„Deutschland auf dem Weg zur Militärmacht“ – Vortrag in Schwäbisch Hall zum Thema „Kein Werben fürs Sterben“

Einen Vortrag zum Thema „Kein Werben fürs Sterben“ gibt es Donnerstag, 24. Januar 2019, um 19.30 Uhr im Club Alpha 60, Spitalmühlenstraße 13/2 in Schwäbisch Hall. Es spricht Thomas Haschke, Aktivist aus Stuttgart, Mitorganisator der Proteste gegen den Tag der Bundeswehr in Baden-Württemberg. Veranstalter sind die Deutsche Friedensgesellschaft, die VVN-BdA und der Club Alpha 60.

Vom Club Alpha 60, Schwäbisch Hall

Rekordwert beim Militärhaushalt

Deutschland ist auf dem Weg zur Militärmacht: Mehr Auslandseinsätze, mehr Geld für Rüstung, mehr Personal für die Bundeswehr. Der Militärhaushalt erreicht 2019 den Rekordwert von 43,2 Milliarden Euro.

Angebliche Sachzwänge

Damit stiegen die Militärausgaben gegenüber zu 2018 um stolze elf Prozent an – im Vergleich dazu stieg der Topf für Gesundheit um nur 0,4 Prozent. Die Bundesregierung versucht so schnell wie möglich den Verteidigungshaushalt auf 1,5 Prozent bzw. zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes anzuheben (was aktuell bei zwei Prozent rund 70 Milliarden Euro entspräche). Dies wird der Öffentlichkeit immer wieder verkauft als vermeintliche neue Gefahrenlagen in der Welt, mangelhafte Ausrüstung oder unüberwindbare Sachzwänge gegenüber der NATO und EU. Wohlgemerkt sind dies die Gremien, in denen vorher selbst die angeblichen Sachzwänge verabschiedet wurden.

Militärischer Beruf ist gewalttätig

Durch vielfältige und teure Werbemaßnahmen will die Armee neue RekrutInnen gewinnen. Es gibt kaum eine Ausbildungsmesse, bei der die Bundeswehr nicht einen der größten Stände hat, massenhaft verschandeln Werbeplakate die Landschaft und im Netz gibt es stundenlange Werbevideos und Webserien der Bundeswehr, die besonders auf Minderjährige abzielen. Doch all der Aufwand hilft der Bundeswehr nicht: trotz alledem fehlt es an Personal. Das liegt nicht nur daran, das der militärische Beruf unattraktiv und gewalttätig ist, sondern auch daran, dass der Bundeswehr bei ihren Auftritten immer wieder der Protest von antimilitaristischen Gruppen entgegen schlägt.

Zu Protesten anregen

Am Beispiel des Tages der Bundeswehr, der 2019 zum fünften Mal stattfindet, möchte der Referent die Maßnahmen der Bundeswehr kritisch beleuchten und zu Protesten anregen. Der Referent Thomas Haschke, Aktivist aus Stuttgart der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigtte KriegsdienstgegnerInnen und Mitorganisator der Proteste gegen den Tag der Bundeswehr in Baden-Württemberg.

Weitere Informationen im Internet und Kontakt:

https://www.dfg-vk.de/startseite

https://www.dfg-vk.de/unsere-themen/anti-militarisierung/tag-der-bundeswehr-wird-zum-protesttag-gegen-militaer

https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/rekrutierungsoffensive-der-bundeswehr-und

http://www.clubalpha60.de/

https://tag-der-bundeswehr.de/tag-der-bundeswehr-am-15-juni-2019/

https://tag-der-bundeswehr.de/wp-content/themes/tdbw2018/images/Standorte_2019.pdf

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„Deutliche Grenzziehung zwischen Staat und freier Presse“ – Deutscher Journalistenverband (DJV) begrüßt das BGH-Urteil zu Amtsblättern

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 20. Dezember 2018 zum Verhältnis von kommunalen Amtsblättern zu Lokalzeitungen als deutliche Grenzziehung zwischen Staat und freier Presse.

