Ehemaliger Mitarbeiter Christian von Stettens (CDU) gibt vor Gericht jahrelange Beihilfe zum Heroinhandel zu

Andreas Zwickl, bis 2008 Wahlkampfleiter und Wahlkreisbüroleiter des Künzelsauer CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten, ist heute (Dienstag, 4. August 2009) vom Amtsgericht Heilbronn zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er 160 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der 40-Jährige hat nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) gestanden, „aus Gefälligkeit für einen drogenabhängigen Freund in mindestens zehn Fällen Heroin in Holland beschafft zu haben“.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Zwickl hat ein umfassendes Geständnis abgelegt

Bei dem Urteil wegen Beihilfe zum Rauschgifthandel schloss sich das Amtsgericht Heilbronn laut SWR den Anträgen der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung an. Zwickl saß seit Ende Februar 2009 in Untersuchungshaft. Nach dem Urteil ist er wieder auf freiem Fuß. Er hat vor Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. Die Polizei hatte in der Wohnung des ehemaligen Neckarsulmer CDU-Gemeinderats über 70 Gramm verkaufsfertig abgepacktes Heroin und 5400 Euro aus mutmaßlichen Rauschgiftgeschäften hinter einer Dunstabzugshaube sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm die Einfuhr von Heroin und Beihilfe zum Handel mit harten Drogen in zehn Fällen vorgeworfen.

Zwickl hat schon Heroin beschafft, als er noch für Christian von Stetten arbeitete

Nach seiner Verhaftung im Februar hatte Zwickl seine Kandidaturen für die Gemeinderatswahl und als Zweitkandidat des baden-württembergeischen Spitzenkandidaten für die Europawahl 2009 zurückgezogen und ist von seinen Funktionen in der CDU zurückgetreten. Der 40-jährige Immobilienverwalter aus Neckarsulm war in der Vergangenheit zweiter Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg, unter dem Vorsitz von Christian von Stetten Landesgeschäftsführer der Mittelstandsvereinigung der CDU und seit vielen Jahren ein enger Vertrauter und Mitarbeiter des hohenlohischen Bundespolitikers. Nach eigenen Angaben unternahm Zwickl seine Fahrten als Drogenkurier schon, als er noch für Christian von Stetten gearbeitet hat. Die Tätigkeit als Drogenkurier soll sich nach Angaben Zwickls über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren erstreckt haben.

Drogen aus Gefälligkeit beschafft

Vor Gericht sagte Zwickl heute (4. August 2009), er habe den drogenabhängigen Freund aus Lehrensteinsfeld insgesamt zehnmal nach Holland gefahren. Der Südwestrundfunk berichtet heute von der öffentlichen Verhandlung am Heilbronner Amtsgericht: „Dort (Anmerkung: in Holland) kaufte der Freund insgesamt mehr als ein Kilo Heroin ein, um es selbst zu konsumieren oder im Raum Heilbronn weiterzukaufen. Nach der Rückkehr aus Holland wurde das Rauschgift immer in der Wohnung des CDU-Politikers (Anmerkung: Zwickl) in Neckarsulm versteckt (…). Warum er sich als Drogenkurier einspannen ließ, begründete der 40-Jährige mit der Freundschaft zu dem Drogenabhängigen. Er habe nicht gewollt, dass ihm etwas passiert, oder dass er sich das Heroin auf andere Weise besorgt.“

Die Heilbronner Stimme widmet sich dem Fall Zwickl

Wie die Tageszeitung Heilbronner Stimme heute (4. August 2009) auf ihrer Internetseite schreibt, habe der CDU-Mann vor Gericht angegeben, dass er seinem heroinabhängigen Freund „nur helfen wollte, von seiner Sucht wegzukommen“. Darum habe er ihn in seinem Auto mindestens zehn Mal nach Holland gefahren, berichtet die Heilbronner Stimme weiter, „wo der Junkie das Heroin in großen Mengen einkaufte und schließlich bei Zwickl deponierte“. Die Richter am Heilbronner Amtsgericht sollen dem Christdemokraten aus dem Unterland, der „in der Zwischenzeit alle seine Parteiämter niedergelegt hat“, dieses Motiv nicht abgenommen haben. Trotzdem verurteilten sie den angeklagten 40-Jährigen nur wegen Beihilfe zum unerlaubten Handel mit Drogen und der Einfuhr von Betäubungsmitteln.

Die Heilbronner Stimme kommentiert: Andreas Zwickl sei „weder drogenabhängig, noch hat er von den Rauschgiftgeschäften seines Freundes profitiert.“ Laut Bericht der Zeitung hat Zwickl nach seiner Festnahme ein Geständnis abgelegt, das geholfen habe, den Fall aufzuklären.

   Sende Artikel als PDF   

SWMH-Medienholding – im Schattenreich der grauen Herren

Ein Artikel über die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der auch die Südwestpresse gehört. Das Stichwort in Zusammenhang mit dem größten deutsche Abozeitungskonzern ist: Medienkonzentration.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/im-schattenreich-der-grauen-herren/

Ein weiterer Artikel in dem es um die Südwestpresse geht, findet sich auf den NachDenkSeiten. Hier geht es um die Pressestimmen zu den neuen Zahlen zur Wochenarbeitszeit im EU-Vergleich. Man lese besonders die Anmerkung von Orlando Pascheit. Hier wird auch die Südwestpresse thematisiert.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=4105#h12

SWMH

   Sende Artikel als PDF   

Die Unzufriedenheit mit dem Bildungssystem ist auch in Hohenlohe groß – Schüler und Studenten planen weitere Aktionen

Eine Woche lang streikten vor kurzem bundesweit SchülerInnen und Studierende, Azubis und teils sogar Lehrende. Sie standen unter anderem ein für eine bessere Finanzierung des Bildungssystems, kleinere Klassen, Bildungsgebührenfreiheit von der Kita bis zur Uni, aber auch für ein Mehr an demokratischer Mitbestimmung und Zurückdrängen wirtschaftlicher Interessen.

