte Hilfeersuchen an die Kirchberger Stadtverwaltung und an das Landratsamt Schwäbisch Hall, denn Briefe an Herrn Holbein, an die Landeskirche in Stuttgart und an den ev. Pressedienst, an weitere Medien sowie viel Geduld und etliche Gespräche hatten fast ein Jahrzehnt lang zu keinen Ergebnissen geführt. Es kann nicht sein, dass wegen der völlig unnötigen öffentlichen und zwangsweisen Nacht- und Tagverlärmung in Deutschland die Umgebungen der Kirchen und die Mitte vieler Ortschaften und Städte gesundheitlich belastende Zonen sind und hinsichtlich Lebensqualität und Wiederverkaufspreise der Immobilien erheblich im Wert gemindert sind.

Nächtliche Hilferufe nicht gehört

Es entstanden Kontakte zu weiteren Betroffenen, deren Rechte ebenfalls verletzt werden. Seither bekomme ich eine zunehmende Anzahl von Anrufen, Briefen und E-Mails von Kirchenlärmgeschädigten, hauptsächlich aus dem süddeutschen Raum. Z.B. berichtete mir eine Dame aus Süddeutschland vor einigen Monaten, dass sie seit vielen Jahren unter der Nachtverlärmung leidet. Seit einiger Zeit sei Ihr Mann pflegebedürftig und sie müsse nachts oft aufstehen, um ihm zu helfen. Da sie anhaltend nicht schlafen konnte/kann, ging es auch ihr gesundheitlich immer schlechter. Ihr Hausarzt verschrieb ihr Schlafmittel, die sie einnahm. Am nächsten Morgen fand sie ihren Mann blutend am Fuß der Treppe. Sie hatte seine nächtlichen Hilferufe nicht gehört.

Umfeld von Kirchen ist kein rechtsfreier Raum

Die Situation ist also ernst. Die Kirchen versuchen diese gravierenden und flächendeckenden Lärmprobleme als Einzelfälle darzustellen. Sie beschuldigen die Betroffenen, dass sie neben eine Kirche gezogen sind, als wären dies rechtsfreie Räume, in denen rücksichtsloses Verhalten eine Selbstverständlichkeit ist. Dadurch verursachen sie noch mehr Leid und machen sich zunehmend unbeliebt. Nach einer Umfrage des Institutes LINK, München (Coop-Zeitung 32 v. 10. 8. 2005) fühlen sich über 7 Millionen Menschen (9%) in Deutschland durch nächtlichen Kirchenglocken-Lärm gestört.

Unzulängliche Regelungen der TA-Lärm

Aufgrund der allgemein zunehmenden Umweltbelastungen und Reizüberflutungen, der ungünstigen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen sowie der Verschlechterungen der psychosozialen Umfelder, insbesondere im Wirtschaftsleben, sind die Menschen zusätzlich belastet und die Lärmempfindlichkeit nimmt zu. Eine flächendeckende Lösung dieser Problematik, welche über die bezüglich Kirchenlärm völlig unzulänglichen Regelungen der TA-Lärm hinaus geht, ist längst überfällig.

„Aufwieglerische Berichterstattung im Hohenloher Tagblatt“

Daran sollten die Medien gemäß ihrem Auftrag mitwirken und sich positiv von den hier diskutierten Beispielen abheben. Was die Berichte über die Kirchenlärmproblematik in Kirchberg-Hornberg betrifft, treffen hier allmählich allerlei Rückmeldungen von weiteren Betroffenen, BerufskollegInnen und auch von anderen Journalisten ein. Ein Kollege meinte, er sei entsetzt über das eklatant unsoziale Verhalten der Kirche, die Untätigkeit der lokalpolitischen Gremien, die mich tatsächlich schockierte, sowie über die „aufwieglerische“ (Zitat eines weiteren Lärmbetroffenen aus Baden Württemberg) Berichterstattung des Herrn Z. im Hohenloher Tagblatt:
In einem Satz stellt er klar und eindeutig fest, dass ich zweifelsfrei im Recht bin, in den zahlreichen weiteren Sätzen stellt er mich konsequent ins moralische Abseits. In dieser Relation betrachtet, vertritt er überwiegend nicht die Position der Rechtsordnung, sondern die der Kirche. Danach druckt die gleiche Zeitung einen fremdenfeindlichen Leserbrief. LeserInnen, die sprachlich nicht geschult sind, durchschauen diese Art der Meinungsmanipulation oft nicht und sollten daher aus Gründen der Mentalhygiene derartige Publikationen meiden. Man wird an die Erzählung von Heinrich Böll „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ erinnert. Dieses literarische Meisterwerk motiviert offenbar nicht alle Journalisten zu verantwortlichem Denken und Handeln, zu einer fairen und unabhängigen Berichterstattung.