Vom Deutschen Journalistenverband (DJV)

Auf Sachinformationen beschränken

Der BGH hatte zuvor entschieden, dass kommunale Publikationen dann unzulässig sind, wenn sie „eine pressemäßige Berichterstattung über das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde“ enthalten (Az.: I ZR 112/17). „Staatliche Publikationen“ müssten „eindeutig – auch hinsichtlich Illustration und Layout – als solche erkennbar sein und sich auf Sachinformationen beschränken“, urteilte das Gericht. Andernfalls verstießen sie gegen die notwendige Staatsferne.

Lokalredaktionen personell aufstocken

„Es ist gut, dass der Bundesgerichtshof so klar Position bezogen hat“, bewertet DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall den Richterspruch. Die Berichterstattung über aktuelle Ereignisse und das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Kommunen sei Aufgabe von Zeitungen, lokalen Sendern und Nachrichtenportalen. Die notwendige Sachinformation der Öffentlichkeit über alle Themen der Kommunalpolitik sei vom Bundesgerichtshof als originäre Aufgabe von Pressestellen bestätigt worden. Jetzt komme es darauf an, dass die Zeitungen ihre Rolle in den Gemeinden wieder stärker ausfüllten. Überall: „Ich sehe die Verleger in der Pflicht, endlich die Lokalredaktionen personell aufzustocken.“

 

Weitere Informationen im Internet über den DJV:

https://www.djv.de/en/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/article/klarheit-geschaffen-1.html

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„Amtsblätter dürfen nicht wie Zeitungen berichten“ – Zeitungsverlegerverband (BDZV) begrüßt BGH-Entscheidung zum Crailsheimer Stadtblatt

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) begrüßt die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH), wonach Amtsblätter nicht wie Zeitungen berichten dürfen. Für die kostenlos verteilten Blätter der Gemeinden gibt es klare Grenzen, urteilte das Gericht am 20. Dezember 2018 in Karlsruhe.

Vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)

Aus verlegerischer Tätigkeit heraushalten

Kommunen dürften zwar amtliche Mitteilungen veröffentlichen und über Vorhaben der Kommune unterrichten. Eine pressemäßige Berichterstattung über das Leben der Gemeinde sei jedoch „originäre Aufgabe der lokalen Presse und nicht des Staates“. „Das Urteil ist ein klares Signal an die Kommunen, sich aus verlegerischer Tätigkeit herauszuhalten“, sagte dazu BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Gut 300 Tageszeitungen und mehr als 600 digitale Angebote würden die Bürger täglich mit örtlichen Informationen versorgen. „Es gilt das Gebot der Staatsfreiheit der Medien.“ Anlass war die Klage der „Südwest Presse“ (Ulm) gegen das „Stadtblatt“ aus Crailsheim. Dabei hatte die „Südwest Presse“ darauf abgestellt, dass das „Stadtblatt“ zwar über die Arbeit von Stadtverwaltung und Gemeinderat informieren dürfe, nicht jedoch über Kultur, Wirtschaft und Sport vor Ort. Dies sei Aufgabe der freien Medien. Wenn eine Kommune hier mit eigenen Presseprodukten aktiv werde, sei die institutionelle Garantie der freien Presse verletzt.

Mit dem Urteil des BGH vom 20. Dezember 2018 war die Klage der „Südwest Presse“ auch in letzter Instanz erfolgreich.

Weitere Informationen im Internet zum BDZV:

http://www.bdzv.de/der-bdzv/

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„Steuerraub ist ein Verbrechen – Journalismus nicht“ – Offenen Brief zu den Ermittlungen gegen CORRECTIV-Chefredakteur unterzeichnen

Einen „Offenen Brief“ zu Ermittlungen gegen CORRECTIV-Chefredakteur Oliver Schröm hat die CORRECTIV-Redaktion an Justizministerin Katarina Barley und Finanzminister Olaf Scholz geschrieben. Hohenlohe-ungefiltert veröffentlicht den Offenen Brief in voller Länge. Am Ende des Textes ist ein Link zu der Unterschriftenliste.

