Hohenlohe-ungefiltert warnt vor angekündigter Gute-Neuigkeiten-Kampagne des Hohenloher Tagblatts und der Südwestpresse

Jetzt wird alles wieder gut. Glaubt man dem Hohenloher Tagblatt vom Samstag, 28. März 2009, dann hat die  Zentralredaktion der Südwestpresse in Ulm von ihren Partnerverlagen Mitte der vergangenen Woche „ausdrücklich die gute Nachricht gefordert“. Na Prosit. Da können die Leser sich auf eine „schöne Einlull-Kampagne“ gefasst machen.

Kommentar von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert

Gerne hat sicher der Crailsheimer Redaktionsleiter Mathias Bartels diese Nachricht am Samstag, 28. März 2009, in seinem Wochenkommentar „Ins Visier genommen“ verbreitet. Von den zur gleichen Zeit stattfindenden europaweiten Protesten (auch viele Menschen aus Hohenlohe nahmen daran teil), im Vorfeld des G20-Gipfels in London, erfuhren die Leserinnen und Leser des Hohenloher Tagblatts im Lokalteil nichts. Kein Wort zu finden war auf den Lokalseiten von der Empörung der Menschen über die Verursacher der Finanzkrise und die Auswirkungen des Finanzkollapses auf die einfachen Leute.

Beim Hohenloher Tagblatt steht eine Zeit exzessiver Schönfärberei bevor

Angefeuert durch die Gute-Neuigkeiten-Kampagne der Ulmer Zentralredaktion können sich die Leser des Hohenloher Tagblatts auf eine Zeit der Schönfärberei gefasst machen. Wenn die Welt schon aus den Angeln gehoben ist, dann kann man wenigstens immer noch schön darüber reden – denken die Zeitungsmacher aus Crailsheim und Ulm. Wenn auch die Lage für viele immer bedrohlicher wird, müssen die Nachrichten darüber keinesfalls negativ sein, so jedenfalls sieht die HT-Logik aus.

Peinliche HT-Kampagne lullt Leser ein

Wir befinden uns derzeit in einer der schwersten wirtschaftlichen Krisen seit 1929, verursacht durch Spekulanten und Glücksspieler in Banken und anderen Konzernen – begünstigt durch eine gut bezahlte Politiker-Kaste, von deren Mitglieder viele nicht mehr durchblicken. Die Zeche des neoliberalen Glückspiels sollen nun die Steuerzahler übernehmen. Das ist pervers. Viele Menschen in Deutschland und der Welt bangen um ihre Zukunft und die ihrer Kinder. Das Hohenloher Tagblatt und die Südwestpresse wollen aber gute Nachrichten verbreiten. Die Arbeitsplätze vieler Menschen sind in Gefahr, auch die Ersparnisse und Geldanlagen vieler kleiner Leute. Und, was machen die Südwestpresse und das Hohenloher Tagblatt? Sie fordern die „Gute Neuigkeit“ – warum eigentlich nicht gleich eine neue Frohe Botschaft? Wenn es die Good News nicht gibt, dann werden sie eben von den HT-Magiern kurzerhand aus dem Hut gezaubert – Applaus.

Hohenloher Tagblatt ist keineswegs eine kritische Zeitung

Über diese Kampagne, welche die Lokalredaktion des Hohenloher Tagblatts laut Mathias Bartels „positiv bewegt“ hat, kann ein halbwegs kritischer Mensch nur den Kopf schütteln. Sollen die Leute für komplett dumm und naiv verkauft werden? Die Good-News-Propaganda erweckt zudem den falschen Anschein, dass die Crailsheimer Lokaljournalisten in den vergangenen Monaten in ihrer Arbeit mit besonders kritischem Blick und mit aufklärerischen Artikeln zu Werke gegangen sein könnten. Das ist aber keineswegs der Fall. Die Zeitung bestand und besteht noch immer zum überwiegenden Teil aus Pressemitteilungen von Vereinen, Verbänden, Parteien, Firmen, öffentlichen Verwaltungen und Behörden – also aus PR – einem anderen Ausdruck für gute Neuigkeiten.

Kampagne ist für Journalisten beschämend

Gerade in dieser Krisenzeit wäre es bitter nötig, die bestehenden Missstände kühl, sachlich und präzise darzustellen. Nur dann können sich die Menschen im Wirrwarr der Meldungen orientieren. Das Dümmste was in solch einer Situation zu tun ist, sind einlullende „Good News“, die eine Welt darstellen, wie sie nicht existiert. Diese Kampagne der Zeitung ist für den Journalismus peinlich und beschämend. Seriöser Journalistmus stellt das Geschehen auf der Welt so dar, wie es ist, und nicht wie es sich ein paar Gute-Neuigkeiten-Redakteure in Crailsheim und Ulm wünschen. Das Motto lautet: Kopf in den Sand und nichts mehr sehen wollen. Die Welt ist ja ach so schrecklich.

Die Lage wird künstlich schön geredet

Es ist zu erwarten, dass die Leser des Hohenloher Tagblatts und möglicherweise auch anderer, der Südwestpresse angeschlossener Lokalzeitungen, noch stärker als bisher die Lage in Firmen, Rathäusern, Parteien, Verbänden und Vereinen schönreden. Die Hofberichterstattung wird durch die Good-News-Kampagne einem neuen Gipfel zustreben. Die Leser werden nur veräppelt und müssen für die Zeitung auch noch Geld bezahlen. Das Motto des Lokalblattes lautet: Wenn ihr schon kein Geld mehr fürs Brot habt, dann sollt ihr wenigstens sinnfreie Spiele, nutzlose Unterhaltung und gute Neuigkeiten über schlecht laufende Dinge bekommen. Die Menschen bloß nicht zum Nachdenken anregen, sie einzuwickeln und hintenherum auslachen, lautet offenbar die Devise von HT-Redaktionsleiter Mathias Bartels und seinen Ulmer Mitstreitern.

Worte eines Journalisten, dem es wirtschaftlich sehr gut geht

Nicht vorenthalten will Hohenlohe-ungefiltert seinen Leserinnen und Lesern, aus welcher persönlichen wirtschaftlichen Position heraus der Redaktionsleiter des Hohenloher Tagblatts, Mathias Bartels, seinen Samstagskommentar geschrieben hat. Aus der Position eines wirtschaftlich gesättigten Journalisten nämlich, der an einem möglichst langen Fortbestehen des Status Quo interessiert ist. Dieser beschert ihm nämlich ein übertarifliches Gehalt mit 13,8 Monatsgehältern, über 30 Urlaubstage jährlich, einen Dienstwagen und eine gute Altersversorgung durch das Versorgungswerk der Presse.

