„Toleranz durch Wegsehen gibt es nicht“ – Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe kritisieren schwulen- und lesbenfeindliche Petition

Die Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe kritisieren die Petition „Keine Ideologie unter dem Regenbogen“ scharf: „Die Petition gibt zwar vor, man wolle tolerant sein und niemanden diskriminieren, die vorgebrachten Argumente und die Ausdrucksweise nehmen darauf allerdings keine Rücksicht“, so der Juso-Kreisvorsitzende Christian Gaus.

Christian Gaus, Kreisvorsitzender der Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Offen zu den Gefühlen stehen können

„Die Argumente und Beispiel sind einfach nur hanebüchen und abstrus“, meint Gaus weiter. „Wenn wir unseren Kindern Toleranz, Weltoffenheit und Verständnis beibringen und vorleben wollen, können wir diese Themen nicht aus der Schule raushalten. Denn einige der Schülerinnen und Schüler werden sich irgendwann unweigerlich mit Homosexualität auseinander setzen müssen. Entweder weil es sie selbst betrifft oder weil es Bekannte und Freunde betrifft. Da reicht es nicht LSBTTIQ-Themen im Biologie-Unterricht am Rande als Abnormität zu behandeln, die mit HIV, Depressionen und hoher Selbstmordrate einhergeht. Dies muss in einem Sozialkunde-Unterricht verankert werden, weil es ein gesellschaftliches Anliegen ist. Nur so können wir es den Jugendlichen leicht machen, offen zu ihren Gefühle zu stehen ohne Angst vor Ablehnung oder Ausgrenzung haben zu müssen.“

Geistig tief in einem unzeitgemäßen Weltbild beheimatet

„In der Petition wird auch vorgeworfen, dass der neue Bildungsplan bestehende Geschlechterrollen infrage stellt – und dass die Liebe gleichgeschlechtlicher Paare weniger Wert ist. Dies ist abzulehnen und nur eine von vielen Stellen, an denen man sieht, dass die Petition geistig tief in einem unzeitgemäßen Weltbild beheimatet ist“, so der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende und Lehramtsstudent Felix Nestl.

Aufklärung ist nötig

„Gerade weil die Petition bereits so viele Unterstützer erreicht hat, ist dies ein Zeichen, an den Plänen festzuhalten. Die große Zahl an Unterstützern zeigt, wie nötig Aufklärung ist. Und mit dieser Aufklärung helfen wir auch den Jugendlichen. Es wird gezeigt, dass sie keine Angst oder Sorgen vor Ihren Gefühlen haben müssen, dass sie nicht allein sind. Eine Toleranz durch Wegsehen gibt es nicht“, sagt Christian Gaus, der im Dezember zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Schwusos Baden-Württemberg (Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD) gewählt worden ist.

Die Jusos Schwäbisch Hall-Hohenlohe rufen daher auf die Gegenpetition zu unterstützen:

https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

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