Von der CORRECTIV-Redaktion

Größter Steuerraub Europas

Wir haben zusammen mit unseren 18 Medienpartnern den größten Steuerraub Europas aufgedeckt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen CORRECTIV-Chefredakteur Oliver Schröm in Zusammenhang mit den Cum-Ex-Recherchen. Der Vorwurf: Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen. Wir fordern, die Strafverfolgung auf die Steuerräuber zu konzentrieren und die Ermittlungen gegen unseren Chefredakteur einzustellen. Dies ist ein Angriff auf unsere Pressefreiheit. Wir wehren uns dagegen. Unterstützen Sie uns dabei.

Offener Brief (Brief unterzeichnen, siehe Internet-Link unten)

Essen, 11. Dezember 2018

Sehr geehrte Frau Justizministerin Katarina Barley,
sehr geehrter Herr Finanzminister Olaf Scholz,

vor wenigen Wochen haben wir die CumEx-Files veröffentlicht. Gemeinsam mit Medienpartnern aus ganz Europa haben wir enthüllt, wie Banker, Aktienhändler und Steuerberater unsere Staatskasse geplündert haben. Eine unglaubliche Summe von mindestens 55 Milliarden Euro wurde in Europa gestohlen – Steuergelder, die unserer Gesellschaft zu Gute kommen sollten, ob für Kitas, Krankenhäuser oder Bildungseinrichtungen.

Das Geld zurückholen

Wir erwarten, dass die Strafverfolgungsbehörden die Täter verfolgen und das Geld zurückholen. Der größte Teil der gestohlenen Milliarden bleibt jedoch weiter verschwunden. Zugleich werden nun diejenigen verfolgt, die den Skandal aufgedeckt haben. Gegen Oliver Schröm, Chefredakteur von CORRECTIV, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des Verdachts auf „Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen” nach §17 UWG (Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb).

Erheblichen Missstand aufgedeckt

Es ist das erste Mal, dass dieser Paragraph auf einen Journalisten angewendet wird. Die Hamburger Ermittler stützen sich auf ein Gesuch der Schweizer Behörden, die aufgrund einer Anzeige der Schweizer Bank Sarasin tätig wurden. Eine der Banken, die tief in den Skandal um die gestohlenen Steuergelder verstrickt ist. Oliver Schröm soll einen Mitarbeiter dazu angestiftet haben, die Cum-Ex-Geschäfte der Schweizer Bank öffentlich zu machen. Das stelle eine Verletzung des Bankgeheimnisses dar. Dieser Vorwurf ist absurd: Oliver Schröm hat seine Arbeit als Journalist gemacht und einen erheblichen Missstand in unserer Gesellschaft aufgedeckt.

Missbrauch des Strafrechts

Es ist erschreckend, dass deutsche Behörden sich von den Tätern instrumentalisieren lassen. Der Versuch, einen Journalisten und eine ganze Redaktion mundtot zu machen, ist ein Missbrauch des Strafrechts. Umso mehr besorgt uns das neue Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG), das der Bundestag derzeit berät. Der aktuelle Entwurf gefährdet den Informantenschutz und somit die Grundlage investigativer journalistischer Arbeit. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit muss abgewendet werden. Die morgige Anhörung im Rechtsausschuss bietet dafür eine Gelegenheit.

Sehr geehrter Herr Finanzminister Olaf Scholz,
wir fordern Sie auf, gemeinsam mit Ihren Kollegen in Europa endlich unsere Staatskassen vor Ausplünderung zu schützen.

Sehr geehrte Frau Justizministerin Katarina Barley,
wir fordern Sie auf, investigative Recherchen von Journalisten nicht zu kriminalisieren. Sorgen Sie dafür, dass Journalisten nicht wegen Verrats von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen strafrechtlich verfolgt werden können.