Kommentar von David Jäger, Student aus Gerabronn, einer der Streikaktivisten in Hohenlohe

60 Schüler aus Gerabronn und Crailsheim demonstrierten in Würzburg

Höhepunkt der Proteste waren Demonstrationen am Mittwoch, 17. Juni 2009 in mehr als 100 Städten mit über 270.000 Teilnehmern. Eine Delegation von 60 SchülerInnen aus Gerabronn und Crailsheim reiste nach Würzburg um sich den Demonstrationen anzuschließen. 5000 Demonstranten fanden sich nach Angaben der Veranstalter in der katholischen Beamtenstadt ein. Dabei kann die Gruppe Schüler aus der Region auf ihre Mobilisierungskräfte stolz sein. Bei einer Studentendichte von 30.000 und sicher ähnlich vielen Schülern in Würzburg ist die Unterstützung der Gerabronner Schule, prozentual gesehen, mit fast 60 Leuten ein großer Erfolg. Doch auch an den anderen Tagen kam es zu Aktionen. Provozierende Mobilisierungensaktionen in den Hörsäalen sorgten für Aufsehen, genauso wie Plakatierungsaktionen mit riesigen Bannern vom Dach des Gerabronner Schulgebäudes. In Würzburg gab es einen inszenierten Banküberfall, bei dem, natürlich symbolisch, das Geld zurückgeholt werden sollte, das den Banken in Krisenzeiten problemlos gewährt wurde, dem Bildungssystem aber fehlt. Den Abschluss der Bildungsstreikwoche bildete in Würzburg die Blockierung des Berliner Rings in einer Aktion des zivilen Ungehorsams.

Lokale Bündnisse prägten das bunte Bild

270.000 Protestierende auf den Straßen, die größte unabhängige Bildungsbewegung seit Jahrzehnten; demokratisch angelegt und durch eine Klammer gemeinsamer Forderungen für die öffentlichen Botschaften zusammengehalten. Nicht herausragende Wortführer, sondern lokale Bündnisse prägten das Bild der Bewegung. Es war ein Streik der vielen tausend Gesichter.

Umsoschwerer ist nachzuvollziehen wie es innerhalb der Politik zu keinen Reaktionen kommen kann – wie von Seiten der anscheinend völlig sprachlosen SPD. Oder ebenso zu Äußerung des Unverständnisses: Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, schrieb in der taz: „Es ist schwer nachzuvollziehen, wie manche Studierende und Professoren derzeit die eigene Hochschulbildung schlechtreden“. Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ließ sich nicht lange bitten und demonstrierte ihr Unverständnis für die Proteste, indem sie diese als „gestrig“ bezeichnete (siehe FAZ).

Nur kurzes Gespräch mit vier Kultusministern

Auch die Kultusministerkonferenz (KMK) reagierte, ihrem eigenen Anspruch entgegen, völlig unverständlich. Ein Diskussionsgesuch der Studierenden und Schüler anlässlich ihrer Konferenz in Berlin wurde zunächst abgelehnt. Erst als der öffentliche Druck größer wurde, bot sie ein knappes Gespräch mit vier Kultusministern an.  Man verständigte sich auf eine zu vereinbarende Kommunikation.

Insgesamt fällt auf, wie schwach die Verteidigung der bisherigen Bildungspolitik ist. Kein Politiker von Rang, kein Rektor, kein Professor konnte den Schmalspur-Bachelor noch ernsthaft verteidigen. Die glühendsten Verfechter der Bachelor- und Masterstudiengänge sind ganz leise geworden. Sie sehen offenbar, was damit angerichtet wurde. Kurzum: Der Bachelor in seiner bisherigen Form hat keinen öffentlichen Rückhalt mehr. Kaum ein Professor wird noch mit Überzeugung die Hand für einen sechssemestrigen, verschulten Bachelor heben, wenn eine Prüfungsordnung verabschiedet wird.

In vielen Bundesländern stehen die Hochschulen nach dem Bildungsstreik vor einer Revision, – die im Rahmen des Bologna-Prozesses erlaubt und angemessen ist. Ob die Landesregierungen jedoch die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen werden, steht allerdings in den Sternen. Die grundsätzliche Kritik am System Bologna wurde in der Öffentlichkeit kaum aufgegriffen. Dabei wird Bildung im Rahmen der Lissabon-Strategie auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit reduziert und im Rahmen des Gats-Abkommens nur noch als Dienstleistung aufgefasst.
Europa soll zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt“ werden. Und beim Bologna-Prozess stehen „arbeitsmarktrelevante Qualifikationen“ im Vordergrund.
Studierende und Schüler hingegen fordern eine Bildung, die demokratisch organisiert ist und den Menschen zu kritischem Urteilen befähigt. Dieser grundsätzliche Konflikt über das Verständnis von Bildung bleibt zwischen den Verantwortlichen in der Politik und den Streikenden unausgefochten. Der Bildungsstreik hat zwar Aufmerksamkeit erregt, doch die weltweite Ökonomisierung von Bildung schreitet weiter voran.

Konjunkturpaket und Bund-Länder-Pakt müsste Schülern und Studierenden helfen

Was also folgt aus dem Bildungsstreik? Nach dem großen Mobilisierungserfolg werden sich die Schüler und Studierenden nach den Sommerferien auf weitere gemeinsame Proteste verständigen. Denn eines ist klar: 28 Milliarden Euro durch das Konjunkturpaket und den Bund-Länder-Pakt für Bildung investieren, aber nichts für Schüler und Studierende tun, das geht jetzt nicht mehr.
Wie auch der Erfolg in Gerabronn zeigt, hat der gesellschaftspolitische Kampf um Bildung eine Chance. Ein europäischer Bildungsstreik 2010 könnte eine vielversprechende Perspektive sein.
Resümierend lässt sich sagen: Der Bildungsstreik war ein Erfolg. Es wurde deutlich gezeigt, wie groß die Unzufriedenheit mit den Zuständen im Bildungssystem ist und Forderungen für Verbesserungen in die Öffentlichkeit getragen. Dass die Umstellung auf die Studiengänge Bachelor und Master erstmals seit Jahren kritisch diskutiert wurde, gibt dem Protest und seinen Vertretern, auch innerhalb des Bildungsapparats, Rückhalt.

Links:

http://www.bildungsstreik.net/

www.bildungsstreik-bayern.de

Kontakt:
Claas Meyer
claas.meyer@uni-wuerzburg.de
0178 811 61 45
Julia Altenburger
burgino@gmx.net
0178 597 50 41
Lisa Thomas
listh@gmx.de
0163 634 77 44

www.sds-wuerzburg.de

Kontakt Gerabronn:
David Jäger
DavJaeg@aol.com
01512 4119788

Videos:
Exmatrikulator Würzburg
http://www.youtube.com/watch?v=yIUv3Yijrr4

Beerdigung der Bildung
http://www.youtube.com/watch?v=-cKfUUsPmWc

Bildungsstreik
http://www.youtube.com/watch?v=8FCP7ZwmL60

http://www.youtube.com/watch?v=jZxxxgmSl-w

   Sende Artikel als PDF   

Scheinheilig? Verein Pro Region Heilbronn-Franken lässt sein Monatsmagazin „pro“ nicht in der Region, sondern in Ahrensfelde im Land Brandenburg drucken

Der Verein Pro Region Heilbronn-Franken bringt jeden Monat sein Magazin „pro“ im Eppinger-Verlag Schwäbisch Hall auf den Markt. Nach eigenen Angaben des Herausgebers ist das Magazin pro „besonders in der Wirtschaft der Region Heilbronn-Franken verankert“. Das Magazin pro ist „offizielles Organ der Bürgerinitiative „pro Region Heilbronn-Franken“ (www.pro-region.de) und kooperiert mit der Wirtschaftsförderung Heilbronn-Franken (www.heilbronn-franken.com)“. Komisch nur, dass die Monatszeitschrift nicht in der Region Heilbronn-Franken gedruckt wird, sondern in Ahrensfelde, Ortsteil Blumberg im Bundesland Brandenburg – im S-Bahnbereich von Berlin.