Ute Bartels alias Ute Schäfer verdient auch noch dazu

Als HT-Redaktionsleiter kann Bartels außerdem auch seine Frau Ute so oft als freie Mitarbeiterin einsetzen wie er will. Dadurch kann sie, die in der Lokalzeitung seit Jahren unter dem falschen Namen Ute Schäfer schreibt, die Bartelssche Familienkasse noch weiter aufbessern. Deren Honorarsätze liegen deutlich über denen manch anderer freier Mitarbeiter des Hohenloher Tagblatts.

Damit sich die Leserinnen und Leser dieses Artikels ungefähr vorstellen können, was ein Redaktionsleiter des Hohenloher Tagblatts verdient, sei hier nur einmal das Tarifgehalt dieser Berufsgruppe (ab dem vollendeten 15. Berufsjahr als Redakteur) in Höhe von monatlich  5.466 Euro (seit Dezember 2008) und 5.553 Euro (ab Oktober 2009) genannt (mal 13,8 Monatsgehälter). Und: Bartels Gehalt liegt nach dessen eigenen Worten sogar über dem Tarifgehalt. Für die HT-Leser, von denen die meisten den Durchschnittsverdienern angehören dürften, sind das stattliche Geldsummen. Für Bartels Gehalt, das Leser auch durch ihre Abonnementsgebühren mitbezahlen, können sie von dem HT-Redaktionsleiter und seinen noch besser bezahlten Vorgesetzten in Crailsheim und Ulm mehr erwarten als eine sinnfreie Gute-Neuigkeiten-Kampagne. Die Leser sollten von einer Zeitung Fakten geliefert bekommen, die sie/ihn in die Lage versetzen, die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise bestmöglich zu bewältigen. Augenwischerei durch Good News hilft da nicht weiter.

Freie HT-Mitarbeiter können von solchen Honoraren nur träumen

Freie journalistische Mitarbeiter des Hohenloher Tagblatts können von solchen Geldbeträgen wie sie der Redaktionsleiter monatlich einsteckt, auch bei größtem Arbeitseinsatz nur träumen. Beim Hohenloher Tagblatt gibt es freie Mitarbeiter, die für einen 90 Zeilen langen Text mit einem dazu veröffentlichten Bild insgesamt nur rund 15 Euro Honorar (vor Steuern) bekommen. Für diesen Hungerlohn hat der freie Mitarbeiter dann im Durchschnitt vier Stunden gearbeitet und ist vielleicht sogar noch auf eigene Kosten von seiner Wohnung zum Ort einer Veranstaltung, über die er berichten soll, gefahren. Um, wie Mathias Bartels, auf ein monatliches Bruttogehalt von 5466 Euro oder mehr zu kommen, müsste der genannte freie HT-Mitarbeiter im Monat 364 Artikel mit Bild im HT veröffentlichen – grob gerechnet müsste er oder sie dafür zirka 1450 Stunden arbeiten.

Das Hohenloher Tagblatt, allen voran Mathias Bartels, wird uns in den nächsten Wochen in der Gute-Neuigkeiten-Kampagne sicher erklären, warum auch dieser Missstand, diese Ausbeutung von freien Mitarbeitern und Praktikanten gut, richtig und gerecht ist. Hohenlohe-ungefiltert ist gespannt und wird am Ball bleiben.

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Im Druckzentrum Gerabronn des Hohenloher Tagblatts wurden Mitarbeiter jahrelang mit Videokameras überwacht

Überwachungskamera im Druckzentrum Gerabronn

Überwachungskamera im Druckzentrum Gerabronn

Vertraulichen Informationen zufolge, die Hohenlohe-ungefiltert vorliegen, hat das Hohenloher Druck- und Verlagshaus (HDV), in dem auch das Hohenloher Tagblatt erscheint, seine Mitarbeiter im Druckzentrum Gerabronn etwa zwei Jahre lang mit bis zu 20 Videokameras überwacht. Nach einer Intervention des HDV-Betriebsrats sollen die Überwachungskameras vor rund drei Wochen abgeschaltet worden sein. Die Kameras wurden aber noch nicht entfernt. Von der Überwachung betroffen waren etwa 35 Menschen, die im Druckzentrum beschäftigt sind.

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert

Der Leiter der Zeitungsrotation in Gerabronn, Karsten Arto, informierte die Mitarbeiter des Gerabronner Druckzentrums am 2. März 2009 mit einem Aushang am Schwarzen Brett des Betriebs, dass „auf Grund einer Forderung des Betriebsrats“ die „Produktionsüberwachungskameras abgeschaltet werden mussten“.

Einige Kameras überwachten nur die Mitarbeiter, nicht die Produktionsanlagen

Mitarbeiter des Druckzentrums Gerabronn haben starke Zweifel, dass die sichtbar angebrachten Überwachungskameras nur zur Produktionskontrolle eingesetzt wurden. Einige der Kameras (mindestens drei) seien so angebracht gewesen, dass sie vor allem die dort beschäftigten Mitarbeiter, insbesondere die Frauen im Versandbereich, im Visier hatten. Durch einige der Kameras soll auch der Zugang zum Pausenraum, zur Raucherecke und die Stempeluhr überwacht worden sein, die mit der Zeitungsproduktion nichts zu tun haben. Unklar ist für die Mitarbeiter, ob es nicht noch versteckte Überwachungskameras gibt, die weiterhin die Beschäftigten aufnehmen.

Geschäftsführer Bauder und Betriebsratsvorsitzender Harthan geben keine Auskunft

Keine Antworten hat Hohenlohe-ungefiltert auf zwei schriftliche Anfragen zur Videoüberwachung im Druckzentrum Gerabronn an den HDV-Geschäftsführer Jürgen Bauder und den Betriebsratsvorsitzenden Andreas Harthan erhalten. Hohenlohe-ungefiltert liegt aber der Inhalt eines Aushangs des Betriebsrats im Druckzentrum Gerabronn vom 4. März 2009 vor. In dem von Andreas Harthan verfassten Schreiben an die Belegschaft heißt es unter der Überschrift „Der Betriebsrat informiert“ im Wortlaut: „Liebe Kolleginnen und Kollegen des Druckzentrums Gerabronn, auf Drängen des Betriebsrats sind die Überwachungskameras im Betrieb abgeschaltet worden. Dieser Schritt war notwendig, weil die so genannte Produktionsüberwachungsanlage immer wieder für Irritationen in der Belegschaft gesorgt hatte. Nicht zuletzt, weil die Betriebsleitung Positionen von Kameras verändert hat, oder neue Kameras installiert wurden. Davon erfuhr der Betriebsrat erst hinterher, obwohl eine solche Anlage der Mitbestimmung unterliegt. Weil bis heute keine rechtliche Grundlage für den Betrieb einer Produktionsüberwachungsanlage vorhanden ist, sah sich jetzt der Betriebsrat veranlasst, die Abschaltung zu fordern.“

Warum der Betriebsrat erst jetzt – nach rund zwei Jahren – die Abschaltung der Kameras verlangt hatte, war von Harthan nicht zu erfahren.

