Potsdams Frauenfußballtrainer traute Bayern München beim Bundesliga-Absteiger TSV Crailsheim sogar einen 15:0-Sieg zu

Eine denkbar schlechte Meinung vom Team des TSV Crailsheim hatte der Frauenfußballtrainer des Deutschen Meisters Turbine Potsdam vor dem entscheidenden Bundesligaspiel am Sonntag, 7. Juni 2009. Die Mannschaft von Potsdams Coach Bernd Schröder lag vor dem letzten Saisonspiel gegen den VfL Wolfsburg nur ein Tor vor dem punktgleichen FC Bayern München. Die starken Münchnerinnen mussten am Sonntag zum Schlussakkord beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Crailsheim antreten.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Potsdams Trainer befürchtete, dass Crailsheims Frauen gar nicht mehr trainieren

Potsdams Trainer Schröder traute den Bayern in Crailsheim sogar einen 15:0-Sieg zu. „Ich weiß gar nicht, ob die (Anmerkung: Crailsheim) überhaupt noch trainieren“, wird Schröder in „Der Tagesspiegel am Sonntag“, einer Zeitung aus der Bundeshauptstadt Berlin in der Ausgabe vom 7. Juni 2009 zitiert.

Die Saisonbilanz der Crailsheimerinnen sah vor der Partie gegen Bayern München auch trostlos aus. In 21 Spielen gelangen nur ein Sieg und drei Unentschieden (6 Punkte). Torverhältnis: 14:76. „Wir werden uns bemühen, dass wir keine Klatsche kriegen“, zitierte die Tagesspiegel-Autorin Helen Ruwald den Crailsheimer Trainer Hubert Müller in ihrem Artikel. Müller stand gegen Bayern München zum letzten Mal als Crailsheimer Trainer an der Seitenlinie. Natürlich sei noch Training, „viermal in der Woche“.

Sportlicher Leiter des TSV Crailsheim soll den Abstieg bereits vor der Saison prophezeit haben

Der Tagesspiegel am Sonntag schreibt weiter: „Müllers Vor-Vorgänger (Anmerkung: beim TSV Crailsheim, Günther Wörle) war Ende 2007 rausgeflogen, nachdem er seinen Wechsel im Sommer (2008) zum FC Bayern angekündigt hatte. Sechs Stammspielerinnen verließen in der halbjährigen chaotischen Übergangsphase laut Müller den Klub, 16-Jährige sollten sie in der Bundesliga ersetzen.“ Müller wird weiter zitiert: „Schon vor dem Saisonstart hat unser Sportlicher Leiter gesagt, dass wir sowieso absteigen.“ Dennoch habe seine (Müllers) Mannschaft in der Vorrunde in München zur Pause 1:0 geführt, am Ende aber 1:4 verloren. Vor dem Rückspiel am vergangenen Sonntag sah der Crailsheimer Trainer Müller die Spielerinnen von Turbine Potsdam auf der Meisterschaftszielgeraden in der Favoritenrolle. Er sollte recht behalten. Bayern München schaffte in Crailsheim keinen Kantersieg, sondern nur einen 3:0-Erfolg. Turbine Potsdam reichte zu Hause ein 3:0-Sieg gegen Wolfsburg zum Titelgewinn mit einem Tor Vorsprung. Bayern München qualifizierte sich als Tabellenzweiter aber ebenfalls für die neu geschaffene Champions League, die in der kommenden Saison den bisherigen UEFA-Cup ablöst. Mit dem Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam, Vizemeister FC Bayern München und UEFA-Cup-Sieger FCR 2001 Duisburg starten gleich drei deutsche Teams in die neue Champions League der Frauen.

Crailsheims Ex-Trainer Wörle wegen Fieber nicht als Bayern-Coach an der Seitenlinie

Nicht in Crailsheim dabei war Günther Wörle, der aktuelle Frauen-Bundesligatrainer des FC Bayern München. Wörle hatte bis Ende 2007 den TSV Crailsheim trainiert. Wörle „musste mit Fieber das Bett hüten, wie Bayern-Damen-Managerin Karin Danner wissen ließ“, schreibt die Crailsheimer Lokalzeitung Hohenloher Tagblatt in ihrer Ausgabe von Montag, 8. Juni 2009 als Grund für Wörles Abwesenheit an seiner früheren Wirkungsstätte. Wörles Tochter Tanja spielte die Saison 2007/2008 in noch in Crailsheim zu Ende und folgte dann ihrem Vater zum FC Bayern München. Gemeinsam läuteten Vater und Tochter Wörle die erfolgreichste Bundesligasaison der Bayern-Kickerinnen ein.

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