Kommentar von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Gibt es keine geeigneten Druckereien in der Region?

„Gibt es in der Region Heilbronn-Franken keine Druckerei, die das Magazin mit einer monatlichen Auflage von 16000 drucken könnte?“. Gerade in der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise wären Druckereien in der Region sicher froh über einen regelmäßigen Druckauftrag. Außerdem könnte der Transportweg der Zeitschriften von derzeit rund 550 Kilometern (Heilbronn – Ahrensfeld) deutlich verringert werden, wenn sie in der Region Heilbronn-Franken gedruckt werden würde. Die Juli-Ausgabe des farbig gedruckten Monatsmagazins „pro“ hatte einen Umfang von 64 DinA4-Seiten.

Scheinheilige Bekenntnisse zur Region Heilbronn-Franken

Die Verbundenheit mit der Region Heilbronn-Franken, welche den Stadtkreis Heilbronn sowie die Landkreise Heilbronn, Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis umfasst, scheint aber auch bei anderen Dingen innerhalb des Vereins Pro Region nicht so groß zu sein, wie sie vordergründig vorgegeben wird. Denn auch der Vereinsvorsitzende von Pro Region, Reinhold Würth, will bekanntlich seinen Wohnsitz ins Salzburger Land (Österreich) verlegen. Zudem will er immer stärker den Firmensitz seines Schrauben-Konzerns in die Schweiz verlegen. Dabei scheinen vor allem steuerliche Gründe eine Rolle für den wegen Steuerhinterziehung verurteilten Reinhold Würth eine Rolle zu spielen. Bei der Verlegung seines Wohnsitzes nach Österreich dürfte vor allem verletzte Eitelkeit wegen der Durchsuchung seines Unternehmens in Künzelsau durch Beamte der Steuerfahndung im Vordergrund stehen.

Infos zum Magazin pro des Vereins Pro Region Heilbronn-Franken:

MEDIADATEN 2009
Anzeigenpreisliste Nr. 10 gültig ab 1. Januar 2009
E 52586
Anzeigen:
Tina Weirich Sophia Eppinger
Tel. 0791/95061-23 Tel. 0791/95061-32
Fax 0791/95061-41 Fax 0791/95061-41
E-Mail: t.weirich@eppinger-verlag.de E-Mail: s.eppinger@eppinger-verlag.de
Das Magazin pro ist die einzige unabhängige Monatspublikation für die gesamte Region Heilbronn-Franken (Land- und Stadtkreis Heilbronn, Hohenlohekreis, Landkreis Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis). Das Magazin pro bietet seinen Lesern jeden Monat aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Freizeit aus der Wachstumsregion Heilbronn-Franken. Das Magazin pro ist besonders in der Wirtschaft der Region Heilbronn-Franken verankert.
Mit einem Anteil von zirka 20 Prozent an der verbreiteten Auflage sind Entscheider aus den Unternehmen der Region eine interessante Zielgruppe. Das Magazin pro ist offizielles Organ der Bürgerinitiative „pro Region Heilbronn-Franken“ (www.pro-region.de) und kooperiert mit der Wirtschaftsförderung Heilbronn-Franken (www.heilbronn-franken.com).
Das Magazin pro bietet seinen Inserenten folgende Vorteile:
• Attraktive Magazingestaltung • Kaufkräftige Zielgruppen
• Hohe redaktionelle Qualität • Fester Abonnentenstamm
• Gute Anzeigenplatzierung • Gezielter Vertrieb ohne Streuverluste
• Lange Laufzeit (1 Monat) • Starke Leser-Blatt-Bindung pro informiert die ganze Region
pro Mediadaten2009 pdf   20.07.2009  11:17 Uhr  Seite 2
Verlag: Eppinger-Verlag OHG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791/95061-0, Telefax 0791/95061-41
E-Mail: info@eppinger-verlag.de
Bankverbindung:Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim, Kto.-Nr. 5255300
(BLZ 62250030)
Druckauflage: 16000 Erscheinungsweise:monatlich
Heftformat:215 mm breit, 280 mm hoch
Beihefter/Beilagen/Beikleber:auf Anfrage
Vertriebsstruktur: Unternehmen, unternehmensnahe Dienstleister, Handwerk und Gewerbe, Freie Berufe, Kommunen (111) und Landkreise, Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Vereine und Verbände, Tourismus, Kulturanbieter, Gastronomie/Hotels, Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeuger, Weinwirtschaft, Lesezirkel, Privathaushalte, Abonnenten
Jahresabonnement (12 Ausgaben): 38,16 Euro einschließlich Porto und Verpackung. Die Bezugszeit beträgt ein Jahr und verlängert sich automatisch, falls nicht drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. (Abonnements durch den
Buch- und Zeitschriftenhandel sowie durch den Verlag). Einzelpreis 3,20 Euro.
Versandanschrift: Frei Haus an: Möller Druck und Verlag GmbH, Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde OT Blumberg, (Frachtbriefvermerk: pro-Magazin, Ausgabe …)
VERLAGSANGABEN TECHNISCHE HINWEISE
Bitte bei Anzeigenerstellung und digitaler Übertragung beachten!
Druckverfahren: Offset, Euroskala, 60er-Raster
Programme und Dateien:
PC:Corel Draw (nur EPS-Dateien, Text als Kurven exportieren), QuarkXPress
(nur EPS-Dateien, Schriften inkludieren), Freehand (nur EPS-Dateien, Schriften in
Zeichenwege umwandeln), Adobe Photoshop (keine DCS-Dateien)
Mac:QuarkXPress, Freehand, Adobe Illustrator, Adobe Photoshop (keine DCS-
Dateien)
pdf-Dateien:Bitte fordern Sie unsere joboptions an.
Datenträger:CD-ROM, DVD, Diskette, ZIP 100, Jaz
pro Mediadaten2009 pdf   20.07.2009  11:17 Uhr  Seite 4
Heilbronn-Franken ist mit 4765 Quadratkilometern nicht nur die flächenmäßig größte Region in Baden-Württemberg, sie ist auch landes- und bundesweit eine besonders dynamische Wachstumsregion. Die Stärken der Region mit ihren zirka 900000 Einwohnern liegen vor allem in den Bereichen Technik, Innovationen, Kultur und Natur. Sie verfügt vergleichsweise über die höchste Dichte an Weltmarktführern.

