„Wir haben keine demokratischen Verhältnisse mehr“

Früher machte er Wahlkampf für Willy Brandt, heute warnt er mit Büchern wie „Meinungsmache“ vor Lobbyismus. Im Interview mit SPIEGEL-ONLINE erklärt Albrecht Müller (NachDenkSeiten), warum die Demokratie in Deutschland in Gefahr ist – und warum die SPD ihre wirtschaftspolitischen Chancen verspielt.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Ein sehr lesenswertes Interview! O-Ton Müller: „Nein, wir sind wirklich in Not, jedenfalls was die demokratische Willensbildung betrifft. Fühlen Sie sich nicht ohnmächtig, wenn Sie sehen, wie ihre Steuergelder und die Ihrer Kinder verpulvert werden an Leute, die für eine Bank arbeiten, die eigentlich schon bankrott ist, und die damit an ihre Manager Boni in Milliardenhöhe bezahlt? Das sind Ungeheuerlichkeiten, angesichts derer man doch nur noch ausrufen kann: Wir sind in Not! Die Sanktionierung in Deutschland funktioniert nämlich nicht mehr. Wer falsch regiert, wer uns massiv schadet und belastet, muss nicht mit Strafe rechnen. Er muss nur die Meinungsmache zu seinen Gunsten perfekt organisieren. Wir haben keine demokratischen Verhältnisse mehr. Und wir haben noch Glück, dass bisher kein Rechtsradikaler aufgetaucht ist, der klug genug ist, aus dem Ärger darüber politisches Kapital zu schlagen.“

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,644223,00.html

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