Der Rechtsstaat muss sich auf die Verfolgung der Täter konzentrieren.

Steuerraub ist ein Verbrechen. Journalismus nicht.

Die CORRECTIV-Redaktion

Den Offenen Brief unterzeichnen:

https://correctiv.org/?p=33152?utm_source=newsletter&utm_campaign=notacrime

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„Von der Wehrburg zum Witwensitz“ – Vortrag von Lena Grüner über das Schloss in Kirchberg/Jagst

Der Vortrag von Lena Grüner „Von der Wehrburg zum Witwensitz“ über das Kirchberger Schloss findet am Donnerstag, 29. November 2018, um 20 Uhr im Sandelschen Museum in Kirchberg/Jagst statt. 

Von Friedrich König, Museums- und Kulturverein Kirchberg/Jagst

Ritter von Kirchberg

Lena Grüner ist wieder gesund. Sie präsentiert neue Erkenntnisse zur Baugeschichte des Kirchberger Schlosses. Das Schloss Kirchberg hat die Form eines Dreiecks, drei Höfe gliedern die Anlage: Ehrenhof, Innenhof und hinterer Schlosshof. Das sah nicht immer so aus wie das heutige ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg.  Am Anfang war eine Burg, die den Rittern von Kirchberg gehörte.

Sonderausstellung bis 6. Januar 2019

Die Sonderausstellung „Kirchberg – Geschichte einer Residenz“ im Sandelschen Museum läuft noch bis 6. Januar 2019. Sie ist jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr zu sehen (außer am 24., 25. und 31. Dezember). Der Eintritt ist frei. Führungen sind nach Vereinbarung möglich, Telefon 07954/98010.

Weitere Informationen über die Sonderausstellung im Sandelschen Museum:

https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/die-verlorene-burg-von-kirchberg-28103034.html

https://www.kirchberg-jagst.de/index.php?id=469&publish[id]=887661&publish[start]=

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„SPD demontiert gestandene Gewerkschafterin“ – Kommentar von Jochen Dürr über den Rückzug der SPD-Landesvorsitzenden Leni Breymaier

Es muss parteiübergreifend alle GewerkschafterInnen mehr als empören, wie die Kollegin Leni Breymaier, die langjährige Ver.di-Landesbezirksleiterin von ihrer Partei persönlich demontiert wurde. Das ist beschämend und sorgt für weitere Politikverdrossenheit.

Kommentar von Jochen Dürr, Ver.di-Ortsverein Schwäbisch Hall

Klaren Haltungen und aufrechter Gang

Leni hat für ihren Rückzug meinen höchsten Respekt, auch wenn ich es nie verstanden habe, dass sie zur SPD gegangen ist. Wie dieser mehrheitliche „Männerbund“ aus der Landtagsfraktion von langer Hand geplant, Leni jetzt abgeschossen hat und sie jetzt an den Pranger stellt, das muss jeden politisch klar denkenden Menschen erschüttern. Ein Mitglied dieses „Männerbunds“, der Kollege Nik Sakellariou hat in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter bei zwei aus meiner Sicht wichtigen Landesthemen … der Aufarbeitung der NSU-Verbrechen im Ländle und einem anderen Landtagswahlrecht für mehr Frauen ins Parlament … jahrelang den Bremser und Verhinderer gespielt. Zwei Themen, bei denen Leni Breymaier eine klare andere Meinung hatte. Leni Breymaier ist eine Frau mit klaren Haltungen und aufrechtem Gang. Das wollten diese Männer nicht –  deswegen wurde sie abgeschossen. Ich kenne und schätze sie persönlich sehr und ihr gehört deswegen meine vollste Solidarität.