Zur Region gehören unter anderem die Städte: Heilbronn, Öhringen, Künzelsau, Schwäbisch Hall, Bad Mergentheim, Crailsheim, Tauberbischofsheim, Wertheim, Neckarsulm

Die Kreise Stadt und Landkreis Heilbronn, Main-Tauber-Kreis, Hohenlohekreis und Schwäbisch Hall bilden die Region Heilbronn-Franken

   Sende Artikel als PDF   

Gedenktafel für ehemalige jüdische Mitbürger in Dünsbach eingeweiht – Rund 90 Besucher kamen zu der Enthüllung

Der Dünsbacher Pfarrer Hansgeorg Kraft (links) und Gerabronns Bürgermeister Klaus-Dieter Schumm bei der Einweihung der Gedenktafel (im Hintergrund). FOTOS: Ralf Garmatter

Der Dünsbacher Pfarrer Hansgeorg Kraft (links) und Gerabronns Bürgermeister Klaus-Dieter Schumm bei der Einweihung der Gedenktafel (im Hintergrund). FOTOS: Ralf Garmatter

Eine Gedenktafel für die ehemaligen jüdischen Mitbürger Dünsbachs wurde am Donnerstagabend (30. Juli 2009) am Haus in der Obersteinacher Straße 4 enthüllt. Dünsbachs evangelischer Pfarrer Hansgeorg Kraft und der Gerabronner Bürgermeister Klaus-Dieter Schumm weihten die Gedenktafel in einer Feierstunde ein. Dazu spielte der Posaunenchor Dünsbach. Rund 90 Besucher kamen zu der Einweihungsfeier.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

48-seitige Broschüre ist Ergebnis zweieinhalbjähriger Forschungsarbeit

Zweieinhalb Jahre lang hat Pfarrer Hansgeorg Kraft die jüdische Geschichte Dünsbachs erforscht. Seine Forschungsergebnisse hat er in einer 48-seitigen detailreichen Broschüre mit dem Titel „Auf den Spuren der Juden in Dünsbach – Ein Beitrag zur Heimatgeschichte“ veröffentlicht. Der 72-jährige Theologe hat diese Forschungsarbeit neben seiner ehrenamtlichen Arbeit als Pfarrer der Kirchengemeinden Dünsbach und Ruppertshofen erledigt. Mindestens seit 1617 lebten Juden in Dünsbach, hat Pfarrer Kraft herausgefunden. 1846 waren 99 der 600 Einwohner Dünsbachs Juden. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 16,5 Prozent. Danach sank die Zahl stetig, weil viele Juden in die Städte abwanderten. 1939 lebten noch sieben Menschen jüdischen Glaubens in Dünsbach. 1938 waren es noch neun. Bis auf Otto Adler, der 1940 in die USA flüchten konnte, wurden alle Juden Dünsbachs von den Nazis ermordet.

Pfarrer Hansgeorg Kraft hält am Sonntag, 9. August 2009, seine letzten Gottesdienste in Dünsbach und Ruppertshofen

Pfarrer Hansgeorg Kraft hat in den Kirchengemeinden Dünsbach und Ruppertshofen in den vergangenen zweieinhalb Jahren viel bewirkt – und das im eigentlichen Ruhestand. Bereits vor knapp acht Jahren ist Hansgeorg Kraft als Dekan des Kirchenbezirks Bernhausen pensioniert worden. Doch sein Beruf machte ihm so viel Spaß, dass er seither (inklusive Dünsbach/Ruppertshofen) in fünf Kirchengemeinden ehrenamtlich den Pfarrdienst versehen hat. Am Sonntag, 26. Juli 2009 wurde er von den Kirchengemeinden Dünsbach und Ruppertshofen offiziell verabschiedet. Für seine Arbeit erhielt er bei der Feierstunde in der Ruppertshofener Martinskirche und beim anschließenden Festakt im Gemeindehaus viel Lob und Anerkennung für seine Arbeit in den beiden Kirchengemeinden. Seine letzten Gottesdienste in Dünsbach und Ruppertshofen hält der scheidende Pfarrer Hansgeorg Kraft am Sonntag, 9. August 2009. Sein Nachfolger Axel Seidel tritt im September 2009 seinen Dienst an. Hansgeorg Kraft fühlt sich noch fit und könnte sich vorstellen in einer weiteren Kirchengemeinde ehrenamtlichen Pfarrdienst zu leisten. „Aber nicht mehr so weit von Korntal weg, wo ich wohne“, sagt er. „Die langen Autofahrten strengen mich immer mehr an.“

Info: Die Broschüre von Hansgeorg Kraft „Auf den Spuren der Juden in Dünsbach – Ein Beitrag zur Heimatgeschichte“ gibt es in Dünsbach beim Pfarramt und im GSG-Sportshop in der Obersteinacher Straße 4 sowie im Rathaus Gerabronn. Die Dokumentation im DinA4-Format hat 48 Seiten und 21 zum Teil farbige Bilder. Preis: 3 Euro.

Die Inschrift der Gedenktafel in Dünsbach am Haus Obersteinacher Straße 4 hat folgenden Wortlaut:

Die Gedenktafel am Haus in der Obersteinacher Straße 4.

Die Gedenktafel am Haus in der Obersteinacher Straße 4.

Wir erinnern an die jüdischen Mitbürger in Dünsbach

In diesem Haus betrieb Rudolf Adler ein Gemischtwarengeschäft. Heute erinnern auch noch die Judengasse, der Gedenkstein für die Synagoge und der Judenfriedhof an die jüdischen Mitbürger.

Seit 1617 lebten Christen und Juden selbstverständlich – wenn auch rechtlich nicht ganz gleichgestellt – zusammen in Dünsbach. Tief traurig macht uns das Ende in der Zeit des Nationalsozialismus: 1941/42 wurden die letzten hier einst lebenden Juden deportiert und später ermordet:

– Hannchen, Rudolf, Klara und Gertrud Adler

– Clotilde und Selma Wassermann

– Siegbert Adler und Adolf Arnstein verließen bereits 1938 Dünsbach und wurden ebenfalls ermordet.

Otto Adler konnte 1940 in die USA auswandern und so überleben.

