„BRD: Zahlmeister oder Absahner ?“ – Kommentar von Paul Michel zur Eurokrise und Griechenland

Es ist das immer gleiche Lamento bei deutschen Marktradikalen. »Deutschland zahlt, Europa kassiert«. Der Klage folgt stets die Warnung vor einer »Transferunion« bei Fuß. Mit der Realität hat das freilich wenig zu tun.

Kommentar von Paul Michel aus Schwäbisch Hall

Deutsche Konzerne erwirtschaften im EU-Gebiet nahezu zwei Drittel der Außenhandelsüberschüsse

Die EU und die Einführung des Euro erwiesen sich für die bundesdeutsche Industrie als äußert einträgliches Projekt. Dabei ist der Exportweltmeister vor allem ein Exporteuropameister. Nicht nur gehen die meisten Exporte in die Nachbarländer und Mitgliedsstaaten der EU – auch der gigantische Außenhandelsüberschuss entsteht vor allem im Handel in der EU. Die Europäische Union nimmt gut zwei Drittel der deutschen Exporte auf. Obwohl »nur« 40 Prozent der Exporte der BRD in die Eurozone gehen, erwirtschaften deutsche Konzerne hier nahezu zwei Drittel der Außenhandelsüberschüsse.

Leistungsbilanzüberschuss von 672,1 Milliarden Euro gegenüber den Euro-Ländern

Seit Einführung des Euro 2002 konnte die Bundesrepublik bis zum zweiten Quartal 2010 einen gigantischen Leistungsbilanzüberschuss von 672,1 Milliarden Euro gegenüber den Euro-Ländern erzielen. In den 10 Jahren der Euro-Existenz sind die deutschen Exporte in diese Zone um 48 Prozent gestiegen. Die größten Exportüberschüsse konnte die deutsche Industrie gegenüber den südeuropäischen Staaten erzielen. Laut des Statistischen Bundesamts betrug der Exportüberschuss allein gegenüber Spanien im Jahr 2007 – also vor der Krise – 26,9 Milliarden Euro, bei einem Gesamtexportvolumen von 47,6 Milliarden. Beim Italien-Handel erzielte Deutschlands Exportindustrie im gleichen Jahr einen Überschuss von 19,8 Milliarden Euro, in Portugal waren es 4,2 Milliarden, in Griechenland 5,8 Milliarden. 1)

Erfolgsmodell mit Folgen

Deutschlands Wirtschaft ruht mehr denn je auf dem Export und der beruht seinerseits auf dem Euro und Deutschlands Dominanz in der Euro-Zone. In der Vor-Euro-Zeit konnten sich die anderen Länder durch Abwertung etwas vor der deutschen Exportdampfwalze schützen und mittels Währungsabwertungen ihre eigene Konkurrenzfähigkeit zumindest ansatzweise wiederherstellen. Jetzt, wo der freie Wettbewerb garantiert ist, kann sich die Macht des Stärkeren gegenüber den Schwächeren ungehemmt durchsetzen. Verschärfend kommt hinzu, dass sich die deutsche Exportindustrie durch ihre Niedriglohnpolitik (eine Folge der Hartz-Gesetze) weitere Kostenvorteile verschaffen konnte. Von 2000 bis 2009 sanken in Deutschland die Reallöhne um 4,5 Prozent, während sie im Rest Europas anstiegen. Das Ergebnis ist, dass die starken deutschen Konzerne auf den Märkten in Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland die einheimischen Firmen immer mehr verdrängen.

Deutscher Siegeszug hat eine destabilisierende Wirkung

Der Siegeszug der deutschen Exportindustrie hat aber gleichzeitig destabilisierende Wirkung auf das ganze System. Denn das Gegenstück zu den Außenhandelsüberschüssen der BRD sind die Defizite der Partner. Entsprechend stiegen die Schulden der Verliererstaaten im südlichen Teil Europas in einem solchen Ausmaß, dass nun einige Länder diese Schulden nicht mehr refinanzieren können. Damit nicht ein Land in den Staatsbankrott geht und eine Kettenreaktion mit schwer kontrollierbaren Folgen in weiteren Ländern auslöst, sahen sich die EU-Staaten gezwungen, milliardenschwere Rettungspakete zu schnüren. Bei der Finanzierung dieser Pakete sieht sich die BRD als die wirtschaftlich stärkste Nation natürlich mit dem Anspruch konfrontiert, hier auch den höchsten finanziellen Beitrag zu leisten. Genau das ist es, was den neoliberalen Falken in Deutschland das Blut in Wallung geraten lässt. In völliger Verkennung der Wirklichkeit jammern einschlägig bekannte Gestalten aus CDU/CSU (Bosbach, Seehofer) und FDP sowie Hardcore-Ökonomen wie Ifo-Chef Hans-Werner Sinn darüber, dass Deutschland der Zahlmeister Europas sei und toben herum, dass für sie eine Transferunion nicht in Frage kommt. Kreativ rechnen und fantasieren sie astronomische Zahlen über die angebliche Belastung Deutschland durch die Einführung des Euro herbei.

Verhältnis wie das von Dritte-Welt-Staaten zu den imperialistischen Metropolen

Vergeblich sucht man bei ihnen nach Berechnungen darüber wie hoch die Vorteile sind, die deutsche Unternehmen eingefahren haben, indem sie in anderen Ländern die dort heimische Industrie niederkonkurriert und verdrängt haben. Die EU soll keine Transferunion werden, fordern neoliberale Politiker und Ökonomen. In Wahrheit existiert sie schon längst – wenn auch in einem ganz anderen Sinne. In den Beziehungen zwischen europäischer Peripherie zur Vormacht der BRD hat sich ein Verhältnis entwickelt, das bereits fatal an das von Dritte-Welt-Staaten zu den imperialistischen Metropolen erinnert. Es findet ein massiver Transfer von Reichtum von der europäischen Peripherie ins Zentrum, vor allem nach Deutschland statt. Darüber schweigen Sinn und Co. Sie wollen absahnen, aber sie blasen sich auf, wenn sie einen gewissen Ausgleich für die sozialen Verwerfungen beisteuern sollen, die das bundesdeutsche Kapital mit seinen Exporterfolgen in anderen Ländern verursacht hat