Hohenlohe-ungefiltert hat bei den Gewerkschaften verdi und dem Deutschen Journalistenverband (DJV) wegen der Zulässigkeit von Überwachungskameras in Betrieben nachgefragt. Die Antworten:

Gerhard Manthey, Fachbereichsleiter der Gewerkschaft verdi in Stuttgart: Eine Überwachungseinrichtung bedarf in jedem Fall einer Betriebsvereinbarung und diese muss auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes und des Datenschutzes geschehen. Der zuständige Betriebsrat ist das kontrollierende und ausübende Organ. Ebenso der im Betrieb auf der Grundlage des Gesetzes arbeitende Datenschutzbeauftragte ist einzuschalten. Eventuelle Verstöße hat dieser ebenfalls unverzüglich anzuzeigen und abzustellen – wie auch der Betriebsrat. Auf der Grundlage der Gesetze ist eine allgemeine Überwachung möglich – zum Beispiel an Werkstoren. Bei Verstoß gegen in den Vereinbarungen genannte Regeln, können auch arbeitsrechtliche Maßnahmen erfolgen. Dies ist aber zu vage formuliert. Denn zuvor ist ja zu klären, a) ist die Überwachung rechtens, b) gibt es eine Rechtsgrundlage und eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat c) gibt es Verstöße und welche Reaktionen und welcher Art sind diese etc.?
Von der Überwachung Betroffene gehen unverzüglich zu dem Betriebsrat, dem Datenschutzbeauftragten und den Gewerkschaften, sofern sie Mitglied sind oder zum Rechtsanwalt.
Sofern Rechtsverstöße vorliegen, kann jeder belangt werden.

Marc Ecker, Geschäftsführer Deutscher Journalisten Verband Baden-Württemberg, in Stuttgart, zu den „behaupteten Videoüberwachungsmaßnahmen“: Der DJV Baden-Württemberg hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnisse über den von Ihnen (Anmerkung der Redaktion: Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert) geschilderten Vorgang. Der Einsatz von Videokameras in Betreiben ist nicht grundsätzlich untersagt. Eine Installation von Kameras ist aber durch den Betriebsrat mitbestimmungspflichtig. Ob eine Überwachung im Einzelfall zulässig ist, hängt von den Umständen im Einzelfall ab und richtet sich unter anderem nach Intensität und  Anlass der Überwachung. Eine offene Überwachung wird im Grundsatz eher möglich sein, als eine verdeckte Überwachung. Ein generelles Beweisverwertungsverbot zum Beispiel in Kündigungsschutzprozessen existiert nicht. Die Arbeitnehmer des Betriebes sollten mit dem Betriebsrat und mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften (falls Mitglied) Kontakt aufnehmen und sich dort beraten lassen.

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Friedensbewegung soll beim Ostermarsch behindert werden

Die Landesregierung macht die Demonstrationsfreiheit zum vorgezogenen Aprilscherz. OstermarschiererInnen lassen sich ihre Friedensdemo nicht verbieten. Die Friedensbewegung klagt gegen das Land Baden-Württemberg.

Pressemitteilung des Friedensnetzes Baden-Württemberg

„Wir werden um die Osterzeit wie jedes Jahr für den Frieden auf die Strasse gehen, ob es der Nato und dem Innenminister nun passt, oder nicht“, erklärte Dieter Lachenmayer, Sprecher des Friedensnetzes Baden-Württemberg am Wochenende nach einem Treffen der Friedensaktivisten. Die baden-württembergische Friedensbewegung hat den diesjährigen Ostermarsch um eine Woche vorgezogen um dem Gipfeltreffen der „nordatlantischen warlords“ der NATO, die Begegnung und den Protest der Friedensbewegung der Nato-Länder entgegenzusetzen. So soll der Ostermarsch am Samstag, 4. April 2009 vom Marktplatz Kehl über den Rhein direkt zur Internationalen Demonstration gegen die NATO in Strassbourg führen.

Vor allem die Europabrücke in Kehl will die Friedensbewegung nicht der NATO überlassen, die dort am Samstagmorgen einen symbolischen Handschlag der „Waffenbrüderschaft und Kriegskumpanei“, wie die Friedensbewegung das nennt, zelebrieren will. „Die Städte Kehl und Strasbourg und die Europabrücke sind durch viele Begegnungen der Friedens- und der sozialen
Bewegungen dort längst zu einem Symbol der Völkerverständigung und Solidarität der Menschen beiderseits des Rheins geworden. Die NATO hat dort für ihre Kriegs- und Bedrohungspolitik gar nichts abzuschöpfen, erklärte Lachenmayer. Wenn es allerdings nach Innenminister Rech und den ihm unterstellten Behörden geht, dann hat die Friedensbewegung in Kehl nichts verloren.
Per „Verfügung“ der extra für den NATO-Gipfel geschaffenen „Zentralen Versammlungsbehörde“, will er den Ostermarsch vom Kehler Markplatz und der Kehler Innenstadt einfach auf die unbewohnte Durchgangsstraße verbannen.

„Demonstrationsfreiheit? — April, April, kann ich dazu angesichts dieser Verfügung nur sagen. Die Behörden machen sich darin offen über das Grundgesetz lustig.“ kommentiert die Friedensbewegung die Verbote und Auflagen, die ihr verordnet werden sollen. Im Grundgesetz heißt es wörtlich „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Die baden-württembergischen Behörden machen aus diesem Grundrecht einen Ausnahmefall, in dem die üblichen Gesetze nicht mehr gelten und die
Demonstranten zum Objekt außergesetzlicher polizeilicher Überwachung und Schikanen werden.