Die Erinnerung ist uns Ansporn, Sorge zu tragen für die Verständigung zwischen Juden und Christen und für ein friedliches Zusammenleben im demokratischen Rechtsstaat.

Stadt Gerabronn, Ortsteil Dünsbach

Weitere Infos:

www.evangelisch-in-hohenlohe.de/uploads/media/Nur_ein_Duensbacher_Jude_entging_dem_Holocaust.pdf

www.evangelisch-in-hohenlohe.de/uploads/media/326_Jahre_Juden_in_Duensbach.pdf

www.alemannia-judaica.de/duensbach_friedhof.htm

www.alemannia-judaica.de/duensbach_synagoge.htm

www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=19752&sprungId=551297&letztesLimit=suchen

www.evangelisch-in-hohenlohe.de/kirchen-bezirke/blaufelden/dunsbach-ruppertshofen/

Besucher der Gedenkfeier vor dem Haus in der Obersteinacher Straße 4.

Besucher der Gedenkfeier vor dem Haus in der Obersteinacher Straße 4.

Pfarrer Hansgeorg Kraft berichtet bei der Einweihungsfeier von der jüdischen Geschichte Dünsbachs. Dahinter ist am Hauseck die noch verhüllte Gedenktafel zu sehen.

Pfarrer Hansgeorg Kraft berichtet bei der Einweihungsfeier von der jüdischen Geschichte Dünsbachs. Dahinter ist am Hauseck die noch verhüllte Gedenktafel zu sehen.

   Sende Artikel als PDF   

Ex-Wahlkreisbüroleiter des Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten steht am Dienstag, 4. August 2009, um 9 Uhr in Heilbronn wegen Heroinhandels vor Gericht

Der ehemalige Neckarsulmer CDU-Gemeinderatskandidat und Zweitkandidat für die Europawahl, Andreas Zwickl, muss sich laut einer Meldung des Südwestrundfunks (SWR) am Dienstag, 4. August 2009, vor dem Amtsgericht Heilbronn wegen Heroinhandels verantworten. Zwickl war zuletzt einige Jahre Leiter des Wahlkreisbüros des Künzelsauer Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten (CDU) und enger Vertrauter des Bundespolitikers von Schloss Stetten.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Enger Vertrauter Christian von Stettens

Dem 40-jährigen Zwickl wird Einfuhr harter Drogen und Beihilfe zum Rauschgifthandel vorgeworfen. Der jahrelange enge Vertraute Christian von Stettens war Ende Februar verhaftet worden. Die Polizei hat in seiner Wohnung 80 Gramm Heroin und 5400 Euro aus mutmaßlichen Rauschgiftgeschäften sichergestellt. Zwickl verzichtete nach seiner Festnahme auf seine Kandidaturen für die Kommunal- und Europawahl und seine politischen Funktionen bei der CDU. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Für den Prozess am Amtsgericht Heilbronn sind drei Zeugen geladen. Die Gerichtsverhandlung beginnt nach Auskunft eines Gerichtssprechers am Dienstag, 4. August 2009, um 9 Uhr im Saal 148 des Heilbronner Amtsgerichts.

Zwickl schon Drogenkurier, als er noch für Christian von Stettens Wahlkreisbüro leitete

Nach Zwickls eigenen Angaben hat sich seine Tätigkeit als Drogenkurier zeitlich mit der Arbeit beim Hohenloher Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten überschnitten. Zwickl war demnach noch längere Zeit für Christian von Stetten tätig, als er schon Drogenkurierfahrten ins Ausland unternommen hatte.

Weitere Infos:

www.sueddeutsche.de/panorama/562/460197/text/

Adresse des Amtsgerichts Heilbronn:

Amtsgericht Heilbronn
Wilhelmstrasse 2-4
74072 Heilbronn
Tel.:   07131/64-1
Fax:   07131/64-34000

   Sende Artikel als PDF   

„Det wör man nich so schlecht min Jung“ – Ein Interview mit Björn Engholm

Ein seltenes, lesenswertes Interview mit dem früheren SPD-Kanzlerkandidat Björn Engholm: über Feindschaft und Streit, Twittern und Weißburgunder, Erreichbarkeit und die kleinen Fluchten eines Politikers. Aber vielleicht kann man nur so abgeklärt über Politik (und Zeitgeschichte) reden, wenn man sie schon lange verlassen hat.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=hi&dig=2009/08/01/a0021&cHash=6d5efb957c

   Sende Artikel als PDF   

Die Bankenkrise verstehen – Stichwort „Bleibeprämien“

Ein interessanter Artikel über die Welt der Investmentbanker und die sonst so selten thematisierten ‚Bleibeprämien‘: Ein Exbanker klagt Millionen ein und wird zum Symbol der Gier. Dabei folgt er nur dem Gesetz der Branche. Die von Neumann geleitete Sparte der Bank verbuchte vergangenes Jahr einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro. Trotzdem hat er einen Bonus von drei Millionen kassiert. Jetzt klagt er noch anderthalb Millionen Euro Abfindung ein.

Gefunden von Axel Wiczorke, Hohenlohe-ungefiltert

http://www.zeit.de/2009/32/Bad-Banker?page=1

   Sende Artikel als PDF   

Ist der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) überhaupt adelig? – Eintragungen im Adelshandbuch lassen stark daran zweifeln

Christian von Stetten.

Adelig oder nicht?: Christian von Stetten.

Eine recht verworrene Adelsgeschichte haben der amtierende Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) und sein Vater Wolfgang von Stetten aus Künzelsau-Schloss Stetten. Recherchen von Hohenlohe-ungefiltert haben ergeben, dass Christian von Stetten zumindest zum Zeitpunkt seiner Geburt – nach den Maßstäben der Deutschen Adelsverbände – offensichtlich nicht adelig gewesen ist. Der leibliche Vater Wolfgang von Stettens, der Luftwaffenhauptmann Kurt Bauer, geboren 1906 in Koblenz , ist nämlich nicht adelig geboren. Kurt Bauer wurde erst 1940, als 34-jähriger Mann und Familienvater, von Hermann Freiherr von Stetten adoptiert. Kurt Bauer ist im Zweiten Weltkrieg im Mai 1941 in Heraklion auf der Insel Kreta gefallen.