„Unprofessionelle Anmoderation bei SWR 4“

Auch der „verächtlich-ironische Tonfall des SWR 4-Moderators“ zu Beginn des Beitrages (Zitat aus der Rückmeldung einer Journalistin) am 14. Januar 2010 gereicht dem SWR nicht zur Ehre. Eine solche Anmoderation ist unprofessionell und sabotiert die aus meiner Sicht aufrichtigen Bemühungen der Autorin des Beitrages, Frau H., um eine faire Darstellung.

„Wo Ideologie involviert ist, bleibt die Menschlichkeit zu oft auf der Strecke“

Bezüglich der Beiträge der kirchlichen Seite im besagten Radiobericht, wonach schlaflose Kranke nachts beläutet werden wollen, zitiere ich aus dem Brief des Herrn Hans G. Lindenmeyer, Kirchenlärmbetroffener aus Remshalden, an die Landeskirche: „Ich weise darauf hin, dass ständiger Krankentrostlärm in Kauf nimmt, bisher Gesunde krank zu machen – in Neckargartach via Schlaganfall nach ständigem Schlafentzug.“ Die Erfahrungen aus Politik- und Religionsgeschichte dokumentieren: Wo Ideologie involviert ist, bleibt die Menschlichkeit zu oft auf der Strecke. Die Qualität der sozialen und öffentlichen Aufarbeitung dieser Angelegenheit tendiert gegen Null.

Die Politik duckt sich weg

Jahrelang musste ich unter dem vom Landratsamt dokumentierten ungesetzlichen Betrieb des Kirchenschlagwerks leiden. Möglicherweise wurden mit Strafe oder Geldbuße bedrohte Handlungen begangen. Bei Herrn Pfarrer Holbein und bei den weiteren Verantwortlichen der ev. Kirche kann ich weder selbstkritische Einsicht in ihr Fehlverhalten noch Unrechtsbewusstsein erkennen. Bisher hat sich niemand bei mir und einer weiteren unter dem Lärm leidenden Nachbarin für das erlittene Unrecht entschuldigt. Eine Wiedergutmachung wurde uns nicht angeboten. Die Politik duckt sich weg.

Keine Beiträge zu sozialem Frieden und zu einem Miteinander in Achtung

Das sind keine Beiträge zu sozialem Frieden und zu einem Miteinander in Achtung. Ein solches Verhalten und die damit verbundene Einstellung können weder als sozial kompetent noch als wünschenswert bezeichnet werden. Nach meinen und den bisherigen Erfahrungen der zahlreichen weiteren Kirchenlärmbetroffenen in Deutschland gebe ich mich keinen Illusionen hin. Und doch wäre es schön, wenn die Menschen in Ruhe und Frieden sowie in gegenseitiger Achtung miteinander leben könnten, wenn anstatt der trennenden die verbindenden Qualitäten wirksam werden, wenn offene Diskussion und ehrenwerte demokratische Streitkultur kirchliche Meinungsmonokultur ersetzen, in Kirchberg/Jagst und anderswo.

Anhang – Gesundheitsschäden durch Lärm:

„Man weiß inzwischen, dass der Lärm zu folgenden Konsequenzen führen kann: Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit, insbesondere des Gedächtnisses, einschließlich Orientierung, Spracherkennung u. a., Veränderung der Gemütslage: Antrieb, Gefühle, Motivation usw., Beeinträchtigung der hormonellen Steuerung, Veränderung der vegetativen Regulationsmechanismen einschließlich stoffwechselbedingter Veränderungen: z. B. der Nierenfunktion. Ferner folgenschwere Beeinflussung der Muskulatur, und zwar im Großen wie im Kleinen, z. B. die die Blutgefäße umgebenden Muskeln, was sich wiederum auf Blutdruck (Gefäßverengung), Herzschlagfolge u. a. auswirkt. Dazu Veränderungen der Atmung, des Hautwiderstandes, der Koordination (Bewegungsgenauigkeit und -sicherheit), der Magenbewegung, der Magen- und Speichelsekretion, der Blutfette, der Elektrolyte (z. B. Magnesium, Kalzium, Kalium), des Blutzuckerspiegels, der Gerinnungszeiten, der Zusammensetzung des Blutes, der Blutviskosität (Fliessgeschwindigkeit) usw.“ http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/laerm.html

Lärm und Schall wirken nicht nur auf das Ohr, sondern sie beeinflussen über zentralnervöse Impulse den gesamten Organismus. Neben dem Ohr können auch andere Bereiche beeinträchtigt sein. Dabei kann es zu vorübergehenden Beschwerden oder auch zu dauerhaften Erkrankungen kommen.“

http://www.medizinfo.de/umweltmedizin/bereiche/laerm.htm

Bereits 1982 dokumentierte der interdisziplinäre Arbeitskreis für Lärmwirkungsfragen beim Umweltbundesamt in der „Zeitschrift für Lärmbekämpfung“, 29, 13-16 die gesundheitlich dramatischen Wirkungen erhöhter Lärmpegel.

http://www.umweltbundesamt.de/laermprobleme/publikationen/Beeintraechtigungl.pdf

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6 Gedanken zu „Hornberger Kirchenglocken müssen nachts schweigen – Ein Anwohner durch zu lauten Glockenschlag in der Nachtruhe gestört

  1. Fredl Fesl sang schon vor Jahrzehnten zum Thema:

    (…)

    Bei dera Kirch is des der Wurm,
    da hängen d‘ Glock’n frei im Turm
    damit oam von dem frommen Klang,
    koa oanzigs Phon entgehen kann

    Ich hab mich desweg’n wie sichs g’hört,
    glei bei verschiedene Stell’n beschwert
    doch überall ham’s mir erklärt,
    daß Glock’nläuten niemand stört.