Dabei schöpft der Innenminister nahezu alle Maßnahmen aus, die der Entwurf des neuen baden-württembergischen Versammlungsgesetzes zur Behinderung von Demonstrationen vorsieht. Der Schönheitsfehler ist nur, dass dieses Gesetz gar nicht in Kraft ist, weil das Bundesverfassungsgericht dessen Vorbild, das bayrische Gesetz, vor kurzem mit Pauken und Trompeten abblitzen lassen hatte. Die Bestimmungen des bislang gescheiterten neuen Versammlungsgesetzes hatte Innenminister Rech immer wieder damit begründet, dass sie notwendig seien, um Naziaufmärsche in Schranken zu halten.
Jetzt wendet er sie, ohne rot zu werden, noch bevor sie überhaupt in Kraft sind, als erstes gegen den Ostermarsch der Friedensbewegung an. „Damit hat Rech endlich aus dem Sack gelassen, was dieses Versammlungsgesetz eigentlich soll. Es soll nicht aggressive rassistische und faschistische Umzüge eindämmen, sondern die zur Demokratie unabdingbar gehörenden Meinungsäußerungen und Demonstrationen der demokratischen und sozialen Bewegungen wie der Friedensbewegung unmöglich machen.“

Im einzelnen sieht der vorliegende Demobescheid z.B. vor:
– ein faktisches Demonstrationsverbot für die bewohnten Gebiete Kehls.
– 50 Versammlungsteilnehmer sollen sich vorab mit Name und Adresse
registrieren lassen und pünktlich um 10.30 Uhr dem Einsatzleiter zur
Musterung vorgestellt werden – ein eindeutig rechtswidriger Vorgriff auf
das geplante Versammlungsgesetz. Obendrein ist der Verkehr nach Kehl bis
10.30 blockiert, so dass dort sowieso niemand erscheinen kann.
– der Versammlungsleiter der Friedensbewegung „hat die Teilnehmer
(nämlich die Friedensbewegung) auf einen friedlichen Verlauf der
Versammlung hinzuweisen“, was immer das bedeuten mag, es ist die Welt
auf den Kopf bzw. auf eine Polizeimütze gestellt.
– die Demonstranten haben einen Mindestabstand von 1.50 m von den
eingesetzten Polizisten zu wahren.
– Transparente dürfen (ohne jede Begründung) nicht länger als 3 Meter
sein, – üblich und vorhanden sind Transparente mit 6 m Länge. Sie dürfen
auch nicht parallel zur Demorichtung getragen werden — wohl weil sie
dann auch von Passanten gesehen werden könnten.
– geschminkte Gesichter wie bei jedem Fußballspiel üblich, sind verboten.
– Demonstranten dürfen weder ihren Hund mitbringen, noch Spritzpistolen
noch Alkohol trinken.
– Sie dürfen nicht „laufen oder sprinten“ und auch nicht die Demo verlassen.
– Sie dürfen keine Kapuzenpullover und Halstücher tragen, weder vorher
noch nachher.

„Wieviel Angst haben die Behörden und die NATO eigentlich vor der offenen und bunten Friedensbewegung, die seit etwa 50 Jahren an Ostern mitsamt Kinderwagen und Luftballons und ohne dass dabei je jemand zu Schaden gekommen wäre, für den Frieden demonstriert?“, fragt Lachenmayer. „Entgegen jeder Erfahrung machen sie in eindeutig politischer Absicht aus dem Ostermarsch eine Art staatsbedrohender Verbrecherumzug.“ „Es darf sich zwar jeder lächerlich machen, so gut er kann, aber wir lassen uns dadurch unsere demokratischen Rechte nicht beschneiden.“ Am Freitag hat die Friedensbewegung deshalb wegen dieses Bescheids Klage gegen das Land Baden-Württemberg eingereicht, die derzeit beim Verwaltungsgericht Freiburg verhandelt wird. „Wir sind zuversichtlich über den Ausgang“, erklärt Lachenmayer, „und wie immer der auch ist: Die Friedensbewegung wird am Samstag in Kehl und Strassbourg und auf der
Europabrücke lautstark und bunt für den Frieden und die Versammlungsfreiheit eintreten.“

Kontakt:
Friedensnetz Baden Württemberg
Spreuergasse 45
70372 Stuttgart

Telefon 0711 6368240, Fax 0711 600718; E-Mail: buero@friedensnetz.de

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Gedenkfeier am 5. April 2009 erinnert an den Beginn des Todesmarschs von KZ-Häftlingen in Hessental 1945

Luftbild des KZ Hessental

Luftbild des KZ Hessental

Die Gedenkfeier der KZ-Gedenkstätte Schwäbisch Hall-Hessental findet am Sonntag, 5. April 2009, um 11 Uhr auf dem Gelände des ehemaligen Hessentaler Konzentrationslagers beim Bahnhof statt. Als Gastredner spricht israelische Pädagoge und Historiker Gideon Greif. Die Gedenkfeier wird von Jochen Narciß musikalisch begleitet.

Von der KZ-Gedenkstätteninitiative Schwäbisch Hall-Hessental

Gideon Greif wurde 1951 in Tel Aviv geboren und ist seit 1983 Mitarbeiter des Forschungsinstituts und Pädagogischen Zentrums an der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Als promovierter Pädagoge und Historiker hat er den Holocaust und vor allem die Geschichte des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau erforscht. Er hat mehrere Bücher geschrieben sowie Rundfunkreportagen und Dokumentarfilme über den Holocaust veröffentlicht.

Die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Hessental

Die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Hessental

Weitere Infos zum Hessentaler KZ gibt es im Internet auf der Seite de.wikipedia.org/wiki/KZ_Hessental, außerdem: de.wikipedia.org/wiki/Hessentaler_Todesmarsch. Die KZ-Gedenkstätte Hessental berichtet auf ihrer Internetseite www.kz-hessental.de/ über den Todesmarsch, der am 5. April 1945 begann:

„Anfang April 1945, als die amerikanischen Truppen unaufhaltsam näher rückten, begannen die Vorbereitungen zur Evakuierung des Hessentaler Lagers. Am 3. April wurden zwölf gedeckte Güterwaggons ins Lager geschoben. Tags zuvor waren ungefähr 200 weitere Häftlinge im Lager eingetroffen. Sie stammten aus dem Lager Kochendorf und waren krank und völlig erschöpft von Hütten, wo ein etwa 1500 Mann starker Häftlingstreck biwakiert hatte, nach Hessental gebracht worden. An den folgenden beiden Tagen war keine Lokomotive verfügbar, so dass die Häftlinge nicht verladen werden konnten.

Am frühen Morgen des 5. April traf mit SS-Untersturmführer Heinrich Wicker der für die Evakuierung verantwortliche Kommandoführer in Hessental ein. Er befahl, die Häftlinge sofort zu verladen. Da immer noch keine Lokomotive greifbar war, wurden die Waggons mit den Häftlingen an den regulären Personenzug 2065 nach Crailsheim angehängt. Mit 40 Minuten Verspätung verließ der Zug um 7.50 Uhr den Hessentaler Bahnhof. Es ist dies der Beginn des Evakuierungsmarsches der Hessentaler Häftlinge, der unter dem Begriff „Hessentaler Todesmarsch“ in die historische Literatur eingegangen ist. Sein Ziel war das Außenlager Allach des KZ’s Dachau.