Weitere Informationen im Internet über Lena Breymaier:

https://www.leni-breymaier.de/

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„Der wahre Beginn unserer Demokratie“ – Vortrag in Crailsheim über die Revolution 1918 in Württemberg

Über den „wahren Beginn unserer Demokratie“ spricht Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, am Montag, 19. November 2018, um 19.30 Uhr im Rathaus Crailsheim, Forum in den Arkaden. Veranstalter sind der Crailsheimer Historische Verein und das Stadtarchiv Crailsheim.

Von der Stadtverwaltung Crailsheim

Kaiserliche Eliten waren reformunfähig

Vor 100 Jahren fegte die Revolution von 1918 das monarchische System des Kaiserreiches hinweg. In der Folge etablierte sich mit der Weimarer Republik erstmals eine parlamentarische Demokratie in Deutschland. Mit Thomas Schnabel befasst sich ein prominenter Referent mit dieser Umbruchszeit auf der Ebene des Landes Württemberg. Dr. Thomas Schnabel, der Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, spricht in Crailsheim über den „wahren Beginn unserer Demokratie“. Die Revolution von 1918 war die Folge eines massiven Vertrauensverlustes in die kaiserlichen Eliten, die sich als reformunfähig erwiesen hatten.

Viele Krisen gemeistert

Dem Sog der Ereignisse in Kiel, München und Berlin konnte man sich auch in Stuttgart nicht entziehen, obwohl der letzte württembergische König Wilhelm II. immer noch außerordentlich beliebt war. Dazu kam, dass die Demokratie im Südwesten schon immer sehr viel tiefer verankert war als in den meisten anderen Teilen des Reichs. Die Revolution und die Anfänge der Weimarer Republik werden zumeist vom Ende her, dem Machtantritt Hitlers und der Nationalsozialisten 1933, be- und verurteilt. Dabei ist es beeindruckend, wie viele Katastrophen und Krisen diese erste deutsche Demokratie bis Mitte der 1920er Jahre erfolgreich meisterte. Diese Leistungen, dieser Aufbruch und die Stabilität, die vor allem Württemberg bis zum Ende der Republik ausgezeichnet haben, sollen im Mittelpunkt des Vortrags stehen.

Info:

Vortrag „Der wahre Beginn unserer Demokratie“, Referent Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, Montag, 19. November 2018, 19.30 Uhr Rathaus Crailsheim, Forum in den Arkaden, Eintritt 5 Euro (Abendkasse), Mitglieder des Crailsheimer Historischen Vereins frei.

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„Rechte Umtriebe in der Region: Studienzentrum Weikersheim“ – Offener linker Treff in Crailsheim

„Rechte Umtriebe in der Region: Studienzentrum Weikersheim“ heißt das Thema beim „Offenen linken Treffen“ am Dienstag, 20. November 2018, um 19 Uhr im China-Restaurant Kaiser Palast, Worthingtonstraße 14, 74564 Crailsheim. Willkommen sind alle, die an linker Politik interessiert sind.

Von David Jäger, Offenes linkes Treffen

Weitere Informationen im Internet über das Studienzentrum Weikersheim:

http://studienzentrum-weikersheim.de/8-0-Programm.html

http://www.belltower.news/artikel/das-studienzentrum-weikersheim

http://www.belltower.news/artikel/zwischen-niedergang-renaissance-das-%E2%80%9Estudienzentrum-weikersheim%E2%80%9C-12459

http://www.belltower.news/lexikontext/studienzentrum-weikersheim-szw

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/baden-wuerttemberg-oettinger-tritt-aus-studienzentrum-weikersheim-aus-1436689.html

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„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden achtundvierzigster Teil

„Irgendwo in Hohenlohe“ – Eine Fortsetzungsgeschichte von Birgit Häbich: Der Episoden achtundvierzigster Teil. Die geschilderten Handlungen, Personen und Namen sind frei erfunden. Es werden keine realen Namen von Personen angegeben. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder toten Personen wären rein zufällig, und sind weder gewollt noch beabsichtigt.

