Crailsheims OB Michl gegen Factory-Outlet-Center Herrieden – Brief an Ministerpräsident Seehofer

Dem erneuten Vorstoß der Oberbürgermeister von Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie des Feuchtwanger Bürgermeisters gegen die Errichtung eines Factory-Outlet-Center (FOC) im nahen Herrieden angeschlossen hat sich der Crailsheimer Oberbürgermeister Rudolf Michl.

Pressemitteilung der Stadtverwaltung Crailsheim

Einzelhandel im Mittelzentrum Crailsheim gefährdet

Der Crailsheimer Rathauschef hat sich am Dienstag, 16. Februar 2010, ebenfalls schriftlich an den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer gewandt. Michl erwartet von einer großenflächigen Verkaufseinrichtung an der Autobahn A6 bei Herrieden mit ihrer Ausrichtung auf Kunden aus der Region eine Gefährdung des Einzelhandels im Mittelzentrum Crailsheim. „Damit würden – nicht nur in unserer Stadt – die gemeinsamen Anstrengungen von Kommune, Bürgern und Staat zur Förderung unserer Innenstädte, zur bürgernahen Versorgung, zu einem ÖPNV-Grundangebot und zur Stadt der kurzen Wege beeinträchtigt“, schreibt Michl an Seehofer und bittet wie seine Kollegen aus den Nachbarstädten um einen Termin beim Bayerischen Ministerpräsidenten, um seine Position darzulegen. Und die heißt ganz klar: „Es muss bei der bisherigen Linie der Landesplanung bleiben, FOCs nur in Oberzentren zuzulassen. Eine Ausnahme per Ministerentscheid darf es nicht geben.“

   Sende Artikel als PDF   

Rufmord mit Twitter

Ein über Twitter gestreutes Gerücht über eine angebliche Enthüllung um den Gouverneur des Bundesstaates New York David Paterson bedrängt die New York Times.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

Man könnte sagen ein bisschen weit ab vom Schuss für uns, aber es ist (wie immer) nur eine Frage der Zeit, bis auch hier so etwas passiert:

„Der Journalist John Koblin berichtet für die Wochenzeitung New York Observer über Medien. Am 5. Februar schickte er eine Frage über den Dienst Twitter, die seitdem Politik und Medien in New York beschäftigt: „Hat irgendjemand was über den Bombeneinschlag der NYT über Paterson gehört?“ David A. Paterson ist seit März 2008 Gouverneur des Bundesstaates New York und NYT ist die New York Times – so viel war klar. Offen blieb, worin die Bombe bestehen soll. Koblin behauptete, die Zeitung arbeite seit Wochen an einer „Geschichte, die ihm großen Schaden zufügen“ werde. Quellen oder Hinweise über die Herkunft des Gerüchts oder seinen Inhalt? Keine.

Es war eine Frage über ein Gerücht, woran die Konkurrenz arbeite, so wie es sich Journalisten früher am Telefon oder bei einem Bier erzählten, streng vertraulich. Reporterklatsch. Er kann stimmen oder auch nicht. Inzwischen ist das Gerücht im Fall Paterson zu einer bizarren Geschichte über ein Gerücht gewachsen. Es ist auch eine Geschichte darüber, wie Rufmord im Zeitalter von Twitter funktioniert, wie das Ansehen eines Menschen angeblich im Dienst der Aufklärung beschädigt wird und am Ende niemand etwas getan haben will.“

http://www.sueddeutsche.de/,ra11m1/medien/91/503315/text/

   Sende Artikel als PDF