Nach nur wenigen Kilometern Fahrt geriet der Zug bei Sulzdorf in einen Angriff amerikanischer Jagdbomber. Die Lokomotive wurde schwer beschädigt, so dass eine Weiterfahrt unmöglich wurde. Die Häftlinge wurden in zwei großen Marschkolonnen von ungefähr 500 bzw. 200 Männern zusammengefasst und zu Fuß weitergetrieben. Zurück blieben die ersten 17 Toten der Evakuierungsaktion. Sie waren bei dem Angriff sowie bei Fluchtversuchen ums Leben gekommen. Andere wurden, weil sie vollkommen marschunfähig waren, von den Begleitmannschaften erschossen.

In den folgenden Tagen schleppte sich der Zug der völlig ausgemergelten Häftlinge in Richtung Osten. Die Marschroute führte über Bühlertann, Rosenberg, Ellwangen, Röhlingen, Zöbingen und Wallerstein bis nach Nördlingen, wo die Überlebenden wieder in einen Zug verladen wurden (andere Aussagen sprechen von Augsburg als dem Ort der Verladung). Entlang dieser Strecke spielten sich schreckliche Szenen ab: Die Häftlinge wurden von der SS unbarmherzig vorangetrieben. Unzählige starben an Entkräftung oder wurden – erschöpft liegen geblieben – von den Wachleuten erschlagen oder erschossen.

Am 11. April erreichte der Transport Karlsfeld bei München. Von dort mußten die Häftlinge nach Allach weiter marschieren, wo sie in den darauf folgenden Tagen eintrafen. In den nur noch unvollständig vorhandenen Unterlagen des KZ’s Dachau sind am 14. und 15. April 1945 293 Zugänge aus Hessental verzeichnet.

Für viele der Hessentaler KZ-Häftlinge war Dachau-Allach allerdings noch nicht die Endstation ihres Leidensweges. Die SS trieb sie nach kurzem Aufenthalt von dort weiter in die geplante „Alpenfestung“ der Nazis. Ende April 1945 wurden sie im bayerischen Voralpenland von den Amerikanern befreit.

Über die Zahl der Opfer des „Hessentaler Todesmarsches“ gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Sie schwanken zwischen 50 und über 300 Todesopfern. Nach den Ermittlungen in den ersten Nachkriegsjahren muss davon ausgegangen werden, dass 100 bis 150 Menschen bei der Evakuierung des KZ-Lagers Hessental ums Leben kamen.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass in einigen Fällen die Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften Häftlingen Hilfe zuteil werden ließ. In einem Fall versteckten Wilhelm Nass und seine Frau Barbara zwei geflohene polnische Juden in einem Taubenschlag in Neunstadt. Sie gaben ihnen solange ausreichend Essen, bis die amerikanischen Truppen den Ort besetzt hatten. Über die Bedingungen des „Hessentaler Todesmarsches“ berichtet eine Vielzahl von Zeitzeugenaussagen aus den Jahren nach 1945.

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Schraubenkönig Würth kauft sich millionenschwere Yacht

Wenig Gespür für die Stimmung: Seinen Beschäftigten verordnet Reinhold Würth Kurzarbeit und Lohnkürzungen. Bei sich selbst spart der schwäbische Unternehmer nach SPIEGEL-Informationen allerdings nicht – er weihte gerade seine neue Luxusyacht ein.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616042,00.html

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

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Hoffenheim und Nürnberg wollen im nächsten Jahr wieder in Crailsheim gegeneinander spielen

Die Mannschaften der TSG Hoffenheim und 1. FC Nürnberg betreten den Rasen des Schönebürgstadions FOTO: Ralf Garmatter

Angeführt von Schiedsrichter Michael Kempter und seinen Linienrichtern betreten die Teams der TSG Hoffenheim und des 1. FC Nürnberg den Rasen des Schönebürgstadions. Das Schiri-Gespann hatte mit dem fairen Spiel keine Probleme. FOTO: Garmatter

Erstmals seit dem Umbau im vergangenen Jahr ausverkauft war das Crailsheimer Schönebürgstadion gestern Abend (27. März 2009) beim Freundschaftsspiel des Fußballerstligisten TSG 1899 Hoffenheim und dem Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Nach offiziellen Angaben des Veranstalters TSV Crailsheim sahen 4500 Zuschauer das Testspiel. Hoffenheim gewann 2:1 (Halbzeit 0:0).

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert

Rangnick und Oenning wollen wieder ein gemeinsames Testspiel in Crailsheim

Erstmals war die neue Tribüne des Schönebürgstadions voll besetzt

Erstmals war die Tribüne des Schönebürgstadions voll besetzt

Nach der Partie lobten beide Trainer, Ralf Rangnick (Hoffenheim) und Michael Oenning (Nürnberg), die „tolle Kulisse“ in Crailsheim. „Für ein Testspiel mitten in der Runde ist das wirklich ganz außergewöhnlich“, sagte Ralf Rangnick auf eine  Frage von Stadionsprecher Peter Kröper. Beide Trainer sagten nach dem Schlusspfiff zu, dass sie im nächsten Jahr wieder ein gemeinsames Freundschaftsspiel in Crailsheim austragen wollen. Von den noch dagebliebenen Fans auf den Rängen gab es dafür lauten Applaus.

Autogramme von Carlos Eduardo, Weis und Rangnick hochbegehrt

Nach dem Spiel kamen einige der vor allem jugendlichen Fußballfans auf ihre Kosten. Wer es schaffte, in den abgesperrten Innenbereich zu kommen, konnte mit Glück eines der begehrten Autogramme von Tobias Weis (Trikotnummer 17), Trainer Ralf Rangnick, Carlos Eduardo Marques (33), Selim Teber (10) oder Timo Hildebrand (28) ergattern.