Von Birgit Häbich

XLVIII Betrug

… „Ja, wir haben beide Fehler gemacht. Doch die jahrelange Distanz zwischen uns war nötig. Ich war eine Weile wie gelähmt, dann jedoch habe ich alles getan, um mit mir selber ins Reine zu kommen. Über die Details dazu können wir später noch ausführlich reden. Heute kann ich jedenfalls klipp und klar sagen, was ich will, und was ich zu einer guten Beziehung zwischen uns beiden beitragen kann.“ Carl machte eine Pause, drehte sein Gesicht wieder Paula zu und beugte sich in ihre Richtung, um sie noch aufmerksamer betrachten zu können: „Was ich dir als Mann und Freund zur Wiedergutmachung geben kann. Und wie wir gegen den Betrug von damals vorgehen können.“ Dann wartete er in dieser Position bis bei Paula die Bedeutung seiner Worte angekommen waren.

Zorn

Paula begriff den Sinn seiner Worte tatsächlich nicht gleich in vollem Umfang. Sie runzelte zuerst die Stirn und unterstellte Carl, trotz seiner ergreifenden Rede, eine Falle. Paula war nicht nur misstrauisch, es ging ihr auch zu schnell und sie vermutete richtig, dass Carl schon wieder einen fertigen Plan ausgeheckt hatte, zu dem sie jetzt >Ja und Amen< sagen sollte. Sie kniff die Augen zusammen und fragte betont ruhig: „Als Mann und Freund?“ und fügte nach einer Weile mit zittriger Stimme hinzu: „Willst du mir jetzt ein Eheversprechen anbieten und damit soll es dann gut sein?“ Ihre Augen verdunkelten sich, ihre Lippen wurden schmal und sie begann sich aufzurichten. Doch bevor Paula Engel ihren erneut aufflammenden Zorn in Worte fassen konnte, sprang Carl auf, war mit zwei Schritten bei ihr und setzte sich neben sie auf das Sofa, nahm ihre Hände und flehte Paula beschwörend an: „Hör mir erst zu! Es ist viel auf einmal, ich weiß. Aber es geht das Eine nicht ohne das Andere! Lass es mich erklären ohne dass wir streiten. Bitte! Überlege dir mein Angebot in aller Ruhe und dann sehen wir weiter.“

Das Handwerk legen

Er machte eine Pause, in der er zwar Paulas Hände wieder losließ, aber dicht neben ihr sitzen blieb: „Also, wenn du mein persönliches Angebot zur Wiedergutmachung annimmst, werde ich es einlösen. Es bindet dich jedoch nicht an mich. Ich lasse dir die Freiheit, dich für oder gegen mich zu entscheiden. Trotzdem wünsche ich mir natürlich mehr von dir als eine rein geschäftliche Beziehung.“ Carl legte nun bewusst keine Pause ein und sprach ohne Unterbrechung weiter: „Und dieses Mal könnten wir – anders als vor zehn Jahren – mit meinem heutigen Wissen, mit meinem gefassten Vorsatz, sowie der zugesagten Unterstützung von Anton und wenn wir zwei zusammenhalten, gemeinsam den Burschen das Handwerk legen. Das willst du doch auch, oder?“, beendete Carl mit der kleinen fragenden Einschränkung seine eindringliche Ansprache.
Dann stand er auf, ging zum Sessel am Fenster und schaute schweigend hinaus. Er nahm jedoch die malerisch ins zartrosa Abendlicht getauchte Kulisse auf dem Unterwöhrd gar nicht wahr. Carl konzentrierte sich ganz auf seine weiteren Worte.

