„Journalisten müssen relevante Informationen für die Menschen liefern“ – Kritik am Wirtschaftsmagazin Regio Business

„2012 geht – Auch 2013 sind wir wieder für Sie da“, ist in der Dezember-Ausgabe 2012 des Wirtschaftsmagazins Regio Business in einer Eigenanzeige auf Seite 32 zu lesen. Regio Business erscheint im Hohenloher Druck- und Verlagshaus (HDV) in Crailsheim. Das HDV gehört mehrheitlich der Südwestpresse Ulm.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Hohenlohe-ungefiltert fragt:

Wer geht und wer ist 2013 in wieder da?

Nach eigenen Angaben von Regio Business sind dies folgende acht Personen:

Der verantwortliche Redakteur Heribert Lohr, die Volontärin Katharine Behr, Volontärin Corinna Scharnagl, Volontärin Sandra Wachaja, Team-Assistentin Jana Hecker, Mediaberater Holger Gschwendtner sowie die Redakteurin Adina Möller und der Redakteur Marius Stephan.

Aufgeschlüsselt (von Hohenlohe-ungefiltert) nach Aufgabengebieten:

Journalistische Mitarbeiter: Sechs Personen, davon drei Volontärinnen (redaktionelle Auszubildende).

Team-Assistentin: Eine Person; hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich vermutlich das Sekretariat.

Mediaberater: Eine Person; dahinter verbirgt sich vermutlich das Aufgabengebiet Anzeigenverkauf.

Dazu folgender Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert:

Zu viele Azubis in der Redaktion

Es ist schon armselig, wenn junge Menschen den Beruf des Journalisten/der Journalistin in einem Unternehmen lernen müssen, in dem das Mischungsverhältnis zwischen ausgebildeten Personen und Lehrlingen 3:3 ist. Dies sind eindeutig zu viele Azubis für solch einen kleinen Betrieb.

Zweifel an der Ausbildungsqualität

Es ist davon auszugehen, dass es in solch einem Unternehmen mit der Ausbildungsqualität nicht gerade zum Besten bestellt ist. Wer von den drei (hoffentlich) ausgebildeten Kräften soll sich denn im Alltagsgeschäft um die Arbeit der drei Volontärinnen wirklich kümmern? Wer bereitet die Themen, Interviews und Termine mit ihnen inhaltlich gründlich vor? Wer redigiert die Texte gründlich nach journalistischen Gesichtspunkten und bespricht sie intensiv mit den Azubis?

Keine Speerspitze des investigativen Journalismus

Erschwerend kommt hinzu, dass Regio Business nicht gerade zu den Speerspitzen des investigativen Journalismus zählt. In der Zeitung finden wir viel PR und unternehmer-freundlichen „Manager-Sprech“. Wie sollen die Azubis in solch einem Betrieb einen kritischen Blick für die Entwicklungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft lernen? Wie sollen sie lernen, mutig und kritisch zu berichten? Wie sollen sie lernen, bei ihren journalistischen Veröffentlichungen nicht an Anzeigenkunden zu denken, sondern ausschließlich an die Leserinnen und Leser? Um dies zu schaffen, ist ein starkes Rückgrat der Nachwuchsjournalistinnen erforderlich, aber auch die Rückendeckung der Redaktionsleitung und Unternehmensleitung. Ob die wohl bei Regio Business vorhanden ist?

Auf relevante Informationen kommt es an

Im Journalismus kommt es einzig und allein darauf an, relevante Informationen für die Menschen zu liefern. Dies muss auch das wichtigste Ziel jeder Journalistenausbildung sein. Nur dann kann eine demokratische Gesellschaft auf Dauer funktionieren.

Weitere Informationen im Internet über Regio Business:

http://www.swp.de/regiobusiness/nachrichten/

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