Autofahrer hatten es vor dem Spiel in Crailsheim schwer

Schon etwa eine Stunde vor dem Spiel war der Autoverkehr in Crailsheim schwer ins Stocken geraten. Viele Besucher parkten deshalb bereits weit außerhalb der Stadt und gingen zu Fuß ins Stadion. Die Erwartungen der Zuschauer an die Profifußballer waren hoch. Nicht alle konnten erfüllt werden. Die erste Halbzeit wurde von beiden Seiten etwas behäbig geführt. Mit Hoffenheim und Nürnberg trafen in Crailsheim der Tabellenfünfte der ersten Liga und der Tabellensechste der zweiten Liga aufeinander. In der ersten Halbzeit war der Klassenunterschied beider Mannschaften nicht so deutlich wie in der zweiten Spielhälfte. Das Spiel plätscherte zunächst ohne große Höhepunkte dahin. Im ersten Durchgang hatten sogar die Nürnberger vor allem bei Distanzschüssen die größeren Tormöglichkeiten. Nach der Pause zeigten die Hoffenheimer immer öfter ihr blitzschnelles Umschalten auf Angriff nach der Balleroberung. Fünf, sechs oder gar sieben Spieler spurteten in höchstem Tempo in die Nürnberger Hälfte und setzten die Club-Spieler unter Druck. Die Nürnberger verteidigten mit großem Einsatz. Zweimal konnten sie nichts gegen das druckvolle Spiel der Hoffenheimer ausrichten. Wellington de Sousa (46. Minute) und Christoph Hemlin (60.), nach genauer Hereingabe von Carlos Eduardo, trafen für die Nordbadener. Wenige Minuten vor Schluss hatte der kurz zuvor eingewechselte Ersatztorhüter Daniel Strähle gegen einen harten und platzierten Freistoßtreffer von Dominik Reinhardt (87.) keine Chance.

Lauf- und einsatzfreudiger Ex-Schwäbisch Haller Tobias Weis

Der lauf- und einsatzfreudige Lokalmatador Tobias Weis, neben Carlos Eduardo einer der auffälligsten Aktivposten des Erstligsten, hatte in den letzten Spielsekunden, nach einem blitzschnellen Konter und einer genau getimten Flanke von Spielführer Selim Teber per Kopf die Riesenchance zum 3:1. Doch der Ex-Schwäbisch Haller köpfte dem Nürnberger Keeper Daniel Klewer den Ball aus kurzer Distanz direkt in die Arme. In den vergangenen Tagen hatte Weis Kritik am Training der Hoffenheimer geübt. Laut Trainer Rangnick ist die Äußerung seines Spielers Weis durch das Bezahlen einer Geldstrafe wieder vergessen. Tobias Weis wisse selbst, dass er derzeit noch einen gewissen Rückstand gegenüber der Vorrunde habe, so Rangnick. Er sei aber wieder auf einem guten Weg. Mit der Leistung von Weis in Crailsheim war Rangnick jedenfalls zufrieden. Wenn die Verletztenliste wieder kleiner werden, seien von der TSG auch wieder mehr Siege als zuletzt zu erwarten, meinte der Coach, der in Backnang aufgewachsen ist. Club-Trainer Michael Oenning zollte seiner Mannschaft ein Lob, dass sie sich gegen die klassenhöhere Mannschaft aus Hoffenheim nicht versteckt habe. Beim Abstecken des Saisonziels bewies der ehemalige Verbandssportlehrer des Württembergischen Fußballverbands (wfv), Ex-Co-Trainer von Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg großen Optimismus: „Wir wollen aufsteigen“, erklärte der Trainer des Tabellensechsten der zweiten Liga. „Wir wollen besser werden als der aktuelle fünfte Rang“, erklärte sein Hoffenheimer Kollege Ralf Rangnick auf Nachfrage.

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Schweizer Wochenzeitung WOZ: Rorschacher Stadtpräsident hofiert deutsche Steuerflüchtlinge – Ein Beispiel ist Reinhold Würth aus Künzelsau

Die alternative Schweizer Wochenzeitung „WOZ“ berichtet in ihrer Ausgabe vom 26. März 2009 vom eigenartigen Verhalten des Rorschacher Stadtpräsidenten Thomas Müller. Dieser soll ein zwiespältiges Verhältnis zu Deutschen haben. Einerseits sagt Müller laut WOZ , dass in der deutschen Bundesregierung ein Nazi im schwarzen Anzug mit einer Armbinde sitze, andererseits hofiere er wohlhabende Steuerflüchtlinge vom jenseitigen Ufer des Bodensees – wie beispielsweise den deutschen Steuersünder Reinhold Würth aus Künzelsau-Gaisbach.

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert

Der hohenlohische Schraubenmilliardär Reinhold Würth will im kleinen Schweizer Ort Rorschach (8500 Einwohner) am südlichen Ufer des Bodensees den Hauptsitz von Würth International errichten. Nach WOZ-Angaben verspricht Würth dort 250 bis 500 Arbeitsplätze. Für den seit 2003 als Stadtpräsident von Rorschach amtierenden Thomas Müller bedeuten die Pläne von Würth den „Durchbruch für Rorschach“. Harry Rosenbaum, der Autor des WOZ-Zeitungsartikels, führt weiter aus, dass die Bodenseestadt „seit dem Zusammenbruch der Industrie in den siebziger und achtziger Jahren nur noch serbelt und auf 8500 Nasen geschrumpft“ wäre. Rosenbaum weiter: In Deutschland fühle sich Würth „maßlos belastet“ durch den 3,5 Millionen Euro-Strafbefehl, den er wegen Steuerhinterziehung erhalten hat, wie er am letzten Wochenende der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte. In Steinbrücks Deutschland sei man auf dem Weg „in eine Edel-DDR“, wo die Menschen nicht durch Stacheldraht am Weglaufen gehindert würden, dafür durch Zinsschranke, Funktionsverlagerungs- und Steueroasenaustrocknungsgesetz“, zitiert der WOZ-Autor den hohenlohischen Unternehmer Reinhold Würth weiter.

Info: Wochenzeitung WOZ im Internet: www.woz.ch/

Außerdem zwei aktuelle Pressemitteilungen der Firma Würth: Eine zur gegenwärtigen Geschäftslage mit beginnender Kurzarbeit und eine vom Januar dieses Jahres mit der Verkündung eines erneuten Umsatzrekords für 2008 (weitere Infos: www.wuerth.de/):

24. März 2009

Adolf Würth GmbH & Co. KG reagiert auf schwierige Wirtschaftslage

    * Kurzarbeit für Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    * Vor allem in Logistik und Verwaltung wird Arbeitszeit ab 1. April um 15 Prozent gesenkt

Künzelsau. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG (AW KG) aus dem badenwürttembergischen Künzelsau hat bei der zuständigen Agentur für Arbeit einen Antrag auf Kurzarbeit in Teilen des Unternehmens eingereicht.

Diese Maßnahme, die von der Geschäftsleitung sowie dem Vertrauensrat als Mitarbeitervertretung beschlossen wurde, gilt bis auf weiteres für insgesamt 1.250 der deutschlandweit rund 5.000 Beschäftigten der AW KG.