Von Ralf Garmatter, Hohenlohe-ungefiltert

Seltsam: Wolfgang von Stettens Vater wurde als 34-jähriger Mann adoptiert

Nach den Kriterien des Deutschen Adelsarchivs und des Deutschen Adelsausschusses in Marburg an der Lahn ist Wolfgang von Stetten demnach nicht adelig. Denn im deutschen Adelsrecht gab es eine „Vererbung des Adels nur durch legitime, eheliche Abstammung vom biologischen Vater, nicht dagegen durch Adoption oder andere juristische Übertragungsformen. Bei Adoptionen nichtadeliger Personen durch adelige erhielt der Adoptierte den Namen des Adoptivvaters ohne Adelsbezeichnungen.“ Wenn Wolfgang von Stetten keine Adelsbezeichnungen besitzt, kann er auch keine an seine drei Kinder Christian (geboren am 24. Juli 1970), Richard und Franziska weitergeben. Auch Wolfgang von Stettens Frau – die bürgerlich geborene Schweizerin Silvia Forrer – besaß vor der Ehe keinen Adelstitel, den sie an ihre drei Kinder hätte weitervererben können.

Wolfgang von Stetten wurde 1966 als nichtadeliger Namensträger geführt

Wolfgang Freiherr von Stetten, geboren in Niederwartha, Kreis Meißen, am 22. Januar 1941, Zwillingsbruder von Helga Staak, wurde im Genealogisches Handbuch des Adels / Freiherrliche Häuser A, Band VI /Jahrgang 1966 unter der Rubrik „Nichtadelige Namensträger“ geführt. Eine „adelsrechtliche Nichtbeanstandung der vorstehenden Namensform hat es durch Beschluss des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen der Deutschen Adelsverbände Marburg an der Lahn“ am 5. September 1970 gegeben. Zu diesem Zeitpunkt war Christian von Stetten (*24. Juli 1970) schon geboren. Die Frage stellt sich, ob Wolfgang von Stetten, seine Frau und seine Kinder nun adelig sind oder nicht. Anfragen von Hohenlohe-ungefiltert im Hause von Stetten und bei den Deutschen Adelsverbänden blieben unbeantwortet.

Hohenlohe-ungefiltert bittet um sachdienliche Hinweise

Nicht leicht zu überblicken sind die Familienverhältnisse und verschiedenen Zweige von Adelsfamilien in der Literatur – auch die der Familie von Stetten. Die Frage ist offen, ob die Familie von Wolfgang von Stetten nach altem Adelsrecht adelig ist, oder nicht. Über sachdienliche Hinweise freut sich die Redaktion von Hohenlohe-ungefiltert, E-Mail-Adresse redaktion@hohenlohe-ungefiltert.de.

Hohenlohe-ungefiltert dokumentiert unten die Eintragungen zur Familie Stetten in „Genealogisches Handbuch des Adels – Herausgegeben von der Stiftung Deutsches Adelsarchiv; bearbeitet unter Aufsicht des Deutschen Adelsrechtsausschusses“:

Quelle 1: Genealogisches Handbuch des Adels – Herausgegeben von der Stiftung Deutsches Adelsarchiv; bearbeitet unter Aufsicht des Deutschen Adelsrechtsausschusses / C.A. Starke Verlag Limburg an der Lahn / Freiherrliche Häuser Band XIX, Band 110 der Gesamtreihe 1996 / Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser – Hauptbearbeiter Walter v. Hueck, Direktor des Deutschen Adelsarchivs

Stetten / Stetten (1970)

2. Ast
Stammvater: Frhr Christian, * 1795, + 1849
Blüht in den USA; neuere Nachrichten fehlen; s. Goth. Frhrl. Tschb. 1940.
Namensträger, die nicht dem Adel angehören (siehe Form der Darstellung, Vorbemerkungen):
Stief- u. Adoptivtochter (Vertrag …, amtsger. Bestätigt Stuttgart 6.6. 1930) d. Kunstmalers Alexander Frhr. V. Stetten
(s.o., I. Linie, 1. Ast):
Olga Brinner, *Bremen 13.1.1899, + …, führte den Namen „Freiin von Stetten“.

Stetten (1970)
Ev. – Die Stammreihe beginnt mit Friedrich Wilhelm Bauer, *1768, +1836, Lehrer u. Kantor in Berlin. – Adelsrechtl. Nichtbeanstandung als „Frhr v.Stetten“ durch Beschluss des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen der Deutschen Adelsverbände Marburg an der Lahn 5.9.1970 (für Wolfgang, *1941, Sohn d. Hptm. D. Luftw. Kurt Bauer, adopt. Freiherr von Stetten, *1906, gefallen 1941, Neffen u. seit 1940 Adoptivsohn d. Obersten a.D. Hermann Frhr v.Stetten, *1890, +1964, Hithrn auf Stetten, Kr. Künzelsau, Württ.).
Wappen (1970): Gesp., rechts in R. 3 aufw.-geschr. Schw. Schwerter, überlegt mit einem schw. Lorbeerkranz (Bauer), links in S. 3 (2,1) mit den Schneiden rechtsgek. r. Breitbeile (Frhr v.Stetten); auf dem H. mit rechts r.-s., links schw.-s. Decken 2 mit den Schneiden ausw.-gek. R. Breitbeile
Vgl. Auch den Art. Stetten in diesem Bande.

Bilderseiten:
Seite 325: Luftbild von Schloss Stetten ­– Burg und Schloss Stetten, Anfänge um 1100 mit Bergfried und Schildmauer aus der Stauferzeit
326: Hermann Freiherr v. Stetten, *1890, +1964, Oberst a.D., Rechtsritter des Johanniterordens, s.S. 321 / Seite 321: 3. Hermann Robert, *Grenzhausen 3.3.1890, +Stetten 26.1.1964, Mithr auf Stetten, Oberst a.D., RRr d.JohO.;
Eheschließung: Ludwigsburg (standesamtl.) 15.5., (kirchl.) 16.5.1918 Leonie Bührer, *Ludwigsburg 16.8.1895, +Schwäbisch Hall 20.11.1962, T.d.Kaufm. Otto B. u.d. Eugenie Leonie Reuchlin aus Ludwigsburg.
Neffe u. Adoptivsohn:
Kurt Ferdinand August Bauer, *Koblenz 18.6.1906, gefallen Heraklion, Insel Kreta, 20.5.1941, Hptm. d.Luftwaffe; s. den Artikel Stetten (1970) in diesem Bande.
S.327: Mathilde Bauer, geb. Freiin v.Stetten, *1881, +1963, s.S.320 / S.320: Mathilde Johanna, *Grenzhausen 13.12.1881, + Koblenz 25.1.1963; Eheschließung Stetten 25.4.1905 August Bauer, *Koblenz 8.5.1875, + ebd. 14.5.1939, Kaufm.

