„Acument in Schrozberg wird jetzt von Indern gemanagt“ – Indische Ruia Group übernimmt fünf Standorte von Acument Deutschland

Insolvenzverwalter Dr. Wolf von der Fecht und die indische Ruia Group („Ruia“) haben sich auf den Verkauf von fünf Werken des in Insolvenz befindlichen Automobilzulieferers Acument GmbH & Co. OHG („Acument Deutschland“) geeinigt. Ruia wird die Standorte Beckingen, Neuss, Neuwied, Schrozberg sowie das Logistikzentrum in Köln übernehmen und fortführen.

Von Agnes Michalik, Hering Schuppener Consulting, Strategieberatung für Kommunikation GmbH

Insolvenzverwalter spricht von „solider Basis“

Damit ergänzt die indische Unternehmensgruppe ihr Beteiligungs-Portfolio, das bereits verschiedene Automobilzulieferer umfasst. Der Abschluss wird bis Jahresende erwartet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Werk in Dürbheim wurde Anfang Dezember 2010 an den Automobilzulieferer Magna International („Magna“) verkauft. Magna führt den Standort unabhängig von Acument Deutschland fort. „Mit dem Verkauf aller Standorte haben wir eine optimale Voraussetzung für den weiteren Unternehmenserfolg außerhalb des Insolvenzverfahrens geschaffen“, so Insolvenzverwalter Dr. Wolf von der Fecht, Partner der Sozietät Metzeler von der Fecht. „Im vergangenen Jahr haben wir viel Arbeit investiert und Acument Deutschland damit wieder auf eine solide Basis gestellt. Ich bin überzeugt, dass der neue Eigentümer diesen Weg fortsetzen wird.“

Acument litt unter der Finanzkrise

Acument Deutschland hatte am 6. August 2009 aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden müssen. Als Zulieferer für die Automobilindustrie litt das Unternehmen unter der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Im Zuge des Insolvenzverfahrens vereinbarte die Insolvenzverwaltung gemeinsam mit dem Management und den Mitarbeitern umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen. Unter anderem wurde die Beschäftigtenzahl der Geschäftsentwicklung angepasst, Prozesse in Logistik, Rechnungswesen und Vertrieb optimiert sowie ein einheitliches IT-System eingeführt.

Acument beschäftigt insgesamt 1480 Mitarbeiter

Dank der erfreulichen Geschäftsentwicklung in diesem Jahr konnte der schrittweise Stellenabbau der 1.667 Arbeitsstellen zu Beginn des Insolvenzverfahrens auf 187 abgebaute Stellen verringert werden. Derzeit sind an allen Standorten insgesamt 1.480 Mitarbeiter beschäftigt. „Mit dem Ergebnis können alle sehr zufrieden sein. Dass wir Acument Deutschland erfolgreich durch die Insolvenz führen konnten, liegt vor allem an der guten Zusammenarbeit. Die Gespräche mit allen Beteiligten, das heißt zwischen Betriebsrat, Gewerkschaften, Management, Kunden, Gläubigern, Gesellschaftern und Insolvenzverwaltung verliefen stets sehr konstruktiv“, sagt Dr. Wolf von der Fecht. „Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten.“

Weitere Informationen zur indischen Ruia Group:

http://www.sr-online.de/nachrichten/30/1162326.html

http://www.sol.de/titelseite/topnews/Beckingen-Duesseldorf-Acument-Inder-Beckinger-Schrauben-Werk-Acument-Inder-kaufen-Beckinger-Schrauben-Werk;art26205,3422339

http://lokale-wirtschaft.rp-online.de/nachrichten/detail/-/specific/Ruia-Group-Kalkutta-jetzt-am-Niederrhein-1808775002

http://www.ruiagroup.co.in/about_us/overview.php

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Vertraue niemals den Leuten im öffentlichen Leben

Was braucht es, um einen Skandal wie Abu Ghraib oder das My Lai-Massaker aufzudecken? Es ist ein Handel mit Informationen, sagt der Meister des investigativen Journalismus, Seymour Hersh.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Ein grandioses Interview von Thomas Leif vom netzwerk recherche mit dem inzwischen 73-jährigen Seymour Hersh, dem wohl bekanntesten investigativen Journalist der USA, vielleicht sogar der Welt.

1969 deckte er ein Massaker von US-amerikanischen Soldaten in dem vietnamesischen Dorf My Lai auf. Die Veröffentlichung führte in der gesamten westlichen Welt und auch in den USA zu einer Wende in der öffentlichen Meinung zum Vietnamkrieg. 2004 veröffentlichte er die Berichte über die Folterung irakischer Gefangener im US-Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad.

http://www.taz.de/1/leben/taz-medienkongress-2011/artikel/1/es-gibt-immer-eine-exfrau/

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