Die Arbeitszeit reduziert sich vor allem in Logistik und Teilen der Verwaltung ab 1. April um 15 Prozent. Die restlichen Innendienstmitarbeiter, die nicht in die Kurzarbeitsregelung eingebunden sind, leisten einen Solidarbeitrag durch einen Gehaltsverzicht von fünf Prozent. „Oberstes Ziel dieser Maßnahmen ist der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Sicherung von Knowhow im Unternehmen“, erklärt Norbert Heckmann, Sprecher der Geschäftsleitung der AW KG.

„Wir reagieren damit auf die weiterhin schwierige Wirtschaftslage, die einen großen Teil unserer Kunden in nahezu allen Geschäftsbereichen trifft. Wir stellen in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine deutlich spürbare Kaufzurückhaltung bei unseren Kunden fest und damit verbunden auch eine rückläufige Geschäftsentwicklung bei uns“, so Heckmann.

Im Außendienst wird die AW KG hingegen weiterhin mit voller Kraft den Markt bearbeiten. Entsprechend konzentriert sich das Unternehmen aktuell auf vertriebsnahe Ausgaben und Investitionen, während nicht direkt vertriebsorientierte Projekte wie zum Beispiel das Würth Open Air oder einzelne Baumaßnahmen für 2009 ausgesetzt werden.

„Im Fokus ist und bleibt, unsere Kunden schnell zu bedienen und Umsatz zu machen. Bei Qualität und Zuverlässigkeit der Kundenbetreuung werden deshalb keine Abstriche gemacht. Durch den weiterhin intensiven Vertrieb können wir auch in diesen schwierigen Zeiten wichtige Marktanteile hinzu gewinnen“, sagt Heckmann.

Die Firma Würth über die Adolf Würth GmbH & Co. KG

Die Adolf Würth GmbH & Co. KG ist führender Spezialist im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für die professionelle Anwendung. Das Unternehmen bietet ein Verkaufsprogramm mit über 100.000 Produkten höchster Qualität: Schrauben, Schraubenzubehör, Dübel, chemischtechnische Produkte, Möbel- und Baubeschläge, Werkzeuge, Bevorratungsund Entnahmesysteme sowie Arbeitsschutz werden an über 400.000 Handwerker und Industriekunden geliefert. Gleichzeitig baut die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihr bundesweites Netz an Verkaufsniederlassungen kontinuierlich aus. Anwenderorientierung, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit sind für das Unternehmen maßgebend. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG beschäftigt zurzeit deutschlandweit rund 5.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2008 gemäß vorläufigem Jahresabschluss einen Umsatz von 1,127 Milliarden Euro (einschließlich konzerninterner Umsätze). Sprecher der Geschäftsleitung ist Norbert Heckmann.

Noch am 13. Januar 2009 hatte die Würth-Gruppe im vorläufigen Jahresabschluss 2008 einen „erneuten Umsatzrekord“ verkündet

    * Jahresumsatz wuchs um 3,9 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro – währungsbereinigt beträgt das Wachstum 5,1 Prozent

    * Betriebsergebnis von 520 Millionen Euro erwartet

    * 240 neue Arbeitsplätze in Deutschland

    * Veränderungen im Top-Management

Künzelsau. Die Würth-Gruppe hat gemäß vorläufigem Jahresabschluss ihren Umsatz 2008 auf 8,8 Milliarden Euro gesteigert. In einem vor allem in der zweiten Jahreshälfte schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld erreichte der Konzern zwar nicht seine zu Anfang des Jahres gesetzten, ehrgeizigen Wachstumsziele, erwirtschaftete aber dennoch gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von 3,9 Prozent, um Währungseffekte bereinigt 5,1 Prozent.

„Ein Wachstum wie im Ausnahmejahr 2007 zu erreichen, war in der wirtschaftlich zunehmend schwierigeren Situation des abgelaufenen Jahres schlicht nicht möglich. Aber vor dem Hintergrund der großen konjunkturellen Schwierigkeiten vor allem ab Oktober können wir mit dem Umsatzwachstum doch zufrieden sein. Wichtig ist zudem, dass wir trotz aller wirtschaftlicher Verwerfungen auch im Jahr 2008 wieder profitabel gewachsen sind und ein gutes Betriebsergebnis erzielt haben”, sagt Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe.

Noch bis zum Ende des dritten Quartals 2008 konnte Würth gruppenweit die Wachstumsgeschwindigkeit hoch halten – das Umsatzwachstum des Konzerns lag bis einschließlich September 2008 bei 6,4 Prozent (7,8 Prozent währungsbereinigt) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den letzten drei Monaten des Jahres wurde das Geschäft allerdings durch die massive Eintrübung der weltweiten Konjunktur nachhaltig beeinflusst und so auch das Wachstum des Jahresumsatzes stark gebremst.

Erfreulich war die Entwicklung der deutschen Würth-Gruppe. Mit einem Umsatzplus von 6,5 Prozent im Jahr 2008 trug die deutsche Gruppe entscheidend zum Erfolg des Gesamtkonzerns bei. Bis einschließlich September konnte in Deutschland noch eine fast zweistellige Umsatzsteigerung erwirtschaftet werden.

Außerhalb Deutschlands erreichte die Würth-Gruppe im Jahr 2008 ein Wachstum von 2,1 Prozent, was hauptsächlich der wirtschaftlich schlechten Situation in den USA und dem ungünstigen Dollarkurs geschuldet ist. Um Währungseffekte bereinigt betrug das Umsatzwachstum der internationalen Würth-Gruppe 4,1 Prozent.

Im Betriebsergebnis erreichte das weltweit führende Handelsunternehmen für Befestigungs- und Montagematerial das zweitbeste Resultat seiner Firmengeschichte nach 2007: Gemäß vorläufiger Berechnungen liegt es bei 520 Millionen Euro (2007: 640 Millionen Euro).

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Würth-Gruppe sank weltweit 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf insgesamt 62.811. Dieser Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die chinesischen Fertigungswerke der Wurth Electronics Midcom zunehmend automatisiert und nach europäischen Standards optimiert wurden. Wurth Electronics Midcom wurde 2007 von der Würth-Gruppe übernommen. Unter anderem wurde die Belegschaft an den Midcom Produktionsstandorten in China um 1.449 reduziert. In Deutschland wurden 2008 innerhalb der Würth-Gruppe 240 Arbeitsplätze neu geschaffen.

Den testierten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 wird die Würth-Gruppe auf ihrer Bilanzpressekonferenz am 6. Mai 2009 in Künzelsau vorlegen.