Seite 328:
Hedwig Freifrau von Stetten, geb. Kemmer, *1899, +1982, s.S.331: Eheschließung Hamburg 31.12.1935 Hedwig Kemmer (mit Kurt Ferdinand August, Koblenz 18.6.1906, gefallen Heraklion, Insel Kreta, 20.5.1941, Hptm. d. Luftw., Flugzeugführer, führte als Adoptivsohn (Vertrag Aalen, Württ., 23.10., amtsgerichtl. Bestätigt, Schwäbisch Gmünd 24.12.1940) seines Oheims Hermann Frhr. v.Stetten, *1890, +1964, Mithrn auf Stetten, Oberst a.D., den Namen „Freiherr von Stetten);
Weiter mit Hedwig Freifrau von Stetten: *Wimpfen am  Neckar 12.9.1899, +Künzelsau 9.9.1982 (Eheschließung I. Minden 30.9.1924 Heinrich Stoldt, *Kiel 2.3.1888, +Ahrensburg 15.9.1976, FunkOffz, gesch. Hamburg …1932), T.d. WgehRats Dr.phil. Karl K. u.d. Mathilde Kreyßig.

Seite 331:
Friedrich Wilhelm Bauer, *Berlin 28.3.1768, +ebd. 1.1.1836, Lehrer u. Kantor in Berlin; Eheschließung Berlin 11.1.1793 Maria Baumann, *Berlin 8.9.1774, +ebd. 5.11.1847, T.d. Schneidermeisters Gottlieb Christian B. u.d. Anna Henriette Götzmanis.
Friedrich Wilhelm Bauer, *Berlin 28.9.1806, +Düsseldorf 5.1.1875, Kgl. Preuß. Postkommissar; Eheschließung Aachen 12.1.1838 Johanna Augusta Nolten, *Köln 3.3.1811, +Düsseldorf 21.12.1960 (????1860???), T.d. Kgl. Preuß. Hofrats Ferdinand Hubert N. u.d. Maria Anna Schwiesen.
Ferdinand Wilhelm August Moritz, *Düsseldorf 13.11.1838, +Koblenz 3.3.1898, Kaufm.; Eheschließung: Neuwied 21.3.1868 Johanna Pauline Weber, *Neuwied 13.5.1845, +Koblenz 29.12.1904, T.d. Kaufm. Christian W. u.d. Maria Führer.
Christian Heinrich August, *Koblenz 8.5.1875, +ebd. 14.5.1939, Kaufm.; Eheschließung: Stetten, Kr. Künzelsau, 25.4.1905 Mathilde Freiin v.Stetten, *Grenzhausen, Westerwald, 13.12.1881, +Koblenz 25.1.1963, T.d. Apothekers Alexander Frhr. v.St., Mithrn auf Stetten, u.d. Karoline Held.
­­­­Kurt Ferdinand August, *Koblenz 18.6.1906, gefallen Heraklion, Insel Kreta, 20.5.1941, Hptm. d. Luftw., Flugzeugführer, führte als Adoptivsohn (Vertrag Aalen, Württ., 23.10., amtsgerichtl. Bestätigt, Schwäbisch Gmünd 24.12.1940) seines Oheims Hermann Frhr. v.Stetten, *1890, +1964, Mithrn auf Stetten, Oberst a.D., den Namen „Freiherr von Stetten);
Eheschließung Hamburg 31.12.1935 Hedwig Kemmer, *Wimpfen am  Neckar 12.9.1899, +Künzelsau 9.9.1982 (Eheschließung I. Minden 30.9.1924 Heinrich Stoldt, *Kiel 2.3.1888, +Ahrensburg 15.9.1976, FunkOffz, gesch. Hamburg …1932), T.d. WGehRats Dr.phil. Karl K. u.d. Mathilde Kreyßig.
­­­­­­­­1. Gudrun, *Minden, Westf. 30.11.1936; Eheschließung: Emden 3.3.1964 Rolf Becker, *Emden 31.1.1935, +Künzelsau 25.4.1992, selbst. Kaufm. (Birkenfelder Str. 46, 53819 Neunkirchen-Seelscheid).
2. Ingrid, *Dresden 30.8.1939, Opernsängerin; Eheschließung: Köln 30.5.1963 Ekkehard Bretschneider, *Dessau 2.5.1936, Oberst a.D. (gesch. Donauwörth 13.2.1968); Zweite Eheschließung: 1989 James Franklin Jackson, *…., …. (RR Box 484, Afton, VA 22920, USA).
3. Helga, *Niederwartha, Kr. Meißen, 22.1.1941; Eheschließung: Stetten 18.9.1965 Christian Staak, *Etterbeek bei Brüssel 18.1.1935, Dr. med.vet. Prof.f.Veterinärmed., RegDir. (Stanzer Zeile 54, 12209 Berlin).
4. Wolfgang Hermann Freiherr v. Stetten, *Niederwartha 22.1.1941 (Zwillingsbruder der Vorigen) (adelsrechtl. Nichtbeanstandung der vorstehenden Namensform durch Beschluss d. Ausschusses f. adelsrechtl. Fragen der Deutschen Adelsverbände Marburg an der Lahn 5.9.1970), Mithr auf Stetten, Dr.jur., vorm. Prof.f.Handels- und Wirtschaftsrecht an der FH Heilbronn, Rechtsanwalt, MdB, Vorstand der „Wolfgang Stetten-Stiftung“, Err d.JohO.; Eheschließung: Stetten 29.8.1969 Silvia Forrer, *Winterthur, Kt. Zürich, 16.1.1940, T.d. selbst. Zimmerermeisters Fritz F. u.d. Emma Müller (Schloss Stetten, 74653 Künzelsau).
Kinder:
1) Christian-Alexander, *Stuttgart 24.7.1970, Prokurist, stud.BWL (Schloss Stetten, 74653 Künzelsau).
2) Richard-Hermann, *Stuttgart 10.12.1971, Lt. (Schloss Stetten, 74653 Künzelsau)
3) Franziska-Mathilde, *Stuttgart 18.11.1976.

Seite 316:
Stetten
Luth. – Fränkischer Uradel, der mit Odelricus de Steten 1098 urkundlich (Württ. UrkBuch, Bd I, S.402) zuerst erscheint und dessen Stammreihe 1235 beginnt; der Fränk. ReichsRrschaft, Kantons Odenwald, zugehörig. – Immatrikuliert im Kgr. Württemberg bei der Frhrnklasse d. Ritterschaftl. Adels.
Wappen: (StW.): In S. 3 (2, 1) mit den Schneiden rechtsgek. r. Breitbeile; auf dem H. mit r-s. Decken eine vorw. Wachs. R-gekl. Jungfrau, in jeder Hand ein Beil mit je ausw. Gek. Schneide haltend.

