Das Problem Guttenberg

CSU-Chef Seehofer hat viele Probleme. Sein größtes: Karl-Theodor zu Guttenberg. Denn die CSU braucht einen mächtigen Minister, doch ausgerechnet Guttenberg hat während der Koalitionsverhandlungen offenbar keinen guten Eindruck hinterlassen. Schon werden Ämter für ihn außerhalb des Kabinetts diskutiert.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

In Crailsheim wurde er noch unkritisch umjubelt, obwohl eigentlich jedem klar hätte sein können, dass wir es in seiner Person mit einem Placebo zu tun haben. Das tritt nun immer mehr zu Tage.

„Inzwischen aber wachsen die Zweifel, ob Guttenberg dafür der richtige wäre. Nun gibt es derzeit in Berlin nichts so häufig wie falsche Gerüchte und abfällige Bemerkungen über andere. Auffallend ist trotzdem, dass Vertreter aller drei Parteien von den Koalitionsgesprächen berichten, Guttenberg habe nicht den besten Eindruck hinterlassen. Er habe mehr moderiert als eine eigene Linie aufgezeichnet, heißt es. Oder: Er habe mehrmals die Papiere zur Wirtschafts- oder zur Energiepolitik überarbeiten müssen, das sei selbst den drei Parteichefs unangenehm aufgestoßen. Fast nichts wird derzeit ohne egoistische Motive in die Öffentlichkeit getragen. Trotzdem gibt es selbst unter Guttenbergs Freunden Zweifel, ob er ein Experte für Steuern und Haushalt werden könnte.“

http://www.sueddeutsche.de/bayern/387/491751/text/

Siehe hierzu auch das Interview mit dem Oberbürgermeister von Nürnberg, Ulrich Maly, zur Quelle-Pleite:

Müller (DLF): Das heißt, die 10.000 Arbeitsplätze sind futsch?
Maly: 10.000 sicher nicht, aber es werden vielleicht 1500, vielleicht 2500 gerettet werden können und der ganz große Rest wird wenigstens betroffen sein, von den Zulieferern bei uns in der Region gar nicht zu sprechen.
Müller (DLF): Aber wenn Arbeitsplätze in der Region verloren gehen, dann zahlen die Kommunen die Zeche?
Maly: Die Kommunen und die Sozialkassen.
Müller (DLF): Und das wird auch so bleiben?
Maly: Das ist schon immer so. So ist das System in der Bundesrepublik angelegt. Das Problem bleibt immer vor der Rathaustüre liegen, egal wer dafür zuständig ist…
Müller (DLF): Sind Sie sauer, dass Quelle nicht Opel ist?
Maly: Das weiß ich schon seit geraumer Zeit, dass da mit zweierlei Maß gemessen wurde, schon als es um die Staatshilfe vor der Eröffnung der Insolvenz ging. Ich nehme das zur Kenntnis und bedauere es.
Müller (DLF): Wer war Schuld, der Wirtschaftsminister?
Maly: Da hat die Politik sich selber wo hinein begeben, wo sie nicht mehr rausgekommen ist. Das war sicher nicht zu Guttenberg allein, da war auch der Finanzminister Steinbrück mit dabei. Die haben gesagt, Opel sei anders als Quelle. Ich persönlich habe immer gesagt, Opel ist nicht anders als Quelle.
Müller (DLF): Guttenberg trägt aber Mitverantwortung?
Maly: Ja.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1054142/

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