Veränderungen im Top-Management der Würth-Gruppe sowie der Adolf Würth GmbH & Co. KG

Mit Wirkung zum 1. Januar 2009 haben der Stiftungsaufsichtsrat und der Beirat der Würth-Gruppe den bisherigen Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Peter Zürn (49), zum stellvertretenden Sprecher der Konzernführung berufen. Bereits im vergangenen Jahr war diese Veränderung angekündigt worden. Peter Zürn folgt damit Rolf Bauer (65), der aus Altersgründen aus seinem Amt scheidet und in den Beirat der Würth-Gruppe wechselt. Nachfolger von Peter Zürn als Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG ist Norbert Heckmann (41), zuletzt als Geschäftsführer verantwortlich für die Würth Elektronik eiSos Gruppe.

Die Beiratsvorsitzende Bettina Würth dankte Rolf Bauer für seinen bisherigen Einsatz für die Würth-Gruppe: „Rolf Bauer hat 45 Jahre lang das Wachstum unserer Unternehmensgruppe entscheidend mit vorangetrieben und durch sein besonderes Engagement geprägt. Wir freuen uns auf seine Verstärkung im Beirat der Würth-Gruppe.”

Die Konzernführung der Würth-Gruppe besteht zum 1. Januar 2009 aus:

    * Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung

    * Peter Zürn, stellvertretender Sprecher der Konzernführung

    * Joachim Kaltmaier

    * Dr. Reiner Specht

    * Prof. Dr. Harald Unkelbach

Peter Zürn begann 1979 eine Ausbildung als Industriekaufmann bei Würth. Von 1987 bis 1990 war er Geschäftsführer der Würth Auslandsgesellschaft in Australien und wurde dann in die Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG berufen. In seiner Verantwortung lag dabei unter anderem die Leitung der Division Auto, für die er seit 1997 als Mitglied der Führungskonferenz der Würth-Gruppe auch international verantwortlich zeichnete. Seit Oktober 2002 war er Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG und damit wesentlich verantwortlich für die beeindruckende Erfolgsgeschichte der größten Einzelgesellschaft der Würth-Gruppe.

Norbert Heckmann startete seine erfolgreiche Karriere innerhalb der Würth-Gruppe 1992 im Produktmanagement der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Von 1994 bis 1996 unterstützte er vor Ort den Aufbau von Würth China in Tianjin. Im Jahr 1996 wechselte er zur Würth Elektronik eiSos und wurde dort 2002 zum Geschäftsführer Vertrieb und Marketing ernannt.

Über die Würth-Gruppe:

Die Würth-Gruppe ist weltweiter Marktführer in ihrem Kerngeschäft, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial. Sie besteht aktuell aus über 400 Gesellschaften in 86 Ländern und beschäftigt über 60.000 Mitarbeiter. Davon sind mehr als 30.000 angestellte Verkäufer im Außendienst. Im Kerngeschäft, der Würth-Linie, umfasst das Verkaufsprogramm für Handwerk und Industrie über 100.000 Produkte: Von Schrauben, Schraubenzubehör und Dübeln über Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten und Arbeitsschutz. 280 Gesellschaften operieren unter ihrem eigenen Namen. Bei diesen so genannten Allied Companies handelt es sich um an das Kerngeschäft angrenzende oder diversifizierte Unternehmensbereiche. Sie vertreiben beispielsweise Produkte für Bau- und Heimwerkermärkte, Elektroinstallationsmaterial, elektronische Bauteile (z. B. Leiterplatten), Finanzdienstleistungen und Solarmodule.

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1899 Hoffenheim gegen 1. FC Nürnberg: Laut Hoffenheim nur noch 300 Restkarten an der Stadionkasse in Crailsheim erhältlich

Wenn das Wetter und die Bodenverhältnisse mitspielen, steigt heute, Freitag, 27. März 2009, um 18 Uhr das Fußballfreundschaftspiel 1899 Hoffenheim gegen den 1. FC Nürnberg im Crailsheimer Schönebürgstadion. Bisher (Stand: Freitag, 12 Uhr) gibt es weder von den beiden Bundesligavereinen, noch vom veranstaltenden TSV Crailsheim einen Hinweis darauf, dass die Partie wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfallen könnte.

Von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert

„Nur noch 300 Restkarten sind für das heutige Testspiel (27. März 2009, um 18 Uhr) zwischen 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Nürnberg (Anmerkung: im Crailsheimer Schönebürgstadion) erhältlich. Die Tickets zu 7 Euro (Erwachsene) und 5 Euro (ermäßigt) gibt es ab 16.30 Uhr an der Tageskasse in Crailsheim“, heißt es heute, am 27. März 2009, auf der Internetseite des Tabellenfünften der Fußballbundesliga, 1899 Hoffenheim, unter der Überschrift „Fast ausverkauft“. Infos zu Hoffenheim unter www.tsg-hoffenheim.de/

Keine aktuellen Neuigkeiten sind auf der Internetseite des Tabellensechsten der zweiten Bundesliga, dem 1. FC Nürnberg zu finden. Dort steht lediglich: „Die Länderspielpause überbrückt der Club mit einem Freundschaftsspiel. Am Freitag, 27.03.09, um 18 Uhr heißt der Gegner der Elf von Michael Oenning TSG 1899 Hoffenheim. Austragungsort ist das Schönebürgstadion in Crailsheim.“ www.fcn.de/news/archiv/2009/maerz/26/artikel/gegen-hoffenheim/

Der TSV Crailsheim als Veranstalter des Freundschaftsspiel zwischen Hoffenheim und Nürnberg hält heute folgende Infos auf seiner Internetseite parat www.tsvcrailsheim-fussball.de/:

1. FC Nürnberg fordert 1899 Hoffenheim / Spiel in Crailsheim
Der „Club“ trifft in der Länderspielpause Ende März in einem Test auf Erstliga-Neuling 1899 Hoffenheim. Das Freundschaftsspiel am Freitag, 27.03.09, wird in Crailsheim ausgetragen; Anstoß dann ist um 18 Uhr.

Vorverkaufsstellen:
Crailsheim – Modehaus Burkardt – Wilhelmstraße
Crailsheim – eleven teamsport – Faberstraße
Crailsheim – Zweirad Stegmaier – Lange Straße
Ilshofen – Flair Park Hotel – Parkstraße
SHA-Michelfeld – kick it – In der Kerz
Ansbach – Lottemann – Eichendorffstraße
Ingelfingen – AHS – Eichendorffstraße
Crailsheim – Hohenloher Tagblatt
Herrieden – Sportmetropole Rank
Tribünenkarten gibt es nur in Crailsheim zu kaufen!

Das aktuelle Stadionblatt für die Begegnung des Erstligisten Hoffenheim gegen den Zweitligisten Nürnberg gibt es zum Download unter www.tsvcrailsheim-fussball.de/presse0809/1899_FCN_2.pdf

(Infos zusammengestellt von Ralf Garmatter, Freier Journalist, Hohenlohe-ungefiltert)

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