Genealogisches Handbuch des Adels / Freiherrliche Häuser A, Band VI /Jahrgang 1966:
Seite 437 unter der Überschrift Stetten:
Nichtadelige Namensträger (siehe Abkürzungen und Zeichenerklärung):

I. Stief- u- Adoptivtochter (Vertrag ….amtsgerichtl. bestät. Stuttgart 6.6.1930) d. Kunstmalers Alexander Frhr v.Stetten, *1879, +…(s.o., I. Linie): Olga Brinner, *Bremen 13.1.1899, führt den Namen „Freiin von Stetten“ (Hannover, Mozartstr. 5)

II. Neffe u. Adoptivsohn (Vertrag ….23.10.1940, amtgerichtl. Bestät. Schwäbisch Gmünd 24.12.1940) des Obersten a.D. Frhr. v.Stetten, *1890, +1964 (s.o., I. Linie):
Kurt Bauer, *Koblenz 18.6.1906, gefallen Insel Kreta, 20.5.1941, Hptm. d. Luftw., führte den Namen „Freiherr von Stetten“; Eheschließung: Hamburg 31.12.1935 Hedwig Kemmer, *Wimpfen am Neckar 12.9.1899 (1. Eheschließung …/gesch. …), T.d.GehRats Dr…Karl K. u. d. Mathilde Kreyßig (Schloss Stetten, Post Kocherstetten über Künzelsau).
Kinder:
1) Gudrun, *…
2) Ingrid, *…
3) Helga, *…
4) Wolfgang, *Niederwartha, Kr. Meißen, 22.1.1941, Gutsbes. (Schloss Stetten, Post Kocherstetten über Künzelsau, Innere Burg)

In Genealogisches Handbuch des Adels – Herausgegeben von der Stiftung Deutsches Adelsarchiv; bearbeitet unter Aufsicht des Deutschen Adelsrechtsausschusses / C.A. Starke Verlag Limburg an der Lahn / Freiherrliche Häuser Band XIX, Band 110 der Gesamtreihe 1996 / Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser – Hauptbearbeiter Walter v. Hueck, Direktor des Deutschen Adelsarchivs:

Inhaltsverzeichnis, Seite X:
Erstaufnahmen
Die Genealogien der folgenden in diesem Bande veröffentlichten Geschlechter waren bisher weder in den Gothaischen Genealogischen Taschenbüchern noch im GhdA enthalten:
Kaulbars
Stetten (1970)
Szentkereszty

Seite XI
Aufnahmebedingungen:
Die Einteilung der Geschlechter in den einzelnen Abteilungen des Genealogischen Handbuches entspricht ihrem geschichtlichen Auftreten. Innerhalb der Abteilungen bzw. Deren einzelnen Bänden ist die Reihenfolge lediglich von den verschiedenen Möglichkeiten der Manuskriptbeschaffung und dem zur Verfügung stehenden Raum abhängig.
Seiten XI und XII
Form der Darstellung:
Vorbemerkung. Die am 14.8.1919 in Kraft getretene Weimarer Reichsverfassung vom 11.8.1919 hat bestimmt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte der Geburt oder des Standes aufzuheben seien und dass Adelsbezeichnungen nicht mehr verliehen werden dürften. Wenn wir trotzdem ein genealogisches Handbuch des Adels herausgeben und damit so großen Beifall in der Welt geffunden haben, so kann diese Bezeichnung nur im rein historisch-genealogischen Sinne gemeint sein. Infolgedessen müssen auch der Inhalt und seine Formulierung dieser Tatsache angepasst sein, d.h. also, den Anforderungen des historischen, praktisch 1000 Jahre lang bestehenden Adelsrecht entsprechen, das bis 1919 in Deutschland geltendes Recht war.

In diesem Adelsrecht gab es eine Vererbung des Adels nur durch legitime, eheliche Abstammung vom biologischen Vater, nicht dagegen durch Adoption oder andere juristische Übertragungsformen (Bei Adoptionen nichtadeliger Personen durch adelige erhielt der Adoptierte den Namen des Adoptivvaters ohne Adelsbezeichnungen. Das gleiche gilt für die Legitimation unehelicher Kinder. Sollten oder wollten diese Personen adelig werden, so mussten sie genau so wie jeder andere Bürger beim Landesherrn um Nobilitierung nachsuchen. Die Ausnahme war die sogenannte „legitimatio per matrimonium subsequens“ (l.p.m.s.), d.h. die Legitimation unehelich Geborener durch nachfolgende Eheschließung der Eltern, wodurch die Kinder vollbürtig und ehelich wurden und auch den Adel erbten. In einigen Fällen hatte das ehemalige Institut der sogenannten „legitimatio perescriptum principis“ (l.p.r.p.) die gleiche Wirkung.)
Einzig dieser Tatbestand kann aus den oben dargelegten Gründen für die Form und Einteilung unserer Darstellung maßgebend sein. Das bedeutet, dass alle Personen, die nicht auf Grund ehelicher Abstammung den Namen der Familie des Vaters führen, in diesem Werk gemäß dem bis 1919 gültigen Adelsrecht aus dem eigentlichen Familienartikel herausgenommen und im Nonpareilledruck dargestellt werden. Familien oder Einzelpersonen, die – aus welchen Gründen auch immer – mit dieser Darstellungsform nicht einverstanden sind und damit zu erkennen geben, dass sie sich den historischen Grundsätzen über die Vererbung des Adels nicht mehr einordnen wollen, können nicht aufgenommen werden, da wir uns nicht in der Lage sehen, von diesen grundsätzlichen Erwägungen hinsichtlich der historischen Gegebenheiten abzugehen.
Wir betonen abschließend ausdrücklich, dass unsere Darstellung das heute geltende Namensrecht nicht berührt, vielmehr lediglich die Zugehörigkeit zum historischen Adel nach adelsrechtlichen Gesichtspunkten in genealogischer Form feststellt. (…)

Seite XV:
Erfordernisse für die Aufnahme in das Genealogische Handbuch der Gräflichen und Freiherrlichen Häuser
Zur Aufnaheme in das (…) ist die Vorlage des den gräflichen bzw. Freiherrlichen Titel begründenden, bestätigenden oder anerkennenden Diploms (Reskripts) eines deutschen Landesfürsten (Österreich-Ungarn einbegriffen) oder seiner Regierung (Ministerium, Heroldsamt, Adelsamt usw.) erforderlich. Ordens- oder Offizierspatente, Taufscheine, Pässe oder dergleichen können für den Adels- oder Titelnachweis nicht als maßgeblich angesehen werden. Beim Genealogischen Handbuch der Gräflichen und Freiherrlichen Häuser findet die adelsrechtlich nicht begründete Unterteilung in A und B nicht mehr statt.

   Sende Artikel als PDF