    Wenn oaner nachts recht b’suffa plärrt,
    wenns auf am Fest zu lustig werd
    wenn kloane Kinder zu laut lacha,
    da kannt ma scho was dageg’n macha.

    Jedoch kann man sich nicht beschwer’n,
    über den frommen Gotteslärm
    in unser’m Staat sind alle gleich,
    doch d‘ Kirch gehört zum Himmelreich.

    Hat sich scheints nicht viel geändert seitdem.

  2. ..und als nächstes kauft sich der Betroffene ein Haus neben einer ICE-Strecke oder am Münchner Flughafen, läßt den Verkehr dort einstellen weil sein Chi gestört ist und verscheppert es wieder mit Gewinn. Ganz schön abgezockt, sollte Banker bei Ackermann werden.
    🙂

  3. Sehr geehrter lärmgeschädigter Hornberger Bürger,

    verzeihen Sie mir, wenn ich mir erlaube Ihnen zu raten: Auch ich wohne in einem kleinen Dorf, auch hier gibt es eine Kirche mit ungedämmtem Glockengeläut und auch hier höre ich die Glocken während der Nachtzeit.

    Sie sind Psychologe und mit den Medien vertraut. Ich bin sicher, daß es Ihnen Ihr Bildungsstand erlaubt, sich mit dem Verhalten und den Gepflogenheiten und den Traditionen im ländlichen Raum vertraut zu machen. Sie müssen sie nicht aktzeptieren – aber vielleicht zu einem Teil verstehen.

    Sie setzen Glockengeläut gleich mit Lärm. Was aber ist Lärm? Ist des das Rauschen eines Flußwehrs unter ihrem Schlafzimmer, ist es das monotone Brummen einer Autobahn in einiger Entfernung, oder sind es jaulende Tiefflieger, krachend zugeschlagene Autotüren, das unerwartete Johlen betrunkener Spätheimkehrer?

    Wo ist nun das regelmäßige Glockenschlagen einzuordnen. Mit fällt es leicht. Auch ich wache nachts auf, wenn die Glocke schlägt. Aber wahrscheinlich nehme ich es anders wahr. Ich lausche dem Glockenschlag, freue mich daß ich noch drei Stunden schlafen kann – und drehe mich um. Oder, ich finde vom Tiefschlaf in den Aufwachen-Modus und bereite mich sozusagen meditativ auf das Aufstehen vor. Mich begleitet der Glockenschlag durch die Nacht.

    Glocken machen keinen Lärm. Sie sind von Menschen Hand geschaffene „Musikinstrumente“ Es lohnt sich manchmal, sich auf ihren Klang einzulassen.

    -mm-

  4. Guten Tag Herr Mühlenstedt!

    Zwei metall-teile die ohne jedes rhythmus-gefühl wie milch-kannen aufeinanderscheppern empfinden sie als „Musikinstrument“ ?!

    Wie wärs wenn sie sich auf die traditionelle STILLE in der nacht einlassen?

  5. Niemand hat wohl etwas gegen (liturgisches)Klockengeläut zu Beginn religiöser Veranstaltungen.

    Stundengeläut und allmorgendliches Weckläuten um 6 Uhr macht nicht unbedingt Sinn. Heute verfügt jeder über ausreichend Möglichkeiten die genaue Uhrzeit zu erfahren. Früher standen die Bauern mit dem Glockengeläut auf und gingen ihrer Arbeit nach.
    Heute wird z.B. in Krankenhäusern, bei der Feuerwehr, bei der Polizei und in vielen Industriebetrieben rund um die Uhr gearbeitet. Warum muss also beispielsweise ein Arzt, wenn er todmüde um 5 Uhr morgens zuhause in sein Bett geht , schon eine Stunde später wieder geweckt werden?

    Würde in den Kirchen der Gedanke der Nächstenliebe gelebt, dann würden die Kirchen freiwillig in ganz Deutschland das sinnlose Geläut von 22 Uhr bis 7 Uhr morgends abstellen. Da sie es nicht tun, demonstrieren sie nur ihren überkommenen Allmachts Anspruch, der den gessellschaftlichen Realitäten längst nicht mehr gerecht wird. „Wird sich schon keiner trauen gegen die Kirche zu klagen.“

    Liebe deinen Nächsten und lass ihn in Ruhe schlafen !

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