Alleinerbin

Während er sich wieder zu Paula umdrehte, hub er zu sprechen an: „Ich biete dir die Hälfte meines gesamten Vermögens als Wiedergutmachung an. Als meine Ehefrau kämst du mit einem notariell festgelegten Ehevertrag steuertechnisch günstiger weg und ich würde dich als Alleinerbin einsetzen lassen.“ Und ohne Übergang sprach er weiter zu ihr: „Wenn du die Wiedergutmachung ohne mich als Mann willst, werde ich dir die Hälfte meines Vermögens als Schenkung ausbezahlen. Dafür würde halt dann eine höhere Steuer anfallen, welche die Summe für dich etwas schmälern würde. Aber ich betone nochmals, du hast Zeit dich in Ruhe zu entscheiden.“

Wiedergutmachung

Paula schwieg, sie begann entgegen Carls Rat, sofort abzuwägen. Vor ihrem inneren Auge tanzten die Summen mit denen sie hantieren könnte, sollte sie Carls Vorschlag annehmen. Sie wusste um sein Vermögen. In seinem Heimatort pfiffen es die Spatzen von den Dächern. Niemals hätte sie sich so ein lukratives Angebot träumen lassen. Weder eine Wiedergutmachung mit, noch eine ohne Ehe. „Das war ein Heiratsantrag? Oder?“, fragte Paula ihn plötzlich mit spöttischem Unterton, als sie ihre Gedanken einigermaßen sortiert hatte. Er gab ihr keine Antwort, sondern trug weiterhin vor: „Der geschehene Betrug wäre nur sehr schwer nachzuweisen. Es gibt kaum verwertbares Belastungsmaterial, die gerichtlichen Verfahren werden sich in die Länge und Breite ziehen. Deswegen biete ich dir zuerst die Wiedergutmachung an, damit du mir glaubst, wie ernst es mir ist. Somit wärst du finanziell einigermaßen für dieses teure Vorhaben ausgestattet. Solltest du dann überdies mit meiner Hilfe wieder zu deinem ganzen Haus und zusätzlich noch zu dem ganzen dir zustehenden Erbe von deinem Onkel Ewald kommen, so wäre es an dir, dich bei mir erkenntlich zu zeigen. Freiwillig! Versteht sich, du hast mein volles Vertrauen!“, setzte Carl nachdrücklich hinzu.

Nachdenken

Draußen dämmerte der Abend herein. Carl setzte sich wieder auf die kleine Couch, schwieg und wartete ab. Paula empfand weder Triumph, noch lösten Carls Worte die Art von Zufriedenheit bei ihr aus, die sie sich immer vorgestellt hatte. Jahrelang malte sie sich aus, ihn zerschmettert am Boden liegen zu sehen. Von einem hohen Gericht dazu verdonnert, bei ihr Buße zu tun. Gerichtlich gezwungen, ihr reumütig seine Vorschläge zur Entscheidung zu unterbreiten – und nun das. So würde sie auf die ersehnte Genugtuung verzichten müssen. Das hatte er sich ja wieder klug ausgedacht, Carl würde sich von einer gerichtlichen Entscheidung freikaufen. Ganz souverän bot er ihr die Ehe als günstigere Variante an. Was bildete er sich ein? Paula war wütend auf seinen Wissensvorsprung und seine clevere Vorgehensweise und sie fühlte sich um eine romantische Vorstellung betrogen. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie jetzt nicht noch mehr von Carl verlangen konnte. Sein annehmbares Angebot musste sie trotz ihrer heftigen Wünsche nach Vergeltung und Genugtuung, ernsthaft in Erwägung ziehen.
Carl Eugen Friedner war tatsächlich bereit, ihr die Schmach mit Geld zu bezahlen. Und zusätzlich bot er ihr die beachtliche Aussicht auf sämtliche Teile des verlorenen Erbes an. Aber sie schwieg, über dieses unerwartet großzügige Angebot musste sie allerdings in aller Ruhe nachdenken … Fortsetzung folgt.

Wer hat auch schon eine Immobilie verloren?

Sollte sich jemand aus der geneigten Leserschaft, durch die Beschreibung der Machenschaften daran erinnert fühlen, wie eine Immobilie verloren gegangen ist, können sich diejenigen gern an die Autorin wenden.

Kontaktaufnahme zur Autorin:

E.Mail: b.haebich@web.de

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