„Lieber streiken als betteln“ – Diakonie-Beschäftigte aus Schwäbisch Hall demonstrieren am Freitag in Magdeburg

Aus Schwäbisch Hall fahren zirka 70 KollegInnen verschiedener sozialer Einrichtungen (Sonnenhof, Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall, Samariterstiftung Obersontheim und andere am Freitagmorgen ab 4.15 Uhr zur Demo und Kundgebung nach Magdeburg. Sie protestieren gegen das kirchliche „Ermächtigungsgesetz“, mit dem die Arbeitgeber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbieten wollen, für Tarifverträge zu streiken.

Von Jochen Dürr, Stellvertretender Vorsitzender der Mitarbeitervertreteung des Sonnenhofs, Mitglied im AGMAV-Vorstand im Diakonischen Werk Württemberg

Weitere Informationen und Kontakt:

Sonnenhof e.V., Sudetenweg 92, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon 0791 – 500 174 (Tagesförderstätte)

Telefon 0791 – 500 114 (MAV-Büro)

Telefax 0791 – 500 361 (MAV Büro)

E-Mail: Jochen.Duerr@sonnenhof-sha.de

Internet: www.sonnenhof-sha.de

www.agmav-wuerttemberg.de

www.verdi.de

Weitere Informationen zur Demonstration in Magdeburg

Mehr als fünfhundert Beschäftigte diakonischer Einrichtungen in Württemberg werden sich am Freitag, 4. November 2011 auf den Weg nach Magdeburg machen, um gegen das kirchliche „Ermächtigungsgesetz“ zu demonstrieren, mit dem die Arbeitgeber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbieten will, für Tarifverträge zu streiken.

Bis heute kein Tarifvertrag

Mit nahezu 600.000 Beschäftigten gehören die diakonischen Einrichtungen zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Bis heute haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Tarifvertrag. Stattdessen werden in sogenannten Arbeitsrechtlichen Kommissionen Richtlinien für die Arbeitsbedingungen abgeschlossen, die im Arbeitsvertrag dann einzelvertraglich übernommen werden.

Recht verweigert, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in unter anderem in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen und in der Jugendhilfe der Diakonie arbeiten, wird damit das Recht verweigert, sich selbst für ihre Arbeitsbedingungen einzusetzen. Dieser Zustand soll nun durch ein neues Kirchengesetz auf Dauer gesichert werden. Obwohl die Landesarbeitsgerichte bereits mehrmals bestätigt haben, dass Streiks für Tarifverträge auch in der Diakonie zulässig sind, soll den Beschäftigten der diakonischen Einrichtungen das Streikrecht dauerhaft verwehrt bleiben. Bevor die Klagen gegen die Streikmaßnahmen vor dem Bundesarbeitsgericht landen, soll die Synode der Evangelischen Kirche von den Diakonie-Unternehmen dazu missbraucht werden, den „Dritten Weg“ und das Streikverbot dauerhaft und rechtssicher zu verankern.

„Lieber streiken als betteln“

Gegen diesen Versuch, die Kirche für die wirtschaftlichen Interessen der Diakonieunternehmer zu missbrauchen, werden am 4. November 2011 Hunderte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Magdeburg demonstrieren. Auch mehr als 500 Beschäftigte der Diakonie Württemberg werden sich diesen Protesten anschließen und nach Magdeburg fahren, um den Befürwortern des neuen „Arbeitsrechtsregelungsgrundsätzegesetz“ zu sagen, dass sie „Lieber streiken als betteln“.

Weitere Informationen und Kontakt:

Uli Maier Vorsitzender AGMAV-Württemberg

Telefon 0178 9405 346

E-Mail: ulrich.maier@diakonie-stetten.de

Susanne Haase, Öffentlichkeitsarbeit

Telefon 0178 5 806 406

E-Mail: info@agmav-wuerttemberg.de

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite http://agmav-wuerttemberg.de/aktionen/Magdeburg_2011_11_04/2011_11_04_Magdeburg_demo.html

Infos über die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk Württemberg (AGMAV)

Rund 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den zirka 300 Einrichtungen der Diakonie in Württemberg in allen Bereichen der sozialen Arbeit. Dabei sind fast die Hälfte aller Beschäftigten allein in den sechs Großkonzernen der Diakonie, nämlich der Evangelischen Heimstiftung, der Diakonie Stetten, der BruderhausDiakonie, dem Diakoniewerk Schwäbisch Hall, den Zieglerschen, den „Dienste für Menschen“ und der Evangelischen Gesellschaft, angestellt.

Für diese 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt ein eigenes Kirchenrecht. Sie wählen deshalb eine Mitarbeitervertretung (MAV) statt eines Betriebsrates und sie haben auch keinen Tarifvertrag, sondern ein eigenes spezielles Arbeitsrecht, das nur für die Beschäftigten der Kirche und ihrer Diakonie gilt. Die MAVen haben sich zur Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk Württemberg zusammengeschlossen.

 

 

 

Susanne Haase

 

AGMAV Vorstand/

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Homepage: www.agmav-wuerttemberg.de

 

E-Mail: info@agmav-wuerttemberg.de

 

Mobil: 01577 1768 710

 

Mobil mit AB: 0178 5 806 406

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