The Winner takes it all

Solch selbstverordneter Realitätsverlust kommt nicht von ungefähr. Er ist erforderlich für die politische Legitimation eines gnadenlosen Konkurrenzsystems, das zum Teil immer irrationaler anmutende Züge annimmt und immer schlimmere soziale Verwerfung schafft. Seit Beginn der sogenannten Euro-Schuldenkrise zeichnet sich die Politik der schwarz-gelben Regierung, dadurch aus, dass sie auf rücksichtsloses Ausnutzen der eigenen Stärke nach dem Motto „The Winner takes it all“ setzt und jegliche Verantwortung für die dadurch entstandenen sozialen und ökonomischen Verwüstungen in anderen Ländern ablehnt. Die neoliberale Hardcore-Linie der deutschen Regierung hat damit in der jüngsten Vergangenheit wesentlich zur Verschärfung der Probleme in Europa beigetragen. Lucas Zeise, Kommentator bei der „Financial Times Deutschland“ (FTD) ist der Meinung, dass die deutsche Bundeskanzlerin mit ihrer sturen Hardcore-Politik vor der Verabschiedung des ersten „Rettungspakets“ für Griechenland mit dazu beigetragen hat, dass die Probleme sich verschärften. „Hätte Merkel gesagt: »Selbstverständlich, wenn das Land Probleme hat, dann bekommen sie einen Überbrückungskredit von so und so viel Milliarden Euro«, dann hätte es für das Hochtreiben der Zinsen und Spekulation gar keinen Raum gegeben. Das wurde nicht gemacht, weil die deutsche Regierung dachte, das wäre zu teuer. Die Idee war, den Sanierungsdruck auf Griechenland zu erhöhen und zu hoffen, dass die Sache vorbeigeht. Das Gegenteil ist jedoch passiert: Die griechische Wirtschaft klappte infolge der Sanierung zusammen, die Rückzahlung der Schulden wurde dadurch immer unwahrscheinlicher und die vermeintlich billige Lösung ist jetzt eine sehr teure. Die Bundesregierung wollte beides: Einerseits die schöne Eurozone, die ihr aufgrund des Wegfallens von Währungsgrenzen einen enormen Markt für den sehr wettbewerbsfähigen Export bietet. Anderseits wollte sie nur Einnahmen, aber keine Kosten. Doch beides zusammen geht in einer solchen Situation nicht.“

Neokoloniales Gehabe

In der politischen Arena geht das von deutschen Politikern zur Schau gestellte Überlegenheitsgefühl („Am deutschen Werten soll die Welt genesen“) oft mit einem anmaßenden Gehabe einher, das im Umgang mit den „Partnern“ kaum ein Fettnäpfchen auslässt und häufig offen neokoloniale Attitüden sichtbar werden lässt. Neuestes Beispiel sind die Ausfälle des Oberschwaben Öttinger, der schwäbische Sparkommissare in die Behörden Griechenlands einmarschieren lassen will, um den Griechen den Schlendrian auszutreiben. Zu Recht führt solch anmaßender deutscher Egoismus bei den Menschen in anderen europäischen Staaten zu Empörung. Es kommt aber durchaus auch bei Teilen des politischen Führungspersonals anderer europäischer Staaten zu Widerständen gegen die deutsche Machtversessenheit und Vorteilsheischerei. Erinnert sei hier an die Kontroverse zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem luxemburgischen Ministerpräsident Jean-Claude Junker um die Einführung von Eurobonds im Dezember 2010.

Keynesianer in der Minderheit

Eher auf Ausgleich bedachte Teile innerhalb der wirtschaftlichen und politischen Eliten geht die Durchzock-Mentalität des neoliberalen Falkenlagers zu weit. Sie fürchten, dass die Merkel Regierung damit die Probleme nur unnötigerweise verschärft. Sie sehen sich ab und zu genötigt, in verschiedenen Expertisen darauf hinzuweisen, dass Deutschland durchaus Vorteile aus dem Euro zieht. Deswegen finden sich in der FTD oder auch vereinzelt in Spiegel Online Artikel mit Überschriften wie „Der Mythos vom Zahlmeister“. Jüngstes Ergebnis solcher Bemühungen ist eine von der staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erstellte Studie, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Darin heißt es: „Der Euro verschaffe der Republik jährlich einen Wohlstandsgewinn von bis zu 30 Milliarden Euro. In den vergangenen zwei Jahren habe die Mitgliedschaft in der Währungsunion der deutschen Volkswirtschaft somit 50 bis 60 Milliarden Euro beschert, sagte der Chefvolkswirt der Bank, Norbert Irsch, der Frankfurter Rundschau. „Um diesen Betrag wäre die wirtschaftliche Leistung weniger gestiegen, wenn wir die D-Mark gehabt hätten….Die Exportwirtschaft profitiere von dem Umstand, dass der Euro weniger stark aufwerte als es die Mark tun würde – mithin deutsche Produkte im Ausland billiger seien. Zudem wären die Zinsen in den vergangenen beiden Jahren höher gewesen, hätte sie noch die Bundesbank allein mit Blick auf die deutsche Situation festgelegt.“ (http://www.sueddeutsche.de/thema/Bundesbank)

Chauvinistischen Schreihälse geben den Ton an

Festzustellen bleibt allerdings, dass die eher auf Ausgleich mit den europäischen Nachbarn bedachten Teile des wirtschaftlichen und politischen Führungspersonals deutlich in der Minderheit sind. Die offen chauvinistischen Schreihälse sind es, die den Ton angeben. Leidtragende ihres ultra-neoliberalen Kurses sind momentan primär die lohnabhängigen Menschen in den südeuropäischen Peripheriestaaten. Sollte auch die Ökonomie des Exportweltmeisters Deutschland in die Rezession abgleiten, werden wir mit einiger Wahrscheinlichkeit auch hierzulande mit ähnlichen Lohn- und Sozialraubmaßnahmen Bekanntschaft machen, wie sie jetzt auf Geheiß von Merkel und Co in Griechenland, Portugal oder Irland durchexerziert werden.

Anmerkungen:

1) Diese Passagen sind aus einem lesenswerten Artikel von Thomasz Konicz übernommen: „Exportstrategie der verbrannten Erde,“ Junge Welt vom 15.12.2010

2) „Volle Fahrt voraus in die Weltwirtschaftskrise“ Interview mit Lucas Zeise in: marx21 Heft 22 September/Oktober 2011

3) Europrofiteur Deutschland: Schön gerechnet, Süddeutsche Zeitung 08.09.2011

http://www.sueddeutsche.de/thema/Bundesbank

 

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„Deutsche Tea-Partys bestimmen die Meinung“ – Leserbrief von Jochen Dürr zu Griechenland und Euro-Krise

Die öffentliche Meinung ist aus meiner Sicht weitgehend gesteuert. Aktuelle Beispiele sind die deutsche „Tea-Party“ mit tausenden Mails an Bundestagsabgeordnete gegen Euro-Hilfen, die FDP mit dem gleichen Thema auf dem Weg zur rechtsradikalen Partei und die SPD auf dem Weg in die Arme eines vermeintlichen Kanzlerkandidaten Steinbrück.

Leserbrief von Jochen Dürr, Schwäbisch Hall

FDP-Chef Rössler sind Meinungsumfragen wichtiger als der europäische Gedanke

Die Diskussion um den Ausschluss von Griechenland aus der Gemeinschaft ist nur der bisherige Höhepunkt wiedererstarkender nationaler Egoismen. Politiker wie FDP-Chef Rössler sind die wöchentlichen Zustimmungswerte in Meinungsumfragen wichtiger als der europäische Gedanke. Wer die aktuelle politische Diskussion rund um die Eurokrise aufmerksam verfolgt, wähnt sich in einem Seminar für TheologInnen. Es wird lieber über Schuld und Sühne debattiert. Aus Sicht von Herrn Rössler und anderen hat sich die griechische Politik an den „heiligen Stabilitätskriterien“ versündigt, als sie ihre Wahlgeschenke mit Defiziten bezahlte, auf die sich nach den Buchstaben der Euro-Verträge nicht hätte einlassen dürfen. Um sich von dieser Sünde reinzuwaschen, reichen jedoch nicht mal fünf Rosenkränze und zehn Vaterunser – auf die neun fetten Jahre seit Einführung des Euros sollen wohl nun neun magere Jahre der Buße folgen.

Wo bleibt denn hier die viel beschworene Solidarität?

Griechenland hat fast genau so viele EinwohnerInnen wie Baden-Württemberg und eine Wirtschaftsleistung, die mit der des Bundeslandes Hessen zu vergleichen ist. Die Staatsschulden Griechenlands entsprechen nicht einmal 1,5 Prozent des Geldvermögens der EU-BürgerInnen. Für Griechenland wäre ein Austritt aus der Eurozone jedoch eine ökonomische Katastrophe. Analysten rechnen mit einem volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 50 bis 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, andere weisen ferner daraufhin, dass ein Austritt aus der Eurozone gleichzusetzen wäre mit einer massiven Kapitalflucht, Handelsproblemen, Energie- und Lebensmittelengpässen und einer massiven Steigerung der Arbeitslosigkeit einhergehen würde. Wenn selbsternannte Fachleute wie Hans-Werner Sinn darauf hinweisen, dass Griechenland am Ende dieses Prozesses Wettbewerbsvorteile hätte, so muss das als blanker Zynismus bezeichnet werden. Muss ein Land wie Griechenland erst zerstört werden, um es wettbewerbsfähig zu machen? Wo bleibt denn hier die viel beschworene Solidarität?

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„Freiheit für Chris! – Gegen Repression und Polizeigewalt!“ – Solidaritätskundgebung am Freitag, ab 9 Uhr, vor dem Stuttgarter Amtsgericht

Zu einer Solidaritätskundgebung für Chris, einen Stuttgarter Antifaschisten, ruft die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Baden-Württemberg am Freitag, 16. September 2011, ab 9 Uhr auf. Die Gerichtsverhandlung gegen Chris im Amtsgericht Stuttgart (zweiter Verhandlungstag) beginnt um 10 Uhr. Die Kundgebung vor dem Amtsgericht (Hauffstraße 5, Nähe Neckartor) startet um 9 Uhr.

Von Jochen Dürr, Landessprecher der VVN-BdA Baden-Württemberg

Antirassistischer Protest

Am 4. August 2011 wurde ein Stuttgarter Antifaschist festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Vorgeworfen wird ihm die Beteiligung an antirassistischen Protesten gegen einen „islamkritischen Kongress“ und den Gründungsparteitag des Landesverbandes der Partei „Die Freiheit“ Anfang Juni dieses Jahres. Im Rahmen dieser Aktivitäten soll der Antifaschist an zwei Körperverletzungsdelikten beteiligt gewesen sein.

Widersprüchliche und unklare Zeugenaussagen

Nach dem ersten Prozesstag am 2. September 2011 wird das Verfahren nun auf einen zweiten Termin ausgeweitet. Widersprüchliche und unklare Zeugenaussagen sowie eine offensive Staatsanwaltschaft sorgten für einen Verfahrensverlauf, der die politische Intention des Prozesses deutlich offenbarte. Über 100 ProzessbesucherInnen zeigten sich solidarisch mit dem Angeklagten, hielten eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude ab und besuchten den Prozess. Am anstehenden zweiten Prozesstag am 16. September werden noch weitere Zeugen gehört und das Urteil verkündet.

Besucht die Gerichtsverhandlung diesen Freitag! Solidarisiert euch mit dem Antifaschisten!

Weitere Informationen: www.solikreis-stuttgart.tk

Anfahrt zum Amtsgericht Stuttgart: http://www.amtsgericht-stuttgart.de/servlet/PB/menu/1172282/index.html?ROOT=1172201

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„Antifaschisten fordern: Rems-Murr nazifrei!“ – Demonstration und Aktionstag am Samstag in Korb

Das braune Treiben hört nicht auf: Nazis treffen sich wieder im „Schwäbischen Hof“ in Korb. Nachdem die Wirtin im Juni 2011 offen erklärte, sie wolle den Faschisten von der NPD keine Räume mehr zur Verfügung stellen, tat sie es im Juli erneut. Wir werden nicht weiter dulden, dass Nazis hier ungestört ihre Strukturen aufbauen können.

Von der Initiative „Rems-Murr NAZIFREI!“

Informations- und Aktionstag am Samstag, 17. September 2011, in Korb

Wir rufen dazu auf, am Samstag, 17. September 2011, in Korb bei Waiblingen am Informations- und Aktionstag teilzunehmen. Jetzt erst Recht gilt es, die faschistischen Machenschaften und ihre Hintergründe ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Niemand hat das Recht Nazis zu unterstützen und ihre Aktivitäten zu dulden. Von 9 Uhr bis 13.30 Uhr gibt es einen Infotisch auf dem Seeplatz in Korb. Um 13.30 Uhr startet der Demonstrationszug durch Korb vom Seeplatz aus.

Bürgermeister, Landrat und die Polizei waren Mitwisser

In den Jahren 2009 und 2010 hat die NPD bereits zwei Landesparteitage im „Schwäbischen Hof“ abgehalten. Ebenso hielt ihre Jugendorganisation, die JN, im Juni 2010 ihre Bundeskonferenz dort ab. All dies geschah im Verborgenen, ohne das Wissen der Korber Bevölkerung. Einzig der Bürgermeister, der zuständige Landrat und die Polizei waren Mitwisser. Sie entschieden sich jedoch dafür, es vor der Öffentlichkeit zu verschweigen. Denn sie befürchteten zu Recht, dass sich Unmut und Widerstand gegen diese rassistische Hetze auftun würden.

Faschistischer Mordversuch im April 2011 in Winterbach

Nach dem Bekanntwerden dieser braunen Aktivitäten in Korb, sagten alle Beteiligten zu, die Nazis weder durch Stillschweigen noch durch Räumlichkeiten unterstützen zu wollen. Doch diese Zusage wurde konkret und bewusst von der Wirtin des „Schwäbischen Hofes“ gebrochen. Wir, das Bündnis ‚Rems-Murr NAZIFREI!‘, sagen nun: Es reicht! Wohin das ungehemmte Treiben von Nazis führen kann, hat nicht zuletzt der mehrfache faschistische Mordversuch im April dieses Jahres in Winterbach gezeigt.

Braune Hetze und rechte Gewalttaten

Die Nazis sind kein kleines Problem, das nur zweimal jährlich in einer Kneipe tagen will. Sie sind im Alltag bereits viel präsenter. Hier in Korb gibt es kaum eine Straße, in der sie nicht durch Aufkleber ihre braune Hetze kundtun und im gesamten Rems-Murr-Kreis sind rechte Gewalttaten schon seit Jahren ein anhaltendes Problem. Die Ideologie der Faschisten bedeutet Rassismus, Unterdrückung der Frau und die Leugnung oder gar das Gutheißen des Massenmordens an Millionen von Menschen.

Das Programm am Samstag, 17. September 2011:

9 Uhr bis 13:30 Uhr: Infotisch auf dem Seeplatz in Korb

13:30 Uhr: Demonstrationszug durch Korb, Startpunkt: Seeplatz

Es gilt: Rems-Murr NAZIFREI! Kein Platz den rechten Umtrieben!

Unterstützer des Demonstrationsaufrufs – siehe auf der Internetseite

http://www.weiler-schaut-hin.de/rems-murr-nazifrei.html (Die Seite wird laufend aktualisiert)

Anfahrt nach Korb:

http://www.korb.de/index.php?id=48

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„Fränkisches Volksfest 2011: Crailsheims fünfte Jahreszeit“ – Zahlreiche Sonderbusse und Sonderzüge fahren zum Crailsheimer Volksfest

Den unumstrittenen Höhepunkt des öffentlichen Lebens in Crailsheim stellt das im Jahr 1841 vom württembergischen König Wilhelm anlässlich seines Silbernen Krönungsjubiläums gestiftete Fränkische Volksfest dar. Hier trifft sich Jahr für Jahr im September die ganze Stadt, um zusammen mit rund 250 000 Gästen aus nah und fern vier Tage lang zu feiern und Geselligkeit zu pflegen. In diesem Jahr dauert die fünfte Jahreszeit in Crailsheim von Freitag, 16. bis Montag, 19. September 2011.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

„Politischer Auftakt“ bereits am Donnerstag im Engelzelt

Inoffizieller „politischer Volksfestauftakt“ ist aber bereits der Donnerstagabend, 15. September 2011 im Engelzelt auf dem Volksfestplatz. Ab 19 Uhr lädt der CDU-Stadtverband Crailsheim zu einer Veranstaltung mit Peter Hauk, dem CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg und dem Crailsheimer Landtagsabgeordneten Helmut W. Rüeck ein.

95 Schausteller mit Fahrgeschäften, Buden, Ständen und Getränkezelten

„Ort des Feierns“ ist dabei in erster Linie der Vergnügungspark, aufgebaut in Mitten der Stadt. 95 Schausteller sorgen mit ihren Fahrgeschäften, Buden, Ständen und Bierzelten dafür, dass das Fränkische Volksfest und der Vergnügungspark mit seinen 1000 Meter Frontlänge wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Wenn der Duft von Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und heißen Würstchen über den Crailsheimer Volksfestplatz weht und sich die neusten Hightech-Fahrgeschäfte vor die Stadtsilhouette schieben, dann ist wieder Fränkisches Volksfest.

Großer Vergnügungspark

Das Fränkische Volksfest zählt mit zu den größten Heimat- und Brauchtumsfesten im Lande. Dies hat sich schon vor Jahrzehnten auch unter den Schaustellern herumgesprochen. So ist es zu erklären, dass die Inhaber neuester und attraktivster Fahr- und Schaugeschäfte den Weg nach Crailsheim finden. Auf dem Volkfestplatz am Rande der Innenstadt, erwarten den Besucher jedes Jahr 95 Fahrgeschäfte, Belustigungen, Verlosungen, Imbissstände, Bierzelte, Biergärten, und dergleichen mehr. Auch der Vergnügungspark 2011 kann mit Neuheiten und Attraktionen, aber auch beschaulichen Dingen aufwarten.

Festzeltbetrieb und Ausstellungen

Zum Vergnügen gehört auch Essen und Trinken. Dafür sorgen in erster Linie zwei große Bierzelte mit 10 000 Sitzplätzen der Festwirtsfamilien Fach und Papert, das Weinzelt der Familie Zeller, Biergärten, das Café in der Sportarena und der Karlsberghalle und eine große Zahl an Imbissständen. Zwischen Festplatz und Stadion liegt das Ausstellungsgelände. Zahlreiche Aussteller präsentieren Neuheiten aus ihrem Bereich. Ein Krämermarkt rundet das Angebot ab.

Großes Rahmenprogramm

Der Festzug des Gewerbes unter dem Motto „Crailsheimer Lösungen – für die Probleme der Welt“ bewegt sich am Samstag und Sonntag jeweils ab 10.30 Uhr durch die Crailsheimer Innenstadt und locken alljährlich Zehntausende von Besuchern an. Am Sonntag ist verkaufsoffen und viele Geschäfte werben mit speziellen Volksfest-Angeboten. Wem der Sinn eher nach sportlicher Unterhaltung steht, ist beim 39. Draislaufradrennen am Sonntag vor dem Festzug oder den Fußball- und Basketball-Spielen des TSV Crailsheim bestens aufgehoben. Die Gruppen aus den Partnerstädten treten in der Innenstadt auf und die Hundefreunde werden am Sonntag auf dem Sportgelände eine Vorführung geben.

Feuerwerk am Sonntagabend um 20.30 Uhr

Ein Höhepunkt ist das Feuerwerk am Sonntagabend um 20.30 Uhr, das von den Crailsheimer Majoretten um 20 Uhr am Sportgelände mit einem Leuchtstabauftritt eingeläutet wird. Zum Engel-Oldtimer-Treffen lädt über die Volksfesttage die heimische Engel-Brauerei ein.

Zahlreiche Sonderbusse und Sonderzüge fahren aus vielen Ortschaften der Region zum Crailsheimer Volksfest und wieder zurück. Fahrpläne zum Herunterladen gibt es auf folgenden Internetseiten:

Stadt Crailsheim http://p115418.typo3server.info/1976.0.html

Kreisverkehr Schwäbisch Hall http://www.vsh-sha.de/aktuelles/verkehr.htm

Programm und Infos gibt es auch im Internet auf der Seite www.crailsheim.de

Das offizielle Programm des Fränkischen Volksfests in Crailsheim:

16. bis 19. September 2011

Freitag, 16. September 2011:

14 Uhr: Eröffnung des Vergnügungsparks

18.30 Uhr: Fußballspiel AH TSV Crailsheim – Bilgoraj (Polen)

18 Uhr: Bieranstich im Engel-Zelt

Samstag, 17. September 2011:

6.30 Uhr: „Tagwache“ – Musikalisches Wecken, Bürgerwache Crailsheim 1830 e.V.

10.30 Uhr: Festzug des Gewerbes unter dem Motto „Crailsheimer Lösungen – für die Probleme der Welt“

15.30 Uhr: Folkloregruppe aus der Partnerstadt Pamiers in Frankreich auf dem Schweinmarktplatz

16 Uhr: Fußballspiel der Herrenfußball Bezirksligamannschaften TSV Crailsheim – ESV Crailsheim

Sonntag, 18. September 2011:

6.30 Uhr: „Tagwache“ – Musikalisches Wecken, Stadtkapelle Crailsheim

10 Uhr: 39. Drais-Laufrad-Rennen entlang den Festzugsstraßen

10.30 Uhr: Festzug des Gewerbes unter dem Motto „Crailsheimer Lösungen – für die Probleme der Welt“

12 Uhr: Jugend-Ländercup im Basketball in der Hakro-Arena

13 Uhr: Gospelkonzert der Evangelischen Allianz auf dem Schweinemarktplatz

14 Uhr: Frauenfußball 2. Bundesliga TSV Crailsheim – TSG 1899 Hoffenheim

15.30 Uhr: Jugendtheater aus der Partnerstadt Jurbarkas in Litauen auf dem Schweinemarktplatz

16 Uhr: Hundesportvorführung bei der Reithalle

20 Uhr: Leuchtstabauftritt der Majoretten

20.30 Uhr: Höhenbrillant-Feuerwerk

Montag, 19. September 2011:

4. Engel-Oldtimer-Tage

Der Vergnügungspark – ein sichtbares Zeichen des Fränkischen Volksfestes

„Ort des Feierns“ ist in erster Linie der Vergnügungspark, aufgebaut in Mitten der Stadt. Über 90 Schausteller sorgen mit ihren Fahrgeschäften, Buden, Ständen und Bierzelten dafür, dass das Fränkische Volksfest und der Vergnügungspark mit seinen 1000 Meter Frontlänge zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Wenn der Duft von Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und heißen Würstchen über den Crailsheimer Volksfestplatz weht und sich die neuesten Hightech-Fahrgeschäfte vor die Stadtsilhouette schieben, dann ist wieder Fränkisches Volksfest. Seit 171 Jahren feiern die Crailsheimer und mit ihnen eine Viertelmillion Gäste im Herzen der Stadt.

Das Fränkische Volksfest zählt mit zu den größten Heimat- und Brauchtumsfesten im Lande. Dies hat sich schon vor Jahrzehnten auch unter den Schaustellern herumgesprochen. So ist es zu erklären, daß die Inhaber neuester und attraktivster Fahr- und Schaugeschäfte den Weg nach Crailsheim finden. Abgesehen von der Tatsache, dass ganz Crailsheim jeweils im Zeichen des Volksfestes steht, steht für den Vergnügungspark, wie bei allen großen Volksfesten, ein dafür bestimmter Platz zur Verfügung: der „Volksfestplatz“ am Rande der Innenstadt. Hier erwarten den Besucher in diesem Jahr wieder rund 95 Fahrgeschäfte, Belustigungen, Verlosungen, Imbissstände, Bierzelte, Biergärten, usw. Der Vergnügungspark 2011 kann mit Neuheiten und Attraktionen, aber auch beschaulichen Dingen aufwarten. Erstmals wird in Crailsheim mit „The Tower Event Center“ das größte mobile Hochhaus seiner Art aufgebaut. Mit einer Gesamthöhe von 35 Meter bietet es Entertainment und einen phantastischen Blick auf die Stadt und den Festplatz für die Festplatzbesucher. Eine weitere Attraktion ist das Fahrgeschäft Transformer, welches nur für drehbegeisterte Fahrgäste geeignet ist. Erstmals baut ist das „Adventure Shuttle“, ein Simulator der Spitzenklasse. Das Laufgeschäft „Bigbamboo“ ist neu auf dem Markt und hat erst im Sommer die Reise begonnen. Man darf gespannt sein, wie der Karibik-Flair ankommt. Bekannt und bewährt sind die Geschäfte „Magic House“ und „Wilde Maus“, welche wieder ein Gastspiel geben. Seit vielen Jahren konnte wieder eine Co-Kart Bahn für das Fränkische Volksfest gewonnen werden. Der „Europa-Ring“ wird für interessante Rennen sorgen. Ein Fahrspaß für die ganze Familie ist die „Euro-Rutsche“. Wie der Name bereits sagt, wird hier auf 4 Bahnen aus 13 Meter Höhe über eine Strecke von 35 Metern nach unten gerutscht. Dies ist eine Belustigung für jung und alt. Alte Bekannte sind die Fahrgeschäfte Musikexpress, Wellenflug („Nürnberger Wellenflug“), Polyp, Autoskooter und selbstverständlich das Riesenrad als optischer Abschluss des Vergnügungsparks. Fester Bestandteil eines jeden größeren Vergnügungsparks ist „Hau den Lukas“. Dieses beliebte Vergnügen hat wieder seinen angestammten Platz im Zentrum des Vergnügungsparks.

Reichlich Gelegenheit zum Fahren gibt es wieder für die kleinen Besucher: Kinder-Wellenflieger, Vier-Säulen-Sportkarussell, Kinderkarussell, Kinderdoppelschleife , Mini-Boxauto, Babyflug, Reitbahn und Piraten-Trip. Wer dem Spiel und der Geschicklichkeit frönen will, kann dies an drei Verlosungen, drei Greifern und einer Vielzahl anderer Geschäfte, wie Büchsenwerfen, Camel-Derby, Pfeilwerfen, drei Schießständen, Rondo-Spiel, Eimerwerfen und einem Basketballspiel tun.

Zum Vergnügen gehört auch Essen und Drinken. Dafür sorgen in erster Linie zwei große Bierzelte mit 10 000 Sitzplätzen der Festwirtsfamilien Fach und Hägele, das vergrößerte Weinzelt der Familie Zeller, Biergärten, der „Horaffen-Treff“, eine Backstube, der Ausschank der Radsportler und eine große Zahl an Imbissständen. Zur Auswahl stehen dabei natürlich die klassischen Bratwürste, Heringsbrötchen, Steak, usw.. Der verwöhnte Gaumen kann aber beispielsweise auch Gyros und Kebab, Hamburger, Crepes, warme und kalte Fischspezialitäten, Pizza, Mais, Langos, Brezeln in allen Variationen und anderes mehr auswählen. Für den „Nachtisch“ bzw. für Schleckermäuler werden Eis und Süßwaren, Obst und glasierte Früchte (Liebesäpfel) angeboten. Wer die Ruhe sucht, kann sich in das Café Engel (Karlsberghalle) oder in das Merlins-Café in der Hakro-Arena zurückziehen. Auch der Vergnügungspark 2011 verspricht, wieder für jeden Geschmack etwas zu bieten. Insbesondere von der heiteren und gemütlichen Atmosphäre werden die Besucher quer durch alle Altersschichten in den Bann gezogen.

Die Volksfestausstellungen – eine Messe rund um Haus und Garten

Sie gehören seit den Anfängen zum Fränkischen Volksfest und sind attraktiv wie eh und je: die verschiedenen Volksfestausstellungen. Auf dem Freigelände zwischen Vergnügungspark und Sportgelände präsentieren sich 70 Firmen. Der Marktbereich vor dem Stadion weist 40 Händler auf. War es früher überwiegend eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen, so sind es heute in erster Linie Geräte und Baustoffe rund um Haus und Garten. Während der Volksfesttage, also vom 16. bis 19. September 2011, besteht wieder reichlich Gelegenheit, dem Trubel auf dem Festplatz zu entfliehen und sich auf den Ausstellungen umzuschauen.

„Eine Ausstellung ist eine zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Ausstellern ein repräsentatives Angebot eines oder mehrerer Wirtschaftszweige oder Wirtschaftsgebiete ausstellt und vertreibt oder über dieses Angebot zum Zweck der Absatzförderung informiert“. So definiert die Gewerbeordnung den Begriff der Ausstellung. Die jährliche Crailsheimer Volksfestausstellung wird dem durchaus gerecht. Mit 70 Ausstellern ist sie eine Veranstaltung, die sich durchaus sehen lassen kann. Das machen auch die Besucherzahlen deutlich. Das Angebot entspricht ebenfalls dem, was man sich von einer derartigen Ausstellung erwartet.

Zu einem wahren Renner hat sich der vor einigen Jahren etablierte Markt vor dem Stadion entwickelt. Dies gilt sowohl für die Händler, wie auch für die Besucher. Mit 40 Marktbeschickern ist die zur Verfügung stehende Fläche voll ausgereizt.

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„Stuttgart 21 schiebt Südwest-Bahnverkehr aufs Abstellgleis“ – Kommentar des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Grüne)

Zum Entwurf des Investitionsrahmenplan 2011 bis 2015 erklärt der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe, stellvertretendes Mitglied im Bundestags-Verkehrsausschuss:

Von Harald Ebner, Grünen-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Schwäbisch Hall-Hohenlohe

Für Baden-Württemberg bedeutet der Entwurf des Investitionsrahmenplans (IRP), dass eine Reihe von wichtigen Schienenprojekten, die in der letzten Version noch enthalten waren, aufs Abstellgleis geschoben werden. Die Elektrifizierung der Südbahn (Ulm-Friedrichshafen-Lindau), die im letzten IRP noch eingestellt war, wird ganz gestrichen (140 Millionen Euro). Und auch die Gäubahn (Stuttgart-Singen-Grenze D/CH) mit einem Kostenvolumen von 162 Millionen Euro soll nicht gebaut werden. Und für das wichtigste europäische Ausbauprojekt, die Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel, werden in den nächsten Jahren gerade einmal 685 Millionen Euro eingeplant. Gebraucht werden aber mindestens noch 3,87 Milliarden Euro zur Fertigstellung. Es fehlen also rund 3,2 Milliarden Euro.

S21 und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm kannibalisieren den restlichen Bahnverkehr im Südwesten

Jetzt wird klar, was die Gegner des Milliardenprojekts Stuttgart 21 schon seit langem befürchten: S21 und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm kannibalisieren ganz offensichtlich den restlichen Bahnverkehr im Südwesten – und weit darüber hinaus. Denn die Rheintalbahn ist für den deutschen und europäischen Güterverkehr von großer Bedeutung. Wenn die Schweizer 2016 durch den Gotthardbasistunnel fahren können, wird die Rheintalbahn als entscheidender Anschluss noch lange nicht fertiggestellt sein.

Rheintalbahn landet auf dem Abstellgleis

Für uns ist es nicht akzeptabel, dass Stuttgart 21 mit seinem bescheidenen verkehrlichen Nutzen die gesamte Entwicklung des Schienenverkehrs in der Region finanziell komplett ausbremst. Es kann nicht sein, dass das umstrittene Großprojekt gegen den Willen großer Bevölkerungsteile durchgedrückt wird, während andere Projekte, über deren Notwendigkeit ein breiter Konsens besteht, auf dem Abstellgleis landen.

Zwangsdividende sollte in voller Höhe zur Steigerung der Schieneninvestitionen eingesetzt werden

Weitere 500 Millionen Euro an zusätzlichen Investitionsmitteln für die Schiene fehlen, weil sie von der Bahn AG als Zwangsdividende an den Bund gezahlt werden müssen. Dort verschwinden sie im allgemeinen Staatshaushalt. Wir fordern Bundesverkehrsminister Ramsauer auf, sich dafür einzusetzen, dass die Zwangsdividende in voller Höhe zur Steigerung der Schieneninvestitionen eingesetzt wird.

Weitere Informationen und Kontakt:

Büro Harald Ebner, MdB, Sprecher für Agrogentechnik, Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Internet: www.harald-ebner.de

Telefon: 030 / 227-73028

Fax: 030 / 227-76025

E-Mail: harald.ebner.ma11@bundestag.de

 

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Linke Liste Konstanz fordert: „Bürgermeister Claus Boldt muss zurücktreten“ – Ehemaliger Sozialdezernent des Landkreises Schwäbisch Hall in arger Bedrängnis

In einer nichtöffentlichen Stiftungsratssitzung im April 2011 hat eine Mehrheit beschlossen, den ehemaligen Leiter des Zentrums für Innere Medizin, Gert Müller-Esch, im Eilverfahren zu entlassen. Mehrere Gemeinderäte, darunter auch die der Linken Liste, forderten damals, dass Müller-Esch die Möglichkeit eingeräumt werden solle, im Rat seine Sicht der Dinge darzulegen. Bürgermeister Claus Boldt erklärte daraufhin, man habe dies seitens der Verwaltung rechtlich geprüft, es sei nach Paragraf 33, Absatz 2 der Gemeindeordnung jedoch nicht möglich.

Von Holger Reile, DIE LINKE Liste Konstanz

Betroffener hätte im Gemeinderat sprechen können

Das Ergebnis der von den Stadträten Jürgen Wiedemann und Eberhard Roth beim Regierungspräsidium beantragten Überprüfung dieser Behauptung Boldts lässt nur zwei Schlussfolgerungen zu: Entweder kennen der Bürgermeister und seine Mitarbeiter die Gemeindeordnung nicht oder er hat den Gemeinderat belogen, um den Rauswurf so schnell und geräuschlos wie möglich über die Bühne zu bringen. Denn das Regierungspräsidium schreibt klipp und klar, dass die Gemeindeordnung durchaus die Möglichkeit bietet, Müller-Esch als „betroffene Person Gelegenheit zu geben, seine Auffassungen im Gemeinderat vorzutragen“.

Claus Boldt ist für die kommunale Demokratie inakzeptabel

Claus Boldt, der Konstanz schon im „Maultaschenfall“ zu trauriger Berühmtheit verholfen hatte, ist unserer Überzeugung nach damit endgültig untragbar geworden. Ob Unfähigkeit oder arglistige Täuschung – ein solcher Mann ist für die kommunale Demokratie inakzeptabel. Er muss abtreten.

Weitere Informationen und Kontakt:

http://die-linke-konstanz.de/content/view/19/57/

http://www.tmw-kn.com/blog/2011/09/10/ohrfeige-fur-die-rechtsgelehrten-der-stadt-konstanz/

http://www.seemoz.de/tag/burgermeister-claus-boldt/

http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Linke-fordern-Boldts-Ruecktritt;art372448,5107335

 

 

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„SPD-Hohenlohe wählt zahlreiche Funktionäre“ – Kreisparteitag am Freitag in Neuenstein-Kirchensall

Der Kreisparteitag des SPD-Kreisverbands Hohenlohe findet am Freitag, 16. September 2011, ab 19 Uhr, im Landgasthof Wolf, Hauptstraße 25, in 74632 Neuenstein-Kirchensall statt.

Von Stefan Oetzel, SPD-Regionalgeschäftsführer Regionalzentrum Ostwürttemberg – Schwäbisch Hall – Hohenlohe

Als Tagesordnung ist vorgesehen:

1. Begrüßung – Grußworte

2. Konstituierung

n Präsidium

n Mandatsprüfungskommission

n Wahlkommission/en

3. Rechenschaftsberichte

n Kreisvorsitzender

n Kassierer

n Revisoren

4. Diskussion und Aussprache

5. Entlastungen

6. Neuwahlen

n Kreisvorsitzende/r

n zwei stellvertretende Kreisvorsitzende

n Schatzmeister/in

n Pressesprecher/in/Schriftführer/in

n Wahl der Beisitzer/innen im Kreisvorstand

7. Fortsetzung der Wahlen

Wahl der Delegierten für die Landesparteitage

8. Antragsberatung

9. Fortsetzung der Wahlen:

n zwei Revisoren/innen

n Schiedskommission

10. Verabschiedung ausscheidender Vorstandsmitglieder

11. Schlusswort der/s neu gewählten Kreisvorsitzenden

Weitere Informationen und Kontakt:

SPD-Regionalzentrum Ostwürttemberg – Schwäbisch Hall – Hohenlohe, Beim Hecht 1, 73430 Aalen

Telefon: +49 (0) 7361 – 6 15 35

Fax: +49 (0) 7361 – 680 769

Mobil: +49 (0) 172 – 73 18 678

Internet:

www.spd-hohenlohe.de

www.spd-sha.de

www.spd-ostalb.de

www.spd-heidenheim.de

www.warumspd.de

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„Haus der Bildung eröffnet“ – Integrationsministerin Öney war zu Gast in Schwäbisch Hall

Aus einer Justizvollzugsanstalt wird in Schwäbisch Hall ein Zentrum der außerschulischen Bildung: Was auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt, wurde mit dem Haus der Bildung nach zweijähriger Bauzeit und Investitionen von knapp zehn Millionen Euro im Stadtzentrum von Schwäbisch Hall eröffnet.

Von der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall

Vier Hauptmieter: Volkshochschule, Musikschule, Stadtorchester und „pro familia“

Die neue Einrichtung direkt am Ufer des Kochers beherbergt die vier Hauptmieter Volkshochschule, Musikschule, Stadtorchester und „pro familia“, dazu die Bildungsregion und bietet in einem Wechselbüro Platz für weitere Anbieter. Das Gebäude wurde seit 1843 bis zu seiner Schließung 1996 als Justizvollzugsanstalt (JVA) genutzt und ist vielen Schwäbisch Hallerinnen und Hallern besser als „Kocherhotel“ bekannt. Nach dem Umzug der JVA in das Industriegebiet Stadtheide stand der Komplex in der Innenstadt leer. Verschiedene Nutzungskonzepte wurden diskutiert. Durchgesetzt hat sich die Einrichtung eines außerschulischen Bildungszentrums.

Kocherquartier – das größte Bauprojekt in der Kernstadt seit dem großen Stadtbrand 1728

In seiner Rede zur Eröffnung auf dem Dietrich-Bonhoeffer-Platz betonte Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim nochmals die Bedeutung des Projekts für die Entwicklung der Innenstadt. Hatte man Ende März das Kocherquartier eröffnet, folgte im Juli die Einweihung des neuen Zentralen Omnibusbahnofs (ZOB) und nun Mitte September das Haus der Bildung. Damit ist die Entwicklung des Vorhabens Kocherquartier vollendet – das wohl größte Bauprojekt in der Kernstadt seit dem großen Stadtbrand 1728. Dennoch merkte der Oberbürgermeister an, dass damit keineswegs die Entwicklung der Innenstadt abgeschlossen sei: „Der Blick über den ZOB hinaus zeigt uns die weiteren Vorhaben. Als nächste Maßnahme stehen die neuen Standorte der Polizei und der Feuerwehr an. Und auch die Gestaltung des Haalplatzes ist noch nicht abschließend geklärt, ebenso wie die weitere Nutzung der Weilerwiese“, so Pelgrim.

Konzeptionell „wäre im Haus in viele Richtungen noch einiges möglich“

Bettina Wilhelm, Erste Bürgermeisterin der Stadt Schwäbisch Hall, zeigte sich hoch erfreut über das neue Zentrum außerschulischer Bildung in der Stadt. Zwar sei die bauliche Entwicklung nun abgeschlossen, konzeptionell wäre aber im Haus selbst in viele Richtungen noch einiges möglich. Unter dem Schlagwort „Bildung im Herzen der Stadt“ betonte Wilhelm nochmals die zentrale Lage der neuen Einrichtung und als wichtigen Charakterzug die Offenheit des Gebäudes: „Bildung wird gelebt, Menschen und Institutionen können sich begegnen.“ Auch OB Pelgrim unterstrich die Offenheit des Hauses. „Auf 3.300 Quadratmeter findet man Bildungsangebote, Beratung und Informationen für Jung und Alt, für Männer und Frauen, für Menschen mit und ohne Behinderungen, für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und wünsche bei der zukünftigen Arbeit viel Erfolg“, so Pelgrim.

Baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney bei der Eröffnung

Während die Eröffnung mit Festvorträgen, unter anderem durch Professor Dr. Gerhard de Haan von der FU Berlin, einer Podiumsdiskussion und einer After-Opening-Party umrahmt wurde, stand am Folgetag das Gebäude und dessen Geschichte im Mittelpunkt. Als ein Bestandteil des Tages des offenen Denkmals konnten die Besucherinnen und Besucher bei einem vielfältigen Programm die Mieterinnen und Mieter und das Haus an sich kennenlernen. Zu Gast war auch die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney, die ein Grußwort im Haus der Bildung sprach, bevor sie dann bei einer Führung das Gebäude kennenlernte. Im Anschluss besichtigte Öney noch zusammen mit OB Pelgrim die Moschee im Rollhof. Schon mittags hatte sie mit dem Oberbürgermeister, der Ersten Bürgermeisterin Bettina Wilhelm, einem Vertreter des Landkreises, der türkischen Gemeinde, von AWO, Caritas und einer Vertreterin der Diakonischen Bezirksstelle, dem Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Schwäbisch Hall, Guido Rebstock, der SPD-Europaabgeordneten Evelyne Gebhardt und der Leiterin des Goethe-Instituts in Schwäbisch Hall, Barbara Malchow-Tayebi, zu integrations- und migrationspolitischen Themen gesprochen. Für die Ministerin bestand dabei die Möglichkeit, einen Einblick der Aktivitäten vor Ort zu bekommen. Ihre Gesprächspartner konnten Bilkay Öney ihre Sicht der Dinge zu verschiedenen Problemlagen mitteilen. So wiesen sie daraufhin, dass in der Vergangenheit oftmals sehr erfolgreiche Programme zur Integrationsarbeit nicht weitergeführt wurden. Für die Ministerin war das Gespräch eine gute Gelegenheit, sich ein Bild der Gegebenheiten und Probleme vor Ort zu machen und die Anregungen für die weitere Arbeit aufzugreifen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Stadtverwaltung Schwäbisch Hall, Am Markt 6, 74523 Schwäbisch Hall

Telefon: 0791/751-245

Fax: 0791/751-466

Internet: www.